Übersicht der durchgeführten Fachveranstaltungen

Bitte beachten Sie, dass wir die nachfolgenden Vorträge nicht als barrierefreie PDF-Dokumente bereitstellen. Wenn Sie besondere Zugänge zu den Dokumenten wünschen, setzen Sie sich bitte mit der  Informationsstelle Effizienzhaus Plus in Verbindung. Sie hilft gerne weiter.

15. Workshop Netzwerk Effizienzhaus Plus am 13. November 2019 in Stuttgart

Im Rahmen des zweitägigen Fraunhofer IBP Kongresses ZUKUNFTSRAUM SCHULE, mit ca. 600 Teilnehmern, fand am 13. November 2019 in Stuttgart das 15. Netzwerktreffen Effizienzhaus Plus statt.

15. Netzwerktreffen Effizienzhaus Plus

Der Fokus des 15. Netzwerktreffens richtete sich auf den Erfahrungsaustausch bei der Planung und Realisierung der Bildungsbauten der Forschungsinitiative Effizienzhaus Plus des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat. Die Projektleiter von 5 der 7 Demonstrationsprojekte der Initiative berichteten von den Herausforderungen und Lösungsansätzen, die in den letzten 2 Jahren aufgetreten waren.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Vorhaben ein höheres Maß an Kommunikation von der frühen Planungsphase bis zum alltäglichen Betrieb bedürfen als konventionelle Bauaufgaben, die Beteiligten aber auch im besonderen Masse engagiert sind. Die Anlagen müssen auf die Anwendung und die Funktionen des Gebäudes genau abgestimmt werden und es sollten nicht die voreingestellten Herstellerparameter ungeprüft verwendet werden.

 

Die Vorträge der Veranstaltung befinden sich zum Download weiter unten. Einen gesamten Überblick zu der zweitägigen Veranstaltung ist unter www.zukuftsraum-schule.de dargestellt.

09.05.2018 | Berliner ENERGIETAGE 2018

Am 09.05.2018 fand im Rahmen der Berliner ENERGIETAGE der Vortragsblock „Effizienzhaus Plus weiter denken – Impulse setzen“ statt. Die Präsentationen der Vorträge stehen zum Download bereit unter:

https://www.energietage.de/details/veranstaltung/2018-304.html

Rund 80 Interessierte lockte der Vortragsblock der Effizienzhaus Plus Initiative des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat am dritten Tag der Berliner ENERGIETAGE 2018 in das Ludwig-Erhard-Haus. Nach sieben Jahren Forschungsförderung der Forschungsinitiative Zukunft Bau wurde den Fragen nachgegangen, in welche Richtung sich der Effizienzhaus Plus Standard in Zukunft entwickeln wird, welche Potentiale und Herausforderungen sich bei der Markteinführung im Neubau und Bestand stellen werden sowie die Perspektiven, die sich für die Weiterentwicklung des Ansatzes ergeben können.

Peter-Mathias Friemert, ZEBAU GmbH begrüßte das Publikum mit einem kurzen Abriss der vergangenen Jahre und der aktuellen Situation im Informations- und Kompetenzzentrum für zukunftsgerechtes Bauen.
Daran anknüpfend führte er mit dem Blick auf den deutschen Markt in den Stand der Baupraxis des Effizienzhaus Plus ein und beleuchtete einige der Projekte mit Effizienzhaus Plus Standard, die repräsentativ für nachhaltige Impulse der Bau- und Wohnungswirtschaft der letzten Jahre stehen. Als besondere Herausforderungen im Wohnungsbaubestand verwies er auf sich verändernde Rahmenbedingungen durch den demografischen Wandel sowie den steigenden Wohnraumbedarf unserer Gesellschaft. Entsprechend beeinflussen diese Aspekte zukünftig auch die Nachfrage bei gebauten Objekten mit Effizienzhaus Plus Standard. Zudem beklagte Peter-Mathias Friemert die vielfältigen Begrifflichkeiten rundum hochenergieeffiziente Gebäudestandards und deren schlechte Vergleichbarkeit. Abschließend hob Peter-Mathias Friemert hervor, dass sich das Informations- und Kompetenzzentrum für zukunftsgerechtes Bauen einsetzt, um den Expertenaustausch zu ermöglichen und den Informationstransfer zwischen allen am Bau beteiligten Akteuren zu fördern.

