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Zukunft Bau Pop-up Campus Projekt // re-narrated
Zukunft Bau Pop-up Campus Projekt // re-narrated
10.08.18.3-22.27
06.2022
08.2022
abgeschlossen ohne Bericht
Das im Rahmen des Zukunft Bau Pop-up Campus durchgeführte Projekt „re-narrated“ widmet sich gemäß dem Motto „Save Material – Save the Planet“ der Wiederverwendung von Materialien. Das Entwerfen mit wiederverwendeten Materialien impliziert den Umgang mit unvorhersehbaren und zufälligen Dimensionen, Oberflächen und Farben. Der Entwurfsprozess wird umgekehrt und so muss anhand gegebener Materialien und Bauteile ein Entwurf entwickelt werden.
Zeitabhängige Parameter sind für das Lesen von architektonischen Objekten ausschlaggebend: ob Witterungseinflüsse oder Spuren von besonderen Nutzungen. Vergangene Geschichten werden wiedererzählt (renarrated). Außerdem kann das Bauen mit wiederverwendeten Materialien auf dem Design der zukünftigen Demontierbarkeit basieren. Infolgedessen werden die Verbindungsmittel ein sichtbares Motiv. Dadurch deutet der Entwurf auf die zurückliegende (wiederverwendetes Material) und die zukünftige (Demontieren am Nutzungsende) Zeit hin und ist erfahrbar in der Gegenwart.
Viele ästhetische Objekte werden als attraktiv wahrgenommen, wenn sie ein Gleichgewicht zwischen identifizierbar und überraschend herstellen können. Auf der Mitte einer Skala zwischen Langeweile und provozierender Radikalität hat eine auf Wiederverwendung basierende, architektonische Ästhetik das Potential solch ein Gleichgewicht zwischen Kontrolle und Unregelmäßigkeit herzustellen.
Wahre Schönheit ist nie perfekt.
Es gilt Strategien zu finden, die das Unerwartete erwarten und den unvermeidlichen Verlust der Kontrolle in ästhetische Qualität umkehren.
In dem einwöchigen Workshop „re-narrated“ erprobten 16 Studierende der Bergischen Universität Wuppertal am Lehrstuhl von Frau Prof. Annette Hillebrandt - in Kooperation mit Søren Nielsen von Vandkunsten Architects - gestalterische und konstruktive Lösungen zum Einsatz von Re-Use Materialien, die wiederum im geschlossenen Kreislauf gehalten werden können.
Der Workshop fand in der Woche vom 13.06.2022 bis zum 19.06.2022 auf dem Außengelände der Bergischen Universität Wuppertal statt.
Vorbereitend auf den Workshop sammelten Studierende zurückgebaute Baumaterialien und Bauteile sowie Restbestände nicht genutzter Materialien. Diese wurden qualitativ und quantitativ erfasst und in einem Materialkatalog zusammengestellt. Die Materialpässe sind in Kategorien nach Gestein, Keramik, Metall, Holz, Kunststoff und sonstigen Materialien unterteilt und führen neben einem Foto eine Beschreibung zu Menge, Abmessungen, Farbigkeit der Oberflächen, Fundort, der ursprünglichen Einsatzbereiche und abschließend eine Bewertung des Zustands auf.
Die Übung verstand sich als erkundende Forschung. Die zur Verfügung stehenden Komponenten repräsentierten eine zufällige Sammlung von Abfallmaterialien – meist mit kleinen Dimensionen. Die Materialwahl für den Mock-Up oblag jeder Studierendengruppe selbst. Individuelle Präferenzen und Intuition waren für die Auswahl verantwortlich. Diese Bedingungen bildeten ein Feld von Zufällen, welches die Grundlage für einen freien Designprozess darstellte. Gut definierte Lösungen ergeben sich aus einem ursprünglichen Chaos auf mehreren semantischen Ebenen. Die Materialien wurden als Fassadenbekleidung eingesetzt. Als Müll betitelte Materialien erfahren ein Upcycling und untrennbare Verbundkonstruktionen wurden durch neue (traditionelle) Verbindungstechniken ersetzt.
Insgesamt entstanden bei dem einwöchigen Workshop drei Mock-Ups im Maßstab 1:1, die beim Pop-up Campus Festivalgelände in Aachen ausgestellt wurden.
Sie konfrontieren unsere bisherige Wahrnehmung von (neu anmutender) Ästhetik mit der Akzeptanz von Alterung und dem Einvernehmen mit der Zufälligkeit. Der Workshop stellt eine Vorausschau auf zukünftige Entwurfsbedingungen für Architekten und Architektinnen dar.
Erkunden wird das neue Normal.
Projektbeteiligte | |
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Antragsteller/in : |
Bergische Universität Wuppertal Fakultät 05 Architektur Pauluskirchstr. 7 Lehrstuhl Baukonstruktion | Entwurf | Materialkunde
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Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) : |
Bergische Universität Wuppertal Fakultät 05 Architektur Lehrstuhl Baukonstruktion | Entwurf | Materialkunde Prof. Annette Hillebrandt Projektleitung: M.Sc. Arch. Christina Sonnborn sonnborn(at)uni-wuppertal.de
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Praxispartner/innen : |
Vandkunsten Architects Krudtløbsvej 14 Søren Nielsen |
Eckdaten | |
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Schlagworte zum Projekt : | re-narrated, Wiederverwendung, Re-Use, Materialien, Architektur, Ressourcenschonung, Rückbaubarkeit, Verbindungstechniken, Abfallvermeidung, Umweltschonung |
Einordnung in Zukunft Bau : | Forschungsförderung, Pop-up Campus, Forschungsbericht |
Bundesförderung in EUR : | 6.230,00 |