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Zukunft Bau Pop-up Campus Projekt // Hässliche Entlein
Zukunft Bau Pop-up Campus Projekt // Hässliche Entlein
10.08.18.3-22.07
06.2022
09.2022
abgeschlossen ohne Bericht
Der nachhaltigste Umgang mit Architektur ist immer deren Erhalt. Für den Abriss eines Gebäudes sind häufig nicht Gründe der Nutzbarkeit oder der technischen Überalterung maßgeblich, sondern auch die Wertschätzung der Ästhetik einer bestimmten Epoche. Das ist allein schon darum problematisch, weil sich der Zeitgeschmack ständig wandelt. Während zum Beispiel die Architektur der 20er und 30er heute wieder hoch im Kurs steht, haben es Bauten aus den 70er und 80er Jahren gerade vergleichsweise schwer. Das Projekt „‚Hässliche Entlein‘. Nachhaltigkeit als Problem der Ästhetik“ widmete sich daher der Frage, ob es möglich ist, die architektonische Qualität dieser verschmähten Gebäude mithilfe fotografischer Darstellung wieder sichtbar zu machen und auf diesem Wege ein neues, positives Image zu kreieren. Im Sinne einer ästhetischen Nachhaltigkeit sollte damit die Wertschätzung und letztendlich auch die Motivation zur Weiternutzung dieser Bauten gesteigert werden.
Im begleitenden Seminar wurden zunächst theoretische Grundlagen erarbeitet, bevor die Studierenden bei Stadtspaziergängen geeignete ‚hässliche Entlein‘ der 70er und 80er Jahre im Aachener Stadtraum aufspürten. Die Wahl fiel dabei auf Objekte, die entweder in der Diskussion standen oder stehen, abgerissen zu werden, deren Abriss bereits beschlossen ist oder die in der allgemeinen Wahrnehmung nicht erhaltenswert erscheinen. Ziel war es zudem, ein möglichst breites Spektrum an Bautypen abzudecken. Unter den gewählten Objekten befanden sich daher prominente ‚Unorte‘, wie der Aachener Bushof, aber auch kaum beachtete Wohnbauten, Verwaltungs- und Universitätsgebäude und sogar ein Sakralbau.
In einem Workshop, der von dem renommierten Architekturfotografen Roman Bezjak, Professor an der FH Bielefeld, geleitet wurde, konnten die Studierenden ihre fotografische Technik weiter verfeinern und durch umfängliche Studien dem Charakter der Architektur näherkommen.
Die fotografischen Serien wurden anschließend im Rahmen des Zukunft Bau Pop-up Campus in einer Ausstellung gezeigt. Ergänzt wurde diese um einen Katalog, der sowohl die Architekturfotografien als auch erläuternde Texte der Studierenden zu den einzelnen Objekten und deren architektonischen Eigenheiten enthält und die Ergebnisse auch über die Dauer des Campus hinaus zugänglich macht. Gerade in der Kombination von Bild und Text lassen sich für jedes der Objekte gute Gründe für dessen Erhalt generieren.
Einige der Bauten, allen voran der hoch umstrittene Bushof, waren Gegenstand zahlreicher Diskussionen im Rahmen der unterschiedlichen Veranstaltungen des Pop-up Campus, bei denen auch Verantwortliche der Stadt, unter anderem aus dem Baudezernat, zugegen waren. Die lokale Presse griff das Thema ebenfalls mehrfach auf. Das Ziel, mithilfe der Fotografien Aufmerksamkeit für die ‚hässlichen Entlein‘ zu generieren, wurde somit erreicht. Die allgemeine Wahrnehmung für diese Bauten im Stadtraum konnte geschärft und eine tiefergehende Debatte um deren Erhalt angestoßen werden.
Projektbeteiligte | |
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Antragsteller/in : |
RWTH Aachen Fakultät für Architektur Lehrstuhl für Kunstgeschichte Prof. Dr. Alexander Markschies |
Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) : |
RWTH Aachen Fakultät für Architektur Lehrstuhl für Kunstgeschichte Prof. Dr. Alexander Markschies
FH Bielefeld Fachbereich Gestaltung Prof. Roman Bezjak |
Eckdaten | |
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Schlagworte zum Projekt : | Hässliche Entlein, Nachhaltigkeit, Architekturfotografie, 70er und 80er Jahre, Erhalt, Umnutzung, ästhetische und architektonische Qualitäten, positives Image, baukulturelle Fragestellung |
Einordnung in Zukunft Bau : | Forschungsförderung, Pop-up Campus, Forschungsbericht |
Bundesförderung in EUR : | 13.678,00 |