Prof. Dr. Manfred Norbert Fisch von EGS-plan GmbH/TU Braunschweig berichtete anhand einiger Effizienzhaus Plus Modellvorhaben über seine Erfahrungen mit haustechnischen Konzepten. Danach sei ein ganzheitlicher Gebäudeansatz mit reduziertem Einsatz von Gebäudetechnik erforderlich, um zu einer planerischen Vereinfachung und wirtschaftlichen Optimierung zu gelangen. Anhand verschiedener Projektbeispiele zeigte er auf, dass auch Effizienzhäuser Plus keine Hightech Gebäude darstellen müssen. Sein Credo war dabei immer wieder: „Keep it simple!“. Entstehende Mehrkosten seien jedoch erklärbar: Klimaneutralität sei nicht kostenneutral zu erreichen.

Heike Erhorn-Kluttig vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik in Stuttgart stellte in ihrem Vortrag die Potentiale und Hemmnisse des Effizienzhaus Plus Standards auf dem Weg zur Klimaneutralität vor. Die Begleitforschung ermittelte die CO2-Minderungspotentiale von Effizienzhäusern Plus im Wohnungsbau und konnte dabei bereits eine Einsparung von 50 kg CO2äq./m2a im Neubau gegenüber dem EnEV-Niveau sowie 120 kg CO2äq./m2a bei der Sanierung feststellen. Als Hemmnisse wurden insbesondere die erhöhten investiven Kosten angesehen. Vereinzelt wurden darüber hinaus Vorbehalte gegenüber der Bilanzierungsmethode, den hemmenden rechtlichen Aspekten, erhöhte Anforderungen bei der Planung und Ausführung sowie der Nutzung genannt. Auch fehle dem Effizienzhaus Plus Standard noch die rechtliche Legitimation als Erfüllungsoption in der EnEV. Es gäbe viele Ansätze diese Hemmnisse abzubauen, jedoch auch noch erheblichen Handlungsbedarf.

Daran knüpfte Dr. Arnd Rose, BBSR Bonn, an und erläuterte die Zukunftsperspektiven des Effizienzhaus‘ Plus aus Sicht der (Bau-)Forschung. Hierbei visualisierte er zwei Szenarien des Effizienzhaus‘ Plus: Zum einen als Einzelgebäude in der Breitenanwendung am Markt und zum anderen die lokale Vernetzung im Quartier mit dem Effizienzhaus Plus als Teil des Gesamtsystems. Dabei enthält die lokale Vernetzung vielfache Anreize, sowohl von Seiten der Wirtschaftlichkeit als auch der Effizienz. Dr. Arnd Rose plädierte für einen holistischen Ansatz zur Weiterentwicklung des Standards. Jedoch gäbe es auch einige Herausforderungen im Ansatz der lokalen Vernetzung, die nicht allein aus der Gebäudeperspektive zu lösen sind. So müssten rechtliche, wirtschaftliche und soziale Aspekte gleichermaßen betrachtet werden.

Die abschließende Podiumsdiskussion mit den ReferentInnen gab die Möglichkeit zum Austausch mit dem Publikum und die angesprochenen Themen zu diskutieren. Hier wurde zunächst auf die These „keep it simple“ eingegangen, inwiefern technikreduziertes Planen und Bauen für einen Ingenieur nicht einen Widerspruch darstellt. Des Weiteren sprach das Publikum die Lebenszykluskosten eines Effizienzhaus Plus an und fragte nach Erkenntnissen aus dem Netzwerk. Vor dem Hintergrund der anstehenden Verschärfung der Datenschutzrichtlinien wurden Aspekte des Monitorings erörtert. Die lebhafte Diskussion endete mit der Botschaft, dass der weitere intensive Austausch zwischen allen Beteiligten die Zukunftsperspektiven des Effizienzhaus Plus unterstützt.

15.11.2017 | ZUKUNFTSRAUM SCHULE in Stuttgart

 

Im Rahmen des zweitägigen Fraunhofer IBP Kongresses ZUKUNFTSRAUM SCHULE fand am 15. November 2017 der Workshop "Energieeffiziente Bildungsbauten" mit Beteiligung durch das Effizienzhaus Plus Netzwerk in Stuttgart  statt.

