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Housing the Human – Prototypische Forschung zum Bauen der Zukunft

Ergebnisse

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Housing the Human – Prototypische Forschung zum Bauen der Zukunft


Projektnummer
10.08.18.7-17.74
Projektbeginn
05.2018
Projektende
01.2020
Projektstatus
abgeschlossen ohne Bericht

Ergebnisse

Housing the Human, Dasha Tsapenko: Lovaratory, radialsystem Oktober 2019, Foto: Camille Blake

Um praktikable Antworten auf tiefgreifende Veränderungen und Disruptionen - wie die allgegenwärtige Digitalisierung und eine sich zuspitzende Segregation der Gesellschaft - zu finden, beauftragte Housing the Human fünf Architekten und Designer mit prototypischer Forschung an der Schnittstelle zwischen Kunst, Wissenschaft und Technologie zur Entwicklung und Erprobung neuer Konzepte in Architektur, Design und Städtebau. Der Projektverlauf umfasste vom Invited Call bis hin zu einem öffentlichen Wrap-up insgesamt 19 Monate. Auf einzelnen Stationen präsentierten die fünf teilnehmenden Architekten und Designer ihre Teilergebnisse der Öffentlichkeit, vom jeweiligen Konzept bis hin zum ausgearbeiteten und vom Publikum räumlich erlebbaren Prototypen. Zu Beginn wurden 15 Kreative und Büros eingeladen, eine Projektskizze beim Innovationsfestival Demanio Marittimo in Senigallia (Italien) vorzustellen und mit Experten zu diskutieren, sie anschließend zu überarbeiten und als Konzept für eine einjährige Forschung einzureichen. Ende August 2018 wählten die künstlerischen Leiter fünf Architekten und Designer für die weitere Teilnahme und eine Förderung durch Housing the Human aus. Präsentationen der fünf Forschungsansätze fanden im weiteren Verlauf in 2018 im Rahmen des Forecast Festivals am HKW in Berlin und auf der 4. Istanbul Design Biennale statt. 2019 ging es an die Umsetzung der Konzepte. Beim Copenhagen Architecture Festival CAFx präsentierten die Teilnehmer Zwischenergebnisse, welche erneut mit einer Gruppe von Experten diskutiert wurden. Die ausgearbeiteten Prototypen wurden schließlich im Oktober 2019 im radialsystem im Rahmen des zweitägigen Housing the Human Festivals der Öffentlichkeit vorgestellt. Zum Abschluss stellten die fünf Teilnehmer rückblickend die Genese und Umsetzung ihrer Projekte im Rahmen der A-Z Night des Projektpartners Z33 in Hasselt (Belgien) vor.
Die Konzeption und methodische Herangehensweise war von den Prämissen Transdisziplinarität, Internationalität und höchst-möglicher prozessualer wie formaler Freiheit bestimmt. Die Initiatoren von Housing the Human gehen davon aus, dass die Komplexität der heutigen Gesellschaft disziplinübergreifende Denkweisen und Methoden erfordert, um Innovationen hervorzu-bringen, die nicht nur technologisch, sondern auch sozial eine Rolle spielen. Insofern wurden fünf Büros und Einzelpersonen mit sehr verschiedenen, transdisziplinären Arbeitsweisen gefördert. Internationale Expertise wurde im Verlauf von Housing the Human kontinuierlich und systematisch in den Entwicklungsprozess einbezogen und dabei Formate für eine Diskussion erprobt, die Sichtweisen, Erfahrungen, Wissen und Herangehensweisen sowohl unterschiedlicher Weltregionen als auch hoch diverser Strukturen von Academia, Technologieforschung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sowie nicht zuletzt von Praktikern aus Kunst, Design und Architektur zusammenführte – u.a. aus Indien, Mexiko, Kolumbien, Dänemark, Italien, Großbritannien, den USA, der Türkei, Spanien, Belgien, Frankreich, Slowenien, Österreich, Israel und Deutschland. Als weitere Prämisse wurde den fünf Projekten maximale Freiheit in der Vorgehensweise und Zielsetzung zugesprochen. Dahinter steht die Frage, wie unmittelbar nutzbringend Zukunftsforschung sein soll, und mit welchen Kriterien der Nutzen sinnvoll zu beurteilen ist. Das Spannungsfeld erstreckt sich hierbei zwischen Positionen, die technologischen „Fortschritt“ stets auf den Nutzen für Mensch und Umwelt hin befragen, und solchen, die überzeugt sind, dass nur radikale Freiheit und „Zwecklosigkeit“ zu Innovation führt. Der Standpunkt der Initiatoren von Housing the Human bestand darin, Konzepte mit zukunftsorientierten und gesellschaftsrelevanten Fragestellungen und Vorhaben auszuwählen, bezüglich der Arbeitsweise jedoch maximale Freiheit zu gewährleisten.


Zu den fünf geförderten Projekten zählten die folgenden Forschungsvorhaben:
Certain Measures (DE, US): Home is Where the Droids Are
Entwurf eines heteronomen Wohnraums mit digital und autonom agierenden Objekten und Service-Einheiten, die sich an die
alltäglichen Bedürfnisse der Bewohner anpassen.
Mae-ling Lokko (GH, PH, US): Agrocologies
Untersuchungen zur Verarbeitung organischer Küchenabfälle mit Pilz-Myzel und deren Integration in Bauvorhaben und häusliche
Kreislaufwirtschaft;
Simone C Niquille (CH, NL): HOMESCHOOL (Arbeitstitel: Regarding the Pain of SpotMini)
Untersuchung der wechselseitigen Interaktion und Beeinflussung von Mensch und Maschine unter Berücksichtigung der
gestalterischen und architektonischen Aspekte von Computer-Vision-Trainingsdatensätzen;
Lucia Tahan (ES, DE): Cloud Housing
Entwicklung einer App und einer Augmented Reality Installation, um die Funktionsweise und die Mechanismen einer imaginären
Online-Plattform zu einem zukünftig Cloud-basierten Wohnen durchzuspielen;
Dasha Tsapenko (UA, NL): Lovaratory
Entwicklung und performative Erprobung neuer Konzepte zur Nutzung von Räumen und häuslichen Gegenständen, die auf die
Bedürfnisse multipler Beziehungsformen im post-romantischen Zeitalter zugeschnitten sind.

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter https://housingthehuman.com/de/

 

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

Forecast – Skills e. V.

Freo Majer

Halberstädter Straße 7
10711 Berlin
forecast-platform.com/de/

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Forecast – Skills e. V.

Freo Majer

Halberstädter Straße 7
10711 Berlin
http://forecast-platform.com/

MAXXI National Museum of XXI Century Arts, Rom (Italien)

Pippo Ciorra (Bearbeiter: Pippo Ciorra)

Via Guido Reni, 4/A
00196 Roma
http://www.maxxi.art/en/

Copenhagen Architecture Festival (CAFX), Dänemark

Josephine Michau (Bearbeiter: Josephine Michau)

Vestergade 12, 2
1456 Copenhagen K
http://cafx.dk/info/

Fachbetreuer/in im BBSR :

Helga Kühnhenrich, RL WB 3

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Architektur, Stadtplanung, Social Design, Zukunft des Bauens, Zukunft des Wohnens
Einordnung in Zukunft Bau : Ausstellung, Besichtigung, Dialog, Konferenz, Netzwerk, Vorträge, Werkstatt, Forschungsförderung, KI/ Robotik/ 3D-Druck, Baukultur/ Nutzerpartizipation, Neue Materialien und Techniken, Architektur/ Gestaltung/ Qualität, Forschungsbericht