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Prefab MAX - Untersuchung von Produktionsprozessen im Hinblick auf Effizienzsteigerung und Kostensenkung für bedarfsgerechten Wohnraum
Prefab MAX - Untersuchung von Produktionsprozessen im Hinblick auf Effizienzsteigerung und Kostensenkung für bedarfsgerechten Wohnraum
10.08.18.7-17.56
12.2017
10.2019
abgeschlossen mit Bericht
Ergebnisse
Zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum werden industrielle Fertigungsprozesse für Bausysteme und -komponenten, die sich durch einen hohen Vorfertigungsgrad auszeichnen, im Hinblick auf ihr Einsatzpotential untersucht. Der Fokus der Studie liegt auf der Produktion von Subsystemen und deren Zusammenspiel im Gebäude. Untersucht werden Systeme, zu deren Kosten und Qualitäten valide Daten vorliegen. Diese werden so ausgewählt, dass sie aktuelle Herstellungsverfahren im Bereich des vorgefertigten Wohnungsbaus repräsentieren. Die heutige Baupraxis bevorzugt Verbundkonstruktionen aus unterschiedlichen Materialien. Deswegen wird eine Untersuchungsmethodik entwickelt, die nicht Baukonstruktionen nach Material (Holz, Beton, Stahl) unterscheidet, sondern die einzelnen Subsysteme getrennt betrachtet:
I. Rohbau/Tragwerk, II. Technischer Gebäudeausbau, III. Ausbau IV. Fassade; Für diese werden analysiert: Vorfertigungsgrad, Automationsgrad (manuelle, maschinelle, robotische Fertigung) sowie Potential für Effizienzsteigerung bei seriellen Fertigungsmethoden. Aus der Analyse von Produktionsprozessen und der Betrachtung von Montage, Fertigungs- und Bauzeiten sowie Kostenanteilen ergibt sich eine Bewertung des Gesamtsystems, welche das Optimierungspotential für zukünftige Umsetzungen im Hinblick auf die Veränderung der Stückzahlen aufzeigt.
Die Produktivität der Baubranche stagniert im Vergleich zu anderen Industrien, weil technische Entwicklungen und Möglichkeiten in vielen Bereichen des Bauwesens und der Bauprozesse nicht genutzt werden. I.d.R. wird manuell und handwerklich produziert und der Anteil der seriellen Massenfertigung über den gesamten Produktionsprozess ist gering. Dies gilt in gleichem Maße für den Grad der Digitalisierung und Automation und steht damit der Einbindung der unterschiedlichen am Bau beteiligten Gewerke in integrative Planungs-, Produktions- und Bauprozesse im Wege. Die Folge sind hohe Kosten und Fehlerquoten in der Produktion und auf der Baustelle. Überlagert wird diese Problematik von dem akuten Fachkräftemangel in der Baubranche.
Diesen Defiziten steht der enorme Bedarf an bezahlbarem Wohnraum gegenüber, der derzeit nicht gedeckt wird. Vorfertigung und serieller Wohnungsbau haben ein hohes Potential im Hinblick auf die Senkung der Produktionskosten bei gleichzeitiger Steigerung der Qualität. Aktuelle, sehr gute Ansätze belegen dies. Das Wissen und der aktuelle Stand der Technik ist jedoch wissenschaftlich nicht genügend aufbereitet, allgemein bekannt oder in der Fachliteratur abgebildet (z.B. kein Atlas "Vorfertigung"). Die letzten Dekaden waren geprägt von Vorbehalten gegen Vorfertigung und Massenwohnungsbau, beeinflusst durch Negativbeispiele der Nachkriegszeit. Heutige vorgefertigte Bauweisen sind nicht an Massenfertigung oder immer gleiche Komponenten gebunden. Es lassen sich individualisierte Bauteile herstellen, so dass der vorgefertigte und industrielle Wohnungsbau auch für innerstädtische Situationen und vielfältige Grundrissgestaltung eingesetzt werden kann.
Projektbeteiligte | |
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Antragsteller/in : |
Technische Universität Dortmund |
Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) : |
Jun. Prof. Dr.-Ing. Architektin Jutta Albus Juniorprofessur Ressourceneffizientes Bauen Technische Universität Dortmund |
Fachbetreuer/in im BBSR : |
Steffen Kisseler, i. A. WB 3 |
Eckdaten | |
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Schlagworte zum Projekt : | Vorgefertigter Wohnungsbau |
Einordnung in Zukunft Bau : | Forschungsförderung, Modulares Bauen/ Systembau, Wohnungsbau, Forschungsbericht |
Bundesförderung in EUR : | 37.028,71 |