 

Nach einem Grußwort von Petra Alten (BMUB) resümierten Hans Erhorn (Fraunhofer IBP) und Johann Reiß (Fraunhofer IBP) über Erfahrungen aus der 10-jährigen energetischen Schulforschung der Forschungsinitiative EnEff:Schule des Bundeswirtschaftsministeriums. Im Anschluss daran stellte Dr. Arnd Rose (BBSR) das Förderprogramm Effizienzhaus Plus Bildungsbauten des Bundesbauministeriums vor. Das Programm unterstützt, die Realisierung und das zweijährige Monitoring von Schulen im Effizienzhaus Plus Standard im Neu- und Altbau. Die erste in Betrieb genommene Effizienzhaus Plus Schule, die Luise-Otto-Peters-Schule in Hockenheim, wurde durch den Architekten Jürgen Roth (Roth.Architekten) vorgestellt.

Ein weiteres, bereits begonnenes Vorhaben ist das Jakob-Brucker-Gymnasium in Kaufbeuren, das durch Rainer Bäurle (Stadt Kaufbeuren) präsentiert wurde. Hier werden sowohl Gebäude aus dem Jahr 1956 und 1972 generalsaniert sowie auch ein Neubautrakt realisiert. Ziel ist es bekannte und bewährte Technologien sinnvoll zu kombinieren um die Effizienz zu steigern und den Energiebedarf bei sowohl winterlicher als auch sommerlicher Behaglichkeit zu minimieren.

Das Berufsschulzentrum Mühldorf am Inn, vorgestellt durch den Architekten Andreas Reithmeir (aris architekten) kennzeichnet einen Schulneubau im Effizienzhaus Plus Standard, der bei bestehendem Schulbetrieb mit dem sukzessiven Abbruch des bestehenden Gebäudes realisiert wird. Aufgrund energieintensiver Nutzungen (z.B. Fachklasse Bäckerei) ist die Deckung des zusätzlichen Nutzerstroms durch regenerative Energien eine zusätzliche Herausforderung. 

Abschließend stellte Werner Haase (Architekturbüro Haase) in seiner Funktion als energetischer Koordinator die Modernisierung und Erweiterung des Gymnasiums Neutraubling vor. Dabei reifte ein im Vorfeld geführter Kostenvergleich zwischen dem vorhandenen Nahwärmeanschluss und dem geplanten Energiesystem, mit Gewinnung der Energie auf dem eigenen Grundstück unter Einbeziehung von Zuschuss- und Finanzierungsmöglichkeiten zum Entschluss, das Gebäude als Effizienzhaus Plus Schule zu realisieren.

 

 

Vorträge

16.10.2017 | Klima (+) Oldenburg

Im Rahmen der Effizienzhaus Tage der Stadt Oldenburg wurde am Info-Montag den 16. Oktober 2017 ein Vortrag zum Effizienzhaus Plus gehalten. Ziel der Veranstaltung war es rund 25 Bauwillige und Energieberater über das Effizienzhaus Plus zu informieren. Außerdem stellte Frau Thomann von der Stadt Oldenburg das neue Förderprogramm der Stadt für Effizienzhaus Plus Leuchttumprojekte vor. Bisher wurden schon zwei Effizienzhäuser Plus realisiert und weitere vier können noch gefördert werden. Mehr Informationen zu dem Förderprogramm finden Sie hier.

13.10.2017 | Einweihung der LOP-Schule in Hockenheim

Am 13. Oktober 2017 eröffnete die Louise-Otto-Peters-Schule (LOP-Schule) als erstes gefördertes Projekt im Programm „Bildungsbauten im Effizienzhaus Plus Standard“ ihre Türen. Im Rahmen der Einweihungsfeier sprachen unter anderem Landrat Stefan Dallinger, Oberbürgermeister Dieter Gummer, wie auch weitere kommunale Vertreter und Projektbeteiligte. Musikalische Einlagen, die Enthüllung eines Kunstobjektes und ein Rundgang durch den Neubau ergänzten das Programm.

Mehr Informationen zu der Schule finden Sie hier.

