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Zukunft Bau Pop-up Campus Projekt // Außenräume der Stadt
Zukunft Bau Pop-up Campus Projekt // Außenräume der Stadt
10.08.18.3-22.21
07.2022
12.2022
abgeschlossen ohne Bericht
Ausgehend von der Annahme, dass die räumliche Unterscheidung von Stadt und Land das Bild europäischer Städte noch im 18. Jahrhundert deutlich lesbar war, nimmt das Forschungsprojekt Außenräume der Stadt an, dass jene entschiedene Lesbarkeit heute weniger deutlich erscheint und städtische und landschaftliche Motive hier und dort auftreten. Räumliche Atmosphären der Stadt finden sich in der Landschaft wieder, landschaftliche Räume in der Stadt. In diesem Zusammenhang versteht das Projekt städtische Außenräume als bisher wenig erforschtes ästhetisches Potenzial für eine zukünftige nachhaltige Stadtentwicklung und lenkt den Blick explizit auf Typologien von Außenräumen, wie beispielsweise Gärten, Parks, Friedhöfen oder den Zwischenräumen von Siedlungen.
Derzeit liegen nur erste Ansätze einer zusammenhängenden Sammlung von städtischen Außenräumen vor. Das Projekt schließt diese Lücke und stellt erstmals eine grundlegende Zusammenstellung an räumlichen Typologien vor und ist somit für den Entwurf und das Entwerfen als Referenzsammlung von enormer Bedeutung. Durch die Ausformulierung und Einbindung der räumlichen Typologien könnte der städtische Entwurf den vielfältigen Anforderungen an Stadträume (Topographie, Gewässer, Wälder, Felder, Gärten, etc.) gerecht werden.
Innerhalb des Projektes waren die Auseinandersetzungen mit städtischen in zwei Phasen geteilt. Das Erproben und Weiterentwickeln von methodischen Ansätzen zur Kartierung im Rahmen eines studentischen Seminars sollte die Grundlage für einen Entwurfsworkshop bilden, der den Zusammenhang von Kartierung, Analyse und Entwurf im Kontext städtischer Außenräume exemplarisch erprobt.
Das Wahlfach Typologie der Außenräume wurde im Sommersemester 2022 an der Fakultät für Architektur der RWTH Aachen unter der Leitung von Dr.-Ing. Franziska Kramer mit 30 Studierenden durchgeführt. Es widmete sich neben der räumlichen Analyse der Stadt Aachen insbesondere auch den landschaftlichen Räumen der Stadt Rom. Räumliche Kartierungen, Beschreibungen und atmosphärische Collagen der Außenräume wurden auf Grundlage des sogenannten „Nolli-Plans“ erstellt und diskutiert. Gemeinsam mit dem Projektteam organisierten die Studierenden eine Ausstellung, die im Rahmen des Pop-up-Campus gezeigt wurde.
Der internationale Design Workshop Exterior Spaces of the City fand in der zweiten Septemberwoche mit vier Teams von unterschiedlichen Universitäten statt. Jeweils zwei Mitarbeitende und zwei Studierende der Universitäten Politecnico di Bari, TU Graz, Università Svizzera Italiana und der RWTH Aachen befassten sich eine Woche lang mit bestehenden Nachkriegssiedlungen in Aachen. Dieser vertiefte Blick auf die Nachkriegssiedlungen ist besonders signifikant, da die spezifische Altersstruktur hier einen massiven Wechsel vollziehen wird (40-60 Jahre nach der Erstellung stehen viele Bewohner, die mit 20-30 Jahren eingezogen sind am Ende ihres Lebensweges). Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang der Bezug auf die konzeptionelle Offenheit dieser Siedlungen. Die Zwischenräume sind heute oftmals dysfunktional, als „Abstandsgrün“ verklärt oder stehen durch sperrige Eigentumsverhältnisse ihrem eigentlichen Potenzial im Wege
Die von den Projektteams vorgeschlagenen Strategien adressieren im Ergebnis Fragen des Umbaus im Kontext von räumlichen Aufgabenstellungen und schlagen kleinere und größere Ergänzungen und Interventionen vor, die auf Grundlage der vorhandenen räumlichen Anlage der Orte eine neue Widmung des Außenraums erzeugen.
Neben einer Reihe von Zwischenpräsentationen und Diskussionen wurden die Projekte im Rahmen einer öffentlichen Abschlussveranstaltung mit drei geladenen Gästen (Alexander Bartscher (BDA Aachen/TU Kaiserslautern), Hans van der Heijden (University of Antwerp), Uwe Schröder (RWTH Aachen) erörtert und diskutiert.
Zusammenfassend versucht das Projekt Lösungsstrategien für die bevorstehenden Transformationsprozesse der europäischen Städte zu entwickeln. Eine spezifische Auseinandersetzung mit den Außenräumen der Stadt im Allgemeinen (Sammlung Typologie der Außenräume) und im Konkreten (Workshop Exterior Spaces of the City) leistet einen Beitrag zu einem zukunftsweisenden und nachhaltigen Stadtumbau. Das Projekt bildet dabei eine erste Auseinandersetzung in der Erforschung räumlicher und atmosphärischer Qualitäten von städtischen Außenräumen sowie deren Einbindung im (Um-)Bau von europäischen Städten.
Projektbeteiligte | |
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Antragsteller/in : |
RWTH Aachen Prof. Dipl.-Ing. Uwe Schröder |
Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) : |
RWTH Aachen Prof. Dipl.-Ing. Uwe Schröder Studentische Mitarbeitende: |
Praxispartner/innen : |
Teilnehmende des Workshops Politcnico die Bari TU Graz Accademia di Architettura
Ekta Singh |
Eckdaten | |
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Schlagworte zum Projekt : | Außenräume der Stadt, Raumforschung, Raumkartierung, Peripherie, nachhaltige Stadtentwicklung, Nachkriegssiedlungen, Zwischenstadt |
Einordnung in Zukunft Bau : | Forschungsförderung, Pop-up Campus, Forschungsbericht |
Bundesförderung in EUR : | 19.980,95 |