Entwicklung einer standardisierten BIM-Modellierungsrichtlinie


Projektnummer
10.08.18.7-18.28
Projektbeginn
03.2019
Projektende
11.2021
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Ergebnisse

Quelle: Bergische Universität Wuppertal,
Lehr- und Forschungsgebiet
Baubetrieb und Bauwirtschaft

Die erfolgreiche, durchgängige Anwendung der Methode BIM über den gesamten Lebenszyklus von Bauwerken hängt wesentlich von der Abstimmung der Projektbeteiligten bezüglich des Datenaustausches und dessen Inhalten ab. Hierzu zählen die notwendige Detaillierungstiefe der geometrischen Modelldaten sowie die zugehörigen parametrischen Attribute der Modellobjekte. Der notwendige Bedarf an Informationen sowie der Zeitpunkt der Bereitstellung ebendieser kann in Form einer Modellierungsrichtlinie beschrieben werden. Eine solche soll in Abhängigkeit der vom Auftraggeber definierten Ziele den Projektbeteiligten Informationen über die Art der Modellierung sowie Inhalte und Detaillierungsgrade der Bauwerksdatenmodelle liefern. In der Praxis zeigt sich, dass insbesondere größere Unternehmen interne Modellierungsrichtlinien entwickelt haben, die jedoch selten mit den anderen Projektbeteiligten abgestimmt sind. Diese bestehenden Modellierungsrichtlinien wurden jeweils über Jahre hinweg von den erstellenden Unternehmen aus der praktischen Anwendung heraus entwickelt und angereichert; sie spiegeln somit die Erfahrung der eigenen BIM-Experten wider. Da es sich bei den erarbeiteten Dokumenten um unternehmerischen Mehrwert handelt, werden diese unter Verschluss gehalten. Insbesondere KMU verfügen daher in der Regel nicht über die personellen Kapazitäten, um eigene Richtlinien zu entwickeln.

Durch die im Wesentlichen unternehmensinterne Nutzung der Modellierungsrichtlinien entstehen spezifische Insel-Lösungen, die nur selten für eine unternehmensübergreifende Zusammenarbeit mit wechselnden Projektpartnern geeignet ist bzw. genutzt werden kann. Die Praxis sieht für einen zukünftig effizienten projekt- und unternehmensübergreifenden Einsatz der Methode BIM die Notwendigkeit der Standardisierung von Modellierungsrichtlinien. Da die verwendeten Informationen in jedem Projekt ähnlich verteilt sind, empfiehlt sich die Erarbeitung einer branchenüblichen Definition, damit Modellierungsrichtlinien nicht individuell entwickelt werden müssen. Die Entwicklung eines Standards für die Erstellung von Bauwerksdatenmodellen ermöglicht eine erhebliche Verschlankung des Abstimmungsprozesses durch die Nutzung von allgemeingültigen Anforderungen an Geometrie- und Parameterdetaillierung. Durch die zur Verfügungstellung diverser, bereits in der Praxis entwickelter und angewandter, Modellierungsrichtlinien wird die Grundlage zur Standardisierung geschaffen.

Ziel des vorliegenden Forschungsprojektes ist es eine standardisierte BIM-Modellierungsrichtlinie zu erstellen. Diese beinhaltet, in Abhängigkeit der vereinbarten BIM-Ziele und -Anwendungen, skalierbare Angaben bezüglich der notwendigen geometrischen Detaillierungstiefe und deren zugehörigen Informationen. Hierbei wird auf die zuvor beschriebenen Erfahrungswerte von in der Praxis erprobten und angewandten Modellierungsrichtlinien zurückgegriffen. Die Veröffentlichung und Bereitstellung einer standardisierten BIM-Modellierungsrichtlinie über eine neutrale Forschungsinstitution fördert dabei die ganzheitliche Implementierung der Methode BIM über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks in der Branche und ist somit unabdingbar, insbesondere für die Einbindung von KMU. Diese standardisierte BIM-Modellierungsrichtlinie kann Teil der Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA) werden und somit durchgängig von allen Beteiligten genutzt werden.

Das Forschungsprojekt ist in vier aufeinander aufbauenden Arbeitspaketen (APs) strukturiert:

In einem ersten Arbeitspaket (AP 1) werden bestehende Modellierungsrichtlinien aus der Planung, der Bauausführung sowie des Betriebs mit dem Fokus Struktur, Inhalt und Übereinstimmungspotenzial sowie Unterscheidungsmerkmalen analysiert. Im Rahmen der Analyse wird eine mögliche Abhängigkeit bei der Kategorisierung oder Gewichtung einzelner Aspekte mitbetrachtet, welche im weiteren Verlauf des Forschungsprojektes berücksichtig werden. Die zu untersuchenden Modellierungsrichtlinien werden hierbei von den beteiligten Praxispartnern bereitgestellt, die diese entwickelt haben und unternehmensintern nutzen. Folgend wird eine Kategorisierung der Ergebnisse und Zuordnung zu BIM-Zielen und -Anwendungen sowie die Ableitung einer standardisierten Modellierungsrichtlinie durchgeführt (AP 2). Ziel ist es weiterhin, einen notwendigen Detailierungsgrad bzw. Detailierungstiefe der verschiedenen Informationsarten zu definieren. Im dritten Arbeitspaket (AP 3) wird die zuvor abgeleitete Modellierungsrichtlinie um grundsätzliche BIM-Ziele und Anwendungen erweitert. Abschließend wird die erstellte Modellierungsrichtlinie anhand realer BIM-Projekte validiert und um die gewonnenen Erfahrungswerte ergänzt (AP 4) sowie Aussagen über die Anpassungsfähigkeit und Skalierbarkeit einer standardisierten BIM-Modellierungsrichtlinie getroffen.

Download Zwischenergebnis

Download Zwischenergebnis Anlage 1

Download Zwischenergebnis Anlage 2

 

 

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

Bergische Universität Wuppertal
Gaußstraße 20
42119 Wuppertal

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Bergische Universität Wuppertal

Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft

Herr Univ. Prof. Dr.-Ing. Manfred Helmus

Pauluskirchstraße 7

42285 Wuppertal 

Fachbetreuer/in im BBSR :

Verena Kluth, WB 3

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Building Information Modeling, BIM, Modellierungsrichtlinie, AIA, Auftragsgeber-Informationsanforderungen
Einordnung in Zukunft Bau : Forschungsförderung, BIM/ digitale Planungsprozesse, Bauprozesse, Planungsprozesse, Forschungsbericht
Bundesförderung in EUR : 415.583,99
Projektetage der Bauforschung
Projektvorstellung 1 10.06.2021 Mehr