26. und 27.08.2017 | Tag der offenen Tür der Bundesregierung

Am Tag der offenen Tür der Bundesregierung, am 26. und 27. August, stand die Informationsstelle im schönen Nordhof des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit  in der Stresemannstraße den Besuchern Rede und Antwort. Viele Menschen nahmen das Informations- und Gesprächsangebot an, am meisten interessierten sich die Besucher für die Kosten, Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten von Effizienzhäusern Plus sowie die Entwicklungen im Bereich der Photovoltaikmodule und Batteriespeicher. Viele Fragen zielten aber auch auf die energetische Ertüchtigung des Gebäudebestands, bzw. des eigenen Modernisierungsvorhabens. 

Als Vertreter des Ministeriums waren die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter und der Parlamentarische Staatssekretär Florian Pronold zu Gast am Stand der Informationsstelle Effizienzhaus Plus. Staatssekretärin Schwarzelühr-Sutter informierte sich zu den neuen Entwicklungen im Netzwerk, z. B. zur Neueröffnung des ersten Bildungsgebäudes im Effizienzhaus Plus Ansatz, einer Schule in Hockenheim. Staatssekretär Pronold regte an, die Ergebnisse des technischen und sozialwissenschaftlichen Monitorings zukünftig weiter ins Zentrum der Arbeit der Informationsstelle zu stellen, um Erkenntnisse zum Nutzereinfluss auf den Energiebedarf von Effizienzhäusern Plus herauszustellen und verständlich der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

05.05.2017 | Berliner ENERGIETAGE 2017

Im Rahmen der Berliner ENERGIETAGE präsentierte sich die Effizienzhaus Plus Initiative des Bundesbauministeriums am 5. Mai mit einem Vortragsblock zum Thema „Zukunft Effizienzhaus Plus“. Die rund 130 anwesenden Gäste konnten sich in sechs Vorträgen einen umfassenden Eindruck über die aktuellen Erkenntnisse aus den Modellvorhaben des Effizienzhaus Plus Netzwerks verschaffen. Petra Alten vom Bundesbauministerium eröffnete den Vortragsblock und stellte die Ziele der Bundesregierung für den Gebäudebestand sowie die Effizienzhaus Plus Initiative des Bundesbauministeriums mit Blick in die Zukunft vor.

Im Anschluss erläuterte Arnd Rose vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung den großen Handlungsbedarf und die umfassenden Potentiale bei der energetischen Sanierung von Bildungsbauten. Neben der Darstellung der Herausforderungen beim Bau von Effizienzhaus Plus Bildungsbauten (u.a. politische Entscheidungsprozesse in den Kommunen, gesetzliche Vorgaben, bestehende Bausubstanz, Infrastruktur vor Ort) stellte Herr Rose die ersten drei durch das Bundesbauministerium geförderten Bildungsbauprojekte vor: die Luise-Otto-Peters Schule in Hockenheim (ein Neubau, der drei Schulformen unter einem Dach vereint), eine Vorstudie zum Jakob-Bruckner Gymnasium in Kaufbeuren, in der die Modernisierung und die Erweiterung eines bestehenden Gymnasiums untersucht wird sowie das im Bau befindliche Berufsschulzentrum Mühldorf am Inn. Weitere Effizienzhaus Plus Bildungsbauprojekte in der Planung befinden sich in Feuchtwangen (Neubau einer Forschungshalle der Hochschule Ansbach), in Ulm (Neubau der Fakultät Elektrotechnik der Hochschule Ulm) und in Neutraubling (Gymnasium).

Philipp Janssen, Projektentwickler bei der Laborgh Investment GmbH, stellte in seinem Vortrag das Powerhouse, eine Plus-Energie-Siedlung in Berlin-Adlershof vor. Nach Fertigstellung der Effizienzhäuser Plus werden diese an die Berliner HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH verkauft. Das Projektziel ist mithilfe eines integrativen Planungsteams über einen integralen Planungsansatz einen hochenergieeffizienten Mietwohnungsbau zu „bezahlbaren“ Mieten zu realisieren. In einem 10-Punkte-Katalog stellte Herr Janssen den integralen Planungsablauf vor: Gebäudehülle, Anlagentechnik, Nutzer-/Mieterverhalten, solare Wärmegewinne, Nutzung/Speicherung der überschüssigen solaren Gewinne, Reduzierung von Leitungsverlusten, Optimierung der Flächen, sommerlicher Wärmeschutz, Förderprogramme und ausgeglichene Jahresbilanz. Das Projekt erreicht Mehrkosten von 300 € /m² WF (KG 300 und 400) und entspricht damit den Querschnittswerten der Begleitforschung.

