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Zusammenführung und Harmonisierung vorhandener Planungs- und Bewertungsmittel zu einem Gesamtsystem

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Zusammenführung und Harmonisierung vorhandener Planungs- und Bewertungsmittel zu einem Gesamtsystem


Projektnummer
Projektbeginn
11.2006
Projektende
04.2008
Projektstatus
abgeschlossen ohne Bericht

Innerhalb des Forschungsprojektes wurde ein System erarbeitet, welches geeignet ist, die Belange des Nachhaltigen Bauens zu unterstützen. In diesem so genannten Gesamtsystem wurde anhand exemplarischer Beispiele die Verknüpfung von Bewertungsmitteln gezeigt.Projektlaufzeit: November 2006 - November 2007

Ausgangslage

Vor dem Jahr 2007 war es dem Planer im Baubereich nicht möglich, eine durchgängige Planung mit den zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln durchzuführen. Ein Datenaustausch zwischen den vorhandenen Hilfsmitteln auf der Bauprodukt-, Bauteil- und Bauwerksebene war nicht möglich. Sie gestatteten jeweils nur eigenständige Lösungen für eine spezifische Problemstellung. Zusätzlich wurde die Vergleichbarkeit der Ergebnisse durch unterschiedliche Datengrundlagen und Berechnungsverfahren erschwert.

Ziel

Ziel des Forschungsprojektes war es daher, ein Konzept für ein Gesamtsystem zu entwickeln, mit dem die Belange des nachhaltigen Planens, Bauens und Betreibens unterstützt werden können. In dem zu entwickelnden Gesamtsystem sollten nicht nur die einzelnen Werkzeuge strukturiert und geordnet werden, sondern auch Möglichkeiten und Wege des Datenaustausches und der Herbeiführung einer Kompatibilität zwischen den bereits existierenden Hilfsmitteln gezeigt werden.

Eine weitere Zielsetzung des Projektes war es, das Gesamtsystem anhand von existierenden Planungs- und Bewertungsmitteln zu realisieren. Anhand der Werkzeuge LEGEP und bauloop sollte der Informationsaustausch über geeignete Schnittstellen sowohl zwischen den Programmen als auch zu weiteren Hilfsmitteln, wie zum Beispiel WECOBIS oder einer im Aufbau befindlichen Ökobilanzdatenbank des Bundes, gezeigt werden.

Auftragnehmer des Forschungsprojektes war die Arbeitsgemeinschaft "Arge Tools": die TU Darmstadt, Institut für Massivbau, die Universität Karlsruhe (TH), Lehrstuhl Ökonomie und Ökologie des Wohnungsbau, die LEGEP Software GmbH, Karlsfeld, sowie die Bayerische Architektenkammer, München.

Konzept

Das Forschungsprojekt wurde entsprechend der Zielsetzung in zwei Forschungsschwerpunkte unterteilt.

Im ersten Schwerpunkt wurden eine Analyse der bestehenden Hilfsmittel hinsichtlich ihrer Funktion, der Ausgangsbasis und möglicher Entwicklungspotenziale vorgenommen sowie mögliche Verknüpfungen zu anderen Werkzeugen herausgearbeitet. Aus diesen Ergebnissen konnte anschließend ein Konzept für ein arbeitsteiliges System von Informationsgrundlagen, Bewertungsmethoden, Planungs- und Bewertungsmitteln sowie weiterer Instrumente abgeleitet werden.

Im zweiten Schwerpunkt wurde, aufbauend auf dem erstellen Konzept für ein Gesamtsystem, der Datenaustausch zwischen den bestehenden Hilfsmitteln realisiert. Dazu musste von den einzelnen Programmentwicklern eine Untersuchung der Informationsbedarfe ihrer Programme erfolgen. Aufbauend auf den Kenntnissen über die benötigten Informationen konnten Schnittstellenformate für den Datenaustausch definiert werden. Nach der Implementierung dieser definierten Austauschstellen in die Werkzeuge wurde eine exemplarische Demonstration der Datenweitergabe durchgeführt.

Ergebnisse

Mit Abschluss des Forschungsprojektes steht dem Auftraggeber ein Konzept für ein System von den Informationsgrundlagen über die Stoffinformationen und Bauprodukte bis zum Element und Bauwerk zur Verfügung.

