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Wandgebundene Begrünungssysteme - Quantifizierungen zu einer neuen Bauweise in der Klimaarchitektur

Ergebnisse

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Wandgebundene Begrünungssysteme - Quantifizierungen zu einer neuen Bauweise in der Klimaarchitektur


Projektnummer
10.08.18.7-12.43
Projektbeginn
12.2012
Projektende
01.2015
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Ergebnisse

An der Hochschule Neubrandenburg wurden Materialien für wandgebundene Begrünungsaufbauten, wie Bodensubstrate und verschiedene Vliese untersucht.

Anhand von Beispielinstallationen von den vier wesentlichen Bauweisen der Wandbegrünung: dem Gabionentyp, den kleine vertikalen Kübeln, den wandgebundenen Modulen sowie den Geovliesbegrünungen, wurde das Wuchsverhalten von Pflanzenarten über den Zeitraum erfasst.

Ergebnisse dieser Arbeit sind:

  • Das saisonal unterschiedliche Aussehen von Wandbegrünungen ist ein Charakteristikum. Bis zu einem Drittel Nachpflanzungen kann  als normal angesehen werden. Eine Mischung aus sommergrünen und immergrünen Arten ist empfehlenswert.
  • Aus der Untersuchung ist eine Liste mit besonders geeigneten Pflanzenarten abgeleitet worden.
  • Als Pflanzmedium können sehr unterschiedliche Materialien zum Einsatz kommen. Wichtig ist die gleichmäßige und kontinuierliche Wasser- und Nährstoffversorgung, die automatisiert erfolgen muss.
  • Es wurden Erfahrungen mit der Austauschbarkeit und Wartungsintensität der Systeme erarbeitet.
  • Der tägliche Bewässerungsbedarf wurde mit Werten zwischen 0,5 und 8,5 Litern/Tag und m² ermittelt.
  • Mittels einer Life-Cycle-Analyse wurden die verschiedenen Bauvarianten miteinander verglichen. Die Höhe des jeweils eingesetzten Energieaufwandes kann ein Entscheidungskriterium für oder gegen eine Bauvariante darstellen.
  • Mittels Temperatur- und Feuchtemessungen wurde die Auswirkung einer entsprechenden Begrünung auf die Gebäudeaußenhülle untersucht. Die Begrünung hat einen zusätzlichen Dämmeffekt bei winterlichen Temperaturen. Im Sommer ist der Effekt der Verdunstungskühle innerhalb der Vegetationsschicht mit der Reduktion der Oberflächentemperatur von wenigen Grad Kelvin ebenfalls nachweisbar.

Zwischen den vier beschriebenen Varianten zur Wandbegrünung gibt es eine Reihe von Zwischenformen, die angepasst bei der Gebäude­sanierung oder im Neubau berücksichtigt werden können. Voraussetzung für langfristig funktionsfähige Begrünungen ist eine regelmäßige Pflege und Wartung.

Wandbegrünungen können in die Gebäudehülle integriert werden. Mit der Wandbegrünung eröffnet sich ein neues Arbeitsfeld, das neben bautechnischen auch vielfältige gärtnerische Kenntnisse erfordert.

An dieser Schnittstelle liegt auch der weitere Forschungsbedarf. Wandbegrünungen sind aktuell erst bei wenigen Projekten realisiert. Eine weitere Vereinfachung im Aufbau und mit langfristig robust funktionierenden Bewässerungssteuerungen können zum weiteren Erfolg beitragen. Üppig bepflanzte Wandbegrünungen sind ein Alleinstellungsmerkmal in der Architektur, sie tragen zur Klimatisierung der Gebäude bei. Ein weiterer Schritt kann die Quantifizierung vergleichbarer Begrünungen in Innenräumen sein.

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

Hochschule Neubrandenburg
Brodaer Str. 2
17033 Neubrandenburg

Fachbetreuer/in im BBSR :

Dr. Michael Brüggemann, i. A. WB 3

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Ökologisches Bauen, Wandbegrünungen, Fassadenbegrünungen, Pflanzenauswahl, Verdunstungsleistung, Materialien, LCA
Bundesförderung in EUR : 85.375,68