Antje Bergmann, Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, stellte aktuelle Messergebnisse und Tendenzen aus der Begleitforschung vor. Die Wärmedurchgangskoeffizienten wurden bei den Modellvorhaben gegenüber der EnEV im Mittel um ca. 48 % bei Ein- bis Zweifamilienhäusern und um ca. 45 % bei Mehrfamilienhäusern unterschritten. Die erforderlichen PV-Flächen betragen durchschnittlich 0,48 m² pro m² Wohnfläche bei Ein- bis Zweifamilienhäusern bzw. 0,33 m² pro m² Wohnfläche bei Mehrfamilienhäusern. Der prognostizierte Stromertrag lag bei 130 kWh/m² PV-Fläche im Jahr (EFH) bzw. 150 kWh/m² PV-Fläche im Jahr (MFH).

Die Jahresarbeitszahlen der Wärmepumpen unterschreiten die Erwartungen. Die Ursachen werden in Regelungsproblemen, überhöhte Vorlauftemperaturen, dem ganzjährigen Betrieb heizungsrelevanter Anlagenteile und ungünstigen Warmwasser-Abnahmen gesehen. Hervorgehoben wird der mittlere Autarkie-Wert von 47 % für die gemessenen Hausprojekte. Der Mittelwert der Eigennutzung liegt bei 36 %. Insgesamt ist bei 29 von insgesamt 37 Modellprojekten das zweijährige Monitoring abgeschlossen. Alle Endberichte stehen als pdf-Datei kostenlos zum Download bereit unter: <link effizienzhaus-plus forschung abschlussberichte-der-modellvorhaben>www.zukunftbau.de/effizienzhaus-plus/forschung/abschlussberichte-der-modellvorhaben/

Mit den Netzwerkprojekten konnten im Vergleich zum EnEV- Referenzgebäude bisher ca. 1.000 Tonnen CO2 eingespart werden, wobei 74 % der Projekte einen Überschuss und 26 % Verluste bilanzieren. Frau Bergmann plädierte für zukünftige vereinfachte und aufeinander abgestimmte haustechnische Systeme mit optimierten Einzelkomponenten.

Werner Haase vom Architekturbüro Haase, der als Energieexperte die Effizienzhäuser Plus Bildungsbauten „Gymnasium Neutraubling“ sowie das Schul- und Sportzentrum Lohr am Main begleitet, erläuterte, den Planungsablauf von Effizienzhaus Plus Projekten mit integralem Planungsansatz, dem optimalen Energie-Erzeugungskonzept und der wirtschaftlichen Gesamtbetrachtung aus Investitions-, Betriebs- und Wartungskosten, das durch ein Monitoring besonders überwacht wird.

Moritz Reinhold, Stadtbaumeister der Stadt Feuchtwangen, stellte das Bildungsbau Projekt „Neubau des Studien- und Technologiezentrums „Nachhaltigkeit – Schwerpunkt Bauwesen“ für die Hochschule Ansbach“ aus Sicht seiner Kommune vor. Er beschrieb die zehn Schritte der Stadt Feuchtwangen auf dem Weg zum Effizienzhaus Plus und ging dabei auf den Umgang der Stadtverwaltung mit Rahmenbedingungen, Motivation und Herausforderungen ein. Deutlich wurde, dass die Stadt Feuchtwangen die Errichtung des Gebäudes im Effizienzhaus Plus Ansatz als Prestigeprojekt überaus positiv bewertet. Besondere Bedeutung hatte der Projektverlauf nach der ersten Ausschreibung mit unerwartet hohen konjunkturell bedingten Angebotskosten. Die Aktualisierung der Wirtschaftlichkeitsberechnung: ergab, dass die „Variante 3“ trotz gestiegener Baukosten wirtschaftlicher als die Referenzvariante sei. Die Vergleichsvariante sei rund 220.000,- € günstiger als Variante 3, was einer Ersparnis von 3,5 % der Gesamtlebenszykluskosten entspricht. Daraufhin hatte der Bauausschuss die Projektfortsetzung beschlossen. Gegenwärtig läuft der Antrag für die 2. Stufe beim BBSR.