Das System gliedert sich in die fünf Ebenen, die den Informationsumfang und die Informationsverdichtung der einzelnen Hilfsmittel beschreiben:

  • A: Bauwerk

  • B: Element

  • C: Bauleistungen

  • D: Bauprodukte

  • E: Stoffinformationen

Ergänzt wird dieses System durch vier Ebenen des Grundlagenwissens, welche die Basis für die Arbeit der Hilfsmittel liefern:

  • F: Benchmarks/Ziele

  • G: Daten/Datenbanken

  • H: Methoden

  • I: Attribute/Kriterien/Indikatoren

Innerhalb dieser Ebenen können die Werkzeuge auf verschiedene Dimensionen aufgegliedert werden, welche den Anwendungsbereich des Hilfsmittels beschreibt:

  • sozial (kulturell/gestalterisch/städtebaulich)

  • funktional

  • technisch

  • sozial (Gesundheit/Behaglichkeit)

  • ökologisch

  • ökonomisch

  • integral

Anhand des Schnittpunktes von Ebene und Dimension innerhalb der Matrix lässt sich ablesen, welches Hilfsmittel für welche Aufgabe im Planungsprozess verwendet werden kann. Dem Planer steht damit eine Orientierungshilfe zur Verfügung, aus der er ein für seine Planungsaufgabe geeignetes Werkzeug ermitteln kann und die Informationspfade zu anderen Hilfsmittel nachvollziehen kann.

Für jede Ebene in diesem Gesamtsystem konnten Hilfsmittel zugeordnet werden. Anhand einer detaillierten Beschreibung dieser einzelnen Werkzeuge ist es möglich, die Funktion und die Verknüpfung des Werkzeuges in horizontaler und vertikaler Richtung abzulesen. Zusätzlich wird dargestellt, welche Entwicklungsschritte bzw. Ergänzungen für die Umsetzung des Gesamtsystems nötig sind.

Aufbauend auf dem Gesamtsystem konnte anhand der Programme LEGEP, bauloop und WECOBIS der Datenaustausch realisiert werden. Zusätzlich wurde eine Schnittstelle zu der im Aufbau befindlichen Bundesdatenbank für Ökobilanzdaten von Baustoffen geschaffen. Die nachfolgende Abbildung veranschaulicht den realisierten Datenaustausch.

(Abb.dt.)


Der Datenaustausch zwischen den Planungs- und Bewertungsmitteln LEGEP und bauloop wurde anhand einer Import- und einer Exportschnittstelle realisiert. Als Medium für die Datenübermittlung wurde MS Excel gewählt. Damit ist es möglich, auf der Ebene eines Elementes Informationen über Bauelemente zwischen den Programmen auszutauschen. In der Austauschdatei müssen dafür in einer definierten Art und Weise Informationen zur allgemeinen Beschreibung des Bauelements und Angaben zum Schichtaufbau abgelegt werden. Das beauftragende Tool erstellt eine Charakterisierung des zu analysierenden Bauelementes. Diese kann in das beauftragte Tool eingelesen werden und dort mit Hilfe einer ökologische Bewertung analysiert und optimiert werden. Die Ergebnisse werden anschließend über eine Schnittstelle an das beauftragende Tool zurückgespielt.

Das Informationstool für Bauprodukte WECOBIS wurde im Rahmen des Projektes konzeptionell auf eine Internetapplikation umgestellt und wird im Rahmen eines Folgevorhabens im Auftrag des BMVBS weiter entwickelt (>> zum Forschungsprojekt WECOBIS). Mit Hilfe von parametrisierten URLs ist es möglich, direkt aus LEGEP oder bauloop auf Bauproduktinformationen zuzugreifen. Dazu wurden zusätzliche Verlinkungen in den Baustoffbibliotheken der Bewertungstools angelegt. Um die Informationen aus der Ökobilanzdatenbank "ÖkoBau-Dat" in die Programme LEGEP und bauloop integrieren zu können, ist eine Routine entwickelt worden, mit deren Hilfe die xml-Datensätze der einzelnen Baustoffe eingelesen werden können.

In einem Ausblick wurden Anforderungen an neu zu schaffende Datenbanken für Nutzungsdauern, Kosten oder das Fügeverhalten von Baustoffen definiert.

Projektbeteiligte
Eckdaten
Projekt auf der Webseite des BBSR : https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/programme/zb/Auftragsforschung/2NachhaltigesBauenBauqualitaet/2008/HarmonisierungTools/01_start