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Deaktivierbare Klebstoffe zur Wiederverwertung von Wärmedämmverbundsystemen

Ergebnisse

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Deaktivierbare Klebstoffe zur Wiederverwertung von Wärmedämmverbundsystemen


Projektnummer
10.08.18.7-17.15
Projektbeginn
05.2017
Projektende
06.2019
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Ergebnisse

Entklebte EPS-Platte nach Mikrowellenbestrahlung im MAC-RTM bei einer Oberflächentemperatur des Klebstoffes von 80 °C, Quelle: Fraunhofer Institut für Chemische Technologie ICT

Das Projekt WDVS-Deaktiv befasst sich mit der Entwicklung einer Technologie zum zerstörungsfreien Entkleben von Dämmstoffplatten aus expandiertem Polystyrol (EPS) in Wärmedämmverbundsystemen. Hierfür soll ein 2 Komponenten-Polyurethanklebstoff so modifiziert werden, dass dieser im Produktlebenszyklus seine Aufgabe ohne Leistungsverlust erfüllen kann, bei Bedarf (z.B. beim Abriss oder Recycling) aber mittels Mikrowellenstrahlung aktiviert werden kann. Die eingebrachte Mikrowellenenergie soll Additive aktivieren, wodurch Wärme sowie eine Gasmenge erzeugt wird, wodurch der Klebstoff zersetzt wird und die Klebenaht expandiert. Dieser Vorgang darf das EPS nicht beschädigen, wobei das ablösen möglichst kraftfrei erfolgen soll.

Die bisherigen Projektergebnisse zeigen, dass ein 2K PUR mit Expansionstoffen und Mikrowellenabsorber so modifiziert werden kann, dass schon bei geringen Temperaturen von ca. 80°C eine Initiierung erfolgen kann, wodurch das EPS nicht geschädigt wird und zwei verklebte EPS-Platten leicht händisch getrennt werden können.
Darüber hinaus wird der entwickelte Klebstoff hinsichtlich globaler und lokaler Umweltfaktoren beurteilt. Dabei wird die Möglichkeit das Produktrecycling in den Vordergrund gestellt.,
Notwendig für die Aktivierung des Klebstoffes ist die entsprechende Mikrowellentechnologie, wobei Aufheizrate und erreichte Temperatur im Klebstoff überwacht werden müssen, um das EPS nicht zu schädigen. Hierfür wurde ein großflächig wirkendes Mikrowellen-Array aus 16 Hornstrahlern gewählt, welcher einen stationären Betrieb auf einem Recyclinghof nachstellen kann. In diesem Array (MAC-RTM) können Proben bis 0,5 m² homogen bestrahlt werden.


Ein erster Debond-Versuch mit einer EPS-EPS-Verklebung konnte innerhalb 2min vollständig voneinander getrennt werden. Das Ablösen beider EPS-Platten voneinander erfolgte völlig kraftfrei, wobei an keiner der Platten eine Schädigung des EPS festzustellen war. Der Klebstoff zeigte keine Restklebrigkeit und konnte leicht abgetrennt werden, wobei kleine Reste auf den EPS-Platten verblieben.


Weiterführend sollen Verklebungen von EPS auf verschiedenen Untergründen erprobt werden, wobei die Strahlungsdauer und –intensität dem jeweiligen Verbund anzupassen ist.

 

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.
Hansastraße 27c
80686 München

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Fraunhofer Institut für Chemische Technologie ICT
Prof. Dr.-Ing. Peter Elsner
Joseph-von-Fraunhofer-Straße 7
76327 Pfinztal
Tel.: 0721 4640-111
info@ict.fraunhofer.de
www.ict.fraunhofer.de
 

Fachbetreuer/in im BBSR :

Steffen Kisseler, i. A. WB 3

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Produktrecycling, Wärmedämmverbundsysteme, Dämmstoffplatten, Mikrowellenstrahlung, EPS-Platten
Einordnung in Zukunft Bau : Forschungsförderung, Zirkuläres Bauen/ Rückbau/ Recycling, Neue Materialien und Techniken, Gebäudehülle, Forschungsbericht
Bundesförderung in EUR : 140.013,00