Mit dem Publikum diskutierten im Anschluss Peter Rathert (BMUB), Philipp Janssen (Laborgh Investment GmbH), Moritz Reinhold (Stadtbauamt Feuchtwagen), Werner Haase (Architekturbüro Haase) und Ruth Drügemöller (Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen) über verschiedenen Aspekte des zukünftigen Niedrigstenergie-Standards (siehe auch Entwurf GEG mit dem Hinweis auf den Effizienzhaus 55-Standard für öff. Gebäude).

Das Publikum regte an, dass vor dem Hintergrund wachsenden Wohnflächenbedarfs und zugleich gestiegener Energieeffizienz (pro m² Wohnfläche) eine verbrauchsbasierte Bewertung eingeführt werden könnte. Das entspricht den in weiteren Diskussionspanels geäußerten Hinweisen, dass die gültigen Förderprogramme für Gebäudesanierung ebenfalls auf die Option einer tatsächlich nachgewiesenen Verbrauchseinsparung hin geändert werden könnten.

Mit Blick auf den Vortrag von Moritz Reinhold fand der Hinweis auf die Gesamtzyklusbetrachtung bei der positiven Planungsentscheidung trotz Baukostensteigerung besondere Beachtung. Der Beschluss in Feuchtwangen zugunsten der geringen Steigerung der Gesamtkosten im Lebenszyklus des Gebäudes sei Vorbildhaft für weitere Kommunen in ähnlicher Situation.

Das abschließende, motivierende Credo des Podiums an alle Akteure der Baubranche zum Bauen im Effizienzhaus Plus-Standard: lautete „Einfach machen!”

 Hier können Sie die Vorträge herunterladen:

Der Vortragsblock wurde von Peter-M. Friemert, Informationsstelle Effizienzhaus Plus/ZEBAU GmbH moderiert.

19.01.2017 | Forum „Effizienzhaus Plus – Plusenergie in der Praxis" (BAU 2017)

Im Rahmen der BAU 2017 in München fand am 19. Januar 2017 das FORUM zum Thema „Effizienzhaus Plus - Plusenergie in der Praxis" in der Messehalle B0 statt. Hans Erhorn vom Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP) stellte die Messergebnisse der 37 Modellprojekte dar und resümierte die Diskussion des 11. Workshops zum Thema „Effizienz der Wärmepumpen in der Praxis“. Caroline Fafflok von der TU Braunschweig präsentierte einen Zwischenstand zum Forschungsprojekt „Well Being - Entwicklung von Methoden zur Erfassung und Bewertung von Nutzerzufriedenheit“. Isabel Ahlke vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) erläuterte die Entwicklung der Energieeinsparverordnung (EnEV) und gab einen Ausblick auf den vom Bund festzulegenden Niedrigstenergiestandard. Dieser wird als gesetzliche Mindestanforderung ab 2021 für alle neuen Gebäude auch für private Bauherrn verbindlich. Werner Haase (Architekturbüro Haase) berichtete über seine Erfahrungen aus der Planung der ersten Effizienzhaus Plus-Schulen.

Die Vorträge können Sie hier herunterladen:

"Energieeffizienz elektrisch angetriebener Wärmepumpen im Effizienzhaus Plus - Praxis-Ergebnisse aus dem Monitoring" - Hans Erhorn, Fraunhofer Institut für Bauphysik

"Well Being - Entwicklung von Methoden zur Erfassung und Bewertung von Nutzerzufriedenheit" - Caroline Fafflok, TU Braunschweig / Aktiv Plus e.V.

"Der Niedrigstenergiestandard und das Effizienzhaus Plus" - Isabel Ahlke, BBSR

"Effizienzhaus Plus Schulen - Erfahrungen aus der Planung" - Werner Haase, Architekturbüro Haase

09.11.2016 | 18. Herbstforum Zukunft Altbau in Stuttgart

Am 9. November 2016 fand in Stuttgart das 18. Herbstforum Zukunft Altbau statt. An der Veranstaltung nahmen rund 400 Teilnehmer*Innen teil und informierten sich in einem facettenreichen Vortragsprogramm wie mit mehr Energieeffizienz die deutschen Klimaschutzziele im Gebäudebestand erreicht werden können. Die Informationstelle Effizienzhaus Plus war mit einem Vortrag zu den Modellprojekten in Neu-Ulm und einer kleinen Ausstellung beteiligt.

