22. Netzwerktreffen mit den Monitoring-Teams der Effizienzhaus Plus-Bildungsgebäude

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Petra Alten, Projektleiterin der Effizienzhaus Plus-Initiative im BMWSB, die Teilnehmenden. Sie stellte einige Meilensteine der bereits über 10 Jahre bestehenden Initiative vor. Frau Alten rundete ihren Vortrag ab mit den Worten „Effizienzhaus Plus: Etabliert, Einfach/klar, Effizient!“. Anschließend präsentierte Jessica Preus aus dem technischen Begleitforschungsteam vom Fraunhofer IBP die bisherige Querauswertung der Modellprojekte im Bereich der Bildungsbauten. Die Querauswertung umfasst sowohl Planungsdaten als auch Monitoring-Daten und soll Ende 2022 im Abschlussbericht der technischen Begleitforschung veröffentlicht werden.

Nach den beiden Impulsvorträgen startete die offene Diskussionsrunde, die Heike Erhorn-Kluttig vom Fraunhofer IBP moderierte. Wie auch beim letzten Netzwerktreffen mit den Monitoring-Teams wurde im Vorfeld über die Diskussionsthemen abgestimmt. Zusätzlich zur mündlichen Diskussion konnten die Teilnehmenden ihre Anmerkungen zu den drei ausgewählten Themen auch schriftlich auf einem digitalen Whiteboard festhalten.

Unter dem ersten Diskussionsthema „Technische und sonstige Hürden“ wurden von den Monitoring-Teams eine Vielzahl an Hürden aus den Pilotprojekten gesammelt. Genannt wurden hier z. B. eine hohe Anzahl an Akteuren bei der Datenverarbeitung, nicht-kalibrierte Messeinrichtung, fehlerhaft eingebaute Zähler und wechselnde Ansprechpartner der Objekte. Nachdem die Herausforderungen erläutert wurden, gab es zu einzelnen Punkten einen Austausch über mögliche Lösungsansätze. Die zusammengetragenen Hürden (orange) und die dazugehörigen Lösungsansätze (blau) sind unten festgehalten.

Als nächstes wurde aus Sicht der Monitoring-Teams ein geeigneter Zeitpunkt für den Einstieg ins Projekt diskutiert. Alle anwesenden Monitoring-Teams der Effizienzhaus Plus-Bildungsbauten gaben an, dass sie in der Ausführungsplanung (HOAI-Phase 5) ins Projekt eingestiegen sind. Zu diesem Zeitpunkt sei jedoch nur noch ein geringer Spielraum im Projekt vorhanden. Die Monitoring-Teams waren sich einig, dass ein Einstieg während der Entwurfsplanung (HOAI-Phase 3) geeigneter wäre. Damit könnten einige Schwierigkeiten bei der Beauftragung bzw. Umsetzung des Monitorings verhindert werden. In diesem Zuge wurde zudem erwähnt, dass die AMEV-Richtlinie “Technisches Monitoring als Instrument zur Qualitätssicherung“ hilfreiche Empfehlungen und praktische Hinweise zur Durchführung des Monitorings gibt.

Die durchgeführten Betriebsoptimierungen der Effizienzhaus Plus-Bildungsbauten wurden unter dem letzten Diskussionspunkt zusammengetragen. Am ausführlichsten wurde die Implementierung bzw. Optimierung des Zeitplans (Laufzeiten) der Anlagentechnik diskutiert. Die Monitoring-Teams teilten mit, dass die nutzungsfreien Zeiten der Bildungsgebäude (z. B. Ferien, etc.) oft nicht beim Betrieb der Anlagentechnik hinterlegt waren. Laut den Monitoring-Teams der Effizienzhaus Plus-Bildungsgebäude sollten der zuständige Hausmeister des Objekts den technischen Zugriff erhalten sowie das erforderliche Wissen haben, um diese Aufgabe übernehmen zu können. Eine Übersicht der gesammelten Betriebsoptimierungen zeigt die nächste Abbildung.

Die Monitoring-Teams äußerten sich interessiert an der Fortführung des Monitorings nach der zweijährigen Förderphase. Es wurde ein „low-level“ Monitoringansatz angesprochen, um die Betreiber der Bildungsgebäude weiterhin bei der Überwachung bzw. Auswertung der Energiedaten zu unterstützen sowie die mittel- bzw. langfristige Entwicklung der Energieverbräuche im Bereich der Bildungsgebäude zu untersuchen. Hierfür bedarf es jedoch eines entsprechenden Förderprogramms. Abschließend fasste Hans Erhorn, Principal Advisor am Fraunhofer, die wichtigsten Themen der Session zusammen und wies die Teilnehmenden auf das wenig später stattfindende 23. Netzwerktreffen mit den Bauherren und Nutzenden hin.

Zum Download:

Vortrag von Frau Alten