19. Netzwerktreffen der Monitoring-Teams der Effizienzhaus Plus-Bildungsgebäude

 

Am 30. September fand das 19. Netzwerktreffen der Effizienzhaus Plus-Initiative im digitalen Format statt. In einer kleinen Runde, die aus den vier Monitoring-Teams der Effizienzhaus Plus-Bildungsbauten, den beiden Begleitforschungsteams und Vertretern des BMI und BBSR bestand, wurden Erfahrungen rund um das Monitoring der sieben Modellprojekte ausgetauscht. Petra Alten, Projektleiterin der Effizienzhaus Plus-Initiative im Bundesbauministerium (BMI), und Miriam Hohfeld, Projektleiterin der Ressortforschung Effizienzhaus Plus im Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), begrüßten die etwa 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und gaben eine Einführung in die Veranstaltung. Sie hoben hervor, wie wichtig die Erkenntnisse und die Expertise der Monitoring-Teams für die einzelnen Projekte sind.

Heike Erhorn-Kluttig vom Fraunhofer IBP führte durch die weiteren Programmpunkte des internen Netzwerktreffens. Nach der Begrüßung und Einführung stellte Jessica Preuss vom Fraunhofer IBP in einer Präsentation einige Messauswertungen vor, welche die technische Begleitforschung vergleichend für alle Modellvorhaben durchführt. Im Hauptblock der Veranstaltung gaben die Monitoring-Teams einen Einblick in die von ihnen messtechnisch betreuten Effizienzhaus Plus-Bildungsbauten. Neben einer kurzen Projektvorstellung beinhalteten die Präsentationen u.a. einen Überblick zum jeweiligen Messkonzept und zur Bearbeitung der Messdaten. Jens Kaiser von der TU Dresden stellte die Bildungsbauten in Giebelstadt, Neutraubling und Kaufbeuren vor. Laura Diekmann von der ina Planungsgesellschaft mbH präsentierte die Projekte in Hockenheim und Feuchtwangen. Das Berufliche Schulzentrum in Mühldorf am Inn wurde von Dominik Aimer von der TH Rosenheim dargestellt. Den Ersatzneubau der Hochschule Ulm stellte Almuth Schade vom Fraunhofer IBP in Holzkirchen vor. Nach jeder Projektvorstellung wurden von den Teilnehmenden Fragen gestellt und weitere Details zum Thema Monitoring ausgetauscht. Als herausfordernd wurden Projekte geschildert, die bei der Datenbearbeitung und –übermittlung eine Vielzahl an Akteuren einschließen. Hier seien, insbesondere am Anfang der 24-monatigen Monitoringphase, die Zuständigkeiten häufig nicht klar definiert worden, was zu einem erhöhten administrativen Aufwand für die Monitoring-Teams führte. Vorteilhaft wurden aus Sicht der Monitoring-Teams Projekte beschrieben, die Nutzer mit Fachkenntnissen im Energiebereich beherbergen. Bei Fehlermeldungen, Plausibilitätsprüfungen, o. ä. könne auf die Einsichten und das Knowhow dieser Nutzer zurückgegriffen werden. Neben ihren messtechnischen Aufgaben übernahmen die Monitoring-Teams auch Aufgaben im Bereich des Wissenstransfers. So wurden in den Projekten unter anderem bereits Workshops mit den Gebäudeplanern durchgeführt oder Unterrichtsmaterial für die Gebäudenutzer vorbereitet, um die aus dem Monitoring gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen weiterzutragen.

Die abschließende Diskussionsrunde moderierte Hans Erhorn, Principal Advisor am Fraunhofer IBP. Die Monitoring-Teams konnten im Vorfeld des Netzwerktreffens über die Diskussionsthemen abstimmen. Der Umgang mit pandemiebedingten Auswirkungen auf den Energieverbrauch der Bildungsgebäude (z. B. durch Nutzungspausen) erhielt als Favoriten-Thema den meisten Zuspruch. Unterschiedliche Meinungen, Tendenzen und mögliche Herangehensweisen zur Korrektur der in Corona-Zeiten gemessenen Daten wurden ausgetauscht. Während man bei einigen Projekten den direkten Vergleich von Daten, die vor und während der Pandemie gemessen wurden, herstellen konnte, fiel die zweijährige Monitoring-Phase bei anderen Projekten ausschließlich auf pandemiebetroffene Jahre. Nachdem unterschiedliche Ansätze zum Umgang mit den Daten abgewägt wurden, kam man zu dem Schluss, dass eine einheitliche Vorgehensweise z. B. die Verwendung eines Korrekturfaktors bei den sehr unterschiedlichen Nutzungen der Gebäude (Grundschule bis Hochschulgebäude) nicht zielführend sei. Es gab eine Übereinkunft dazu, mögliche pandemiebedingte Einflüsse auf den Energieverbrauch der Gebäude in den jeweiligen Abschlussberichten der Monitoring-Teams festzuhalten. Aufgrund des ausgiebigen Austauschs zum ersten Thema war es nicht möglich, weitere Themen im festgelegten Zeitrahmen des Netzwerktreffens zu diskutieren. Der Austausch zu den weiteren Themen soll in einem weiteren Anschlusstreffen fortgeführt werden.