Mehr Informationen zu der Veranstaltung finden Sie hier. Den Vortrag "Effizienzhaus Plus im Altbau - Projektmonitoring in Neu-Ulm" können Sie hier herunterladen.

04.11.2016 | 10. Netzwerktreffen in der FertighausWelt Wuppertal

Am 4. November 2016 fand mit rund 30 Teilnehmer*innen in Wuppertal das 10. Netzwerktreffen in der FertighausWelt Wuppertal statt. Dort wurde u.a. das Projekt Living Lab vorgestellt und aktuelle Entwicklungen und Erkenntnisse diskutiert.

Mehr Informationen und Impressionen finden Sie hier.

03.05.2016 | 9. Workshop Netzwerk Effizienzhaus Plus in Neu-Ulm

Im Anschluss an die feierliche Eröffnung der beiden ersten Effizienzhaus-Plus Geschoßwohnbauten im Altbau durch Herrn Staatssekretär Pronold, fand am 3. Mai 2016 in den Räumen der Neu-Ulmer Wohnungsgesellschaft (NUWOG) das traditionelle interne Netzwerktreffen der Förderinitiative „Effizienzhaus Plus“ des BMUB statt.

Mehr Informationen finden Sie hier.

02.05.2016 | Effizienzhaus Plus im Altbau - Einweihung der Modellvorhaben in Neu-Ulm

Herr Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesbauministerium, weihte am 2. Mai die bundesweit ersten Mehrfamilienhäuser ein, die nach ihrer Sanierung mehr Energie erzeugen, als sie benötigen. Gefördert mit Forschungsmitteln des Bundesbauministeriums modernisierte die Wohnungsgesellschaft der Stadt Neu-Ulm GmbH (NUWOG) zwei Zeilenbauten aus den 1930er Jahren im Effizienzhaus Plus Standard.
Bei der Veranstaltung betonte Herr Parlamentarischer Staatssekretär Florian Pronold deren Signalwirkung auf dem Weg zu einem klimaneutralen Gebäudebestand 2050: „Die Effizienzhäuser Plus im Altbau in Neu-Ulm setzen baukulturell wertvolle Maßstäbe für einen zukunftsfähigen Gebäudebestand 2050!“ Herr Andreas Heipp, Geschäftsführer der NUWOG hob, die Bereitschaft aller Beteiligten hervor, Neues zu denken sowie neue und auch riskante Wege einzuschlagen und bedankte sich für das außerordentliche Engagement der Mitwirkenden. Für Herrn Gerold Noerenberg, Oberbürgermeister von Neu Ulm, stehen die beiden Effizienzhäuser Plus im Altbau im Zeichen der jungen aufstrebenden Stadt Neu-Ulm. Projekte dieser Art stärken die dynamische Entwicklung der Stadt und setzen ein Zeichen von bundesweiter Strahlkraft. Herr Prof. Werner Sobek nutzte die Vorstellung des Projekts Pfuhler-Str. 4+6 und sprach über Chancen und Perspektiven der „Elektrischen Stadt“. Herr Ruben Lang von o5 Architekten stellte das Modellvorhaben Pfuhler-Str. 12+14 vor: Neben der energetischen Ertüchtigung stand vor allem die Schaffung eines Wohnkomforts entsprechend der heutigen Ansprüche im Fokus der Planungen.
Von den neu gestalteten, nutzungsneutralen und lichtdurchfluteten Innenräumen konnten sich die Interessierten bei dem anschließenden öffentlichen Rundgang überzeugen.

Mit der Einweihung fiel der Startschuss für eine zweijährige Monitoringphase, in der beide Gebäudekonzepte in Bezug auf wirtschaftliche, ökologische und soziokulturelle Aspekte verglichen werden. Wie Herr Prof. Christoph van Treeck (RWTH Aachen University) vor Ort erläuterte, werden im Rah-men des energetischen Monitorings die Energieerträge und -verbräuche erfasst und mit den vorherberechneten Werten verglichen.
Die Modellgebäude sollen als Beispiel für die Wohnungswirtschaft aber auch für private Haushalte dienen und die Entwicklung von Bestandsgebäuden mit einem Plus an Energie fördern.

22.04.2016 | 20. Internationale Passivhaustagung 2016

Mehr als hundert Experten präsentierten Projekte und Lösungsansätze, die den Gebäudesektor nachhaltig und damit fit für die Zukunft machen. Erfahrungen aus dem Netzwerk Effizienzhaus Plus stellte Lars Beckmannshagen in der Arbeitsgruppe I zum Thema Passivhaus Plus vor. Neben dem Haus in Berlin wurde, das Netzwerk und das Effizienzhaus Plus in Münnerstadt vorgestellt, das als erstes Wohngebäude den Passivhaus Plus Standard erfüllt. Außerdem berichtet Marc Großklos in der AG XIV: Passivhaus und Erneuerbare über die Auslegung und Betriebsergebnisse eines elektrischen Energiespeichers in einem Effizienzhaus Plus / Passivhaus Plus mit 17 Wohneinheiten in der Cordierstrstraße, Frankfurt.  Gerade das Thema Effiziente Gebäude mit erneuerbaren Energien und das Zusammewirken mit dem Energienetz (u.a. Vermeidung von Stromspitzen) ist eines der wichtigen Themen dieser Tagung.

Hier können Sie den Vortrag herunterladen. 

22.04.2016 | 10. Konferenz "Solarökologische Bausanierung" Altbau - Effizienzhaus Plus

Hohe energetische Standards beim Bauen – Wege zum Effizienzhaus Plus im Altbau

Vor vier Jahren wurde der Wettbewerb zur Umwandlung von Bestandsgebäuden in Effizienzhäuser Plus
gemeinsam vom Bundesbauministerium und der Wohnungsgesellschaft der Stadt Neu-Ulm GmbH
(NUWOG) europaweit ausgeschrieben. Ein Zeilenbau aus den 1930er Jahren in Neu-Ulm sollte energetisch saniert und architektonisch modernisiert werden. Den Planungswettbewerb gewannen Teams bestehend aus der TU Darmstadt und o5 Architekten sowie der Hochschule Ruhr-West und Werner Sobek. Die Modellgebäude sollen als Beispiel für die Wohnungswirtschaft aber auch für private Haushalte dienen und die Entwicklung von Plusenergiehäusern im Bestand fördern.
Am 2. Mai 2016 wurden beide Häuser offiziell eröffnet. Dann startete auch das zweijährige Monitoring, in
dem beide sanierten Zeilen gemessen und die unterschiedlichen Gebäudekonzepte miteinander verglichen
werden.

Hier können Sie den Vortrag herunterladen. 

18.02.2016 | Workshop und Fachsymposium Netzwerk Effizienzhaus Plus

Über 220 Teilnehmer hatten sich zum Fachsymposium anlässlich des fünften Jahrestages der Initiierung der Forschungsinitiative »Effizienzhaus-Plus« angemeldet. Die Veranstaltung wurde vom Fraunhofer IBP organisiert und fand im Rahmen der bautec 2016 in Berlin statt. Der Informationsaustausch fand in gewohnt offener Atmosphäre statt, in der sowohl Probleme als auch positive Rückäußerungen angesprochen wurden.
Mehr Informationen zu der Veranstaltung und die Vorträge finden Sie hier.

02.09.2015 | "Mehr als effizient – Perspektiven für das Gemeinschaftliche Bauen", Berlin

Die Forschungsinitiative Zukunft Bau richtete am 02.09.2015 eine Fachtagung in Berlin aus, bei der 60 Fachexperten, Praktiker und Bewohner ihr Wissen und ihre Erfahrungen zum energieeffizienten Bauen bei gemeinschaftlichen Wohnprojekten austauschten. Vorgestellt wurden Modellprojekte aus Berlin und Tübingen, die architektonisch sowie bau- und energiepolitisch die Zukunft schon ins Heute holen. Im Anschluss wurde das Berliner Projekt LaVidaVerde unter fachkundiger Führung der Architekten Dr. Beetstra+Körholz besichtigt.

 

Vorträge zum Download


Einführung und Vorstellung des BMUB‐Netzwerks „Effizienzhaus Plus“ (PDF | 5,0 MB)
Hans‐Dieter Hegner, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Berlin

Strategien im Wohnungsbau
Architekt Sascha Zander, zