Erarbeitung eines ausschreibungsfähigen Rahmenvertrages zur Ermittlung serieller und modularer Bauweisen und Möglichkeit zur Beauftragung insb. durch dem Vergaberecht unterliegende Wohnungsunternehmen

Im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau bietet das Vorhaben einen Beitrag zur Verbesserung der technischen und ökologischen Bauqualität. Auf der Grundlage des Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen wurde im November 2016 die sogenannte Wohnungsbauoffensive gestartet und als eine wesentliche Maßnahme die Forcierung serieller Bauweisen auf die Agenda gesetzt. Bislang scheitert die Umsetzung serieller Bauweisen häufig daran, dass Grundvoraussetzungen nicht vorliegen. Für die Bauwirtschaft lohnt sich die Entwicklung serieller Baukonzepte nur, wenn sie mit ausreichend hohen Stückzahlen rechnen kann.
Erst dann lassen sich sogenannte Skalenerträge realisieren, weil der Einkauf von Bauteilen bei großen Stückzahlen optimiert werden kann. Hierfür sind Größenordnungen von mehreren tausend Wohneinheiten erforderlich, die von einzelnen Wohnungsunternehmen i.d.R. nicht realisiert werden können. Für Unternehmen der Bauindustrie fehlt es entsprechend an Anreizen, wirtschaftliche Konzepte zu erarbeiten. Um dem entgegenzuwirken soll eine Möglichkeit entwickelt werden, die es mehreren Wohnungsunternehmen (die dem öffentlichen Vergaberecht unterliegen) ermöglicht, den Bau von Wohnungen anhand ein und desselben vorab erstellten Baukonzepts direkt zu beauftragen. Dafür bietet sich das rechtliche Instrument des Rahmenvertrages an.
Zielsetzung:
Ziel des Projekts ist die Erarbeitung eines Rahmenvertrages einschließlich der erforderlichen technischen Begleitunterlagen (funktionale Ausschreibung), der für den Abruf von größeren Stückzahlen von Baukonzepten, die serielle und modulare Bauweisen berücksichtigen, durch Bauherren, insbesondere Wohnungsbaugesellschaften, die dem öffentlichen Vergaberecht unterliegen, ausgeschrieben werden kann.
Ergebnisse:
Um seriellen Bauweisen am Markt zum Durchbruch zu verhelfen, wurde das Ausschreibungsverfahren für den Abschluss einer Rahmenvereinbarung für den Neubau von mehrgeschossigen Wohnbauten konzipiert, die in serieller und modularer Bauweise errichtet werden. Darin sollen von den Bietern/Bietergemeinschaften systemische Gebäude entwickelt werden, die mittels serieller und modularer Bauweise kostengünstig in kurzer Zeit und in hoher architektonischer und funktionaler Qualität regional angepasst errichtet werden können. Die Rahmenvereinbarung löst für sich noch keinen Bauauftrag aus, sondern bildet die Grundlage für einzelvertragliche Regelungen mit konkreten ortsspezifischen Anpassungen. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurden vergaberechtliche Prüfungen durchgeführt, um die Art und den Aufbau des Ausschreibungsverfahrens für die Rahmenvereinbarung festzulegen. Im Anschluss daran wurden eine funktionale Leistungsbeschreibung, eine Rahmenvereinbarung und eine dazu kongruente Auftragsbekanntmachung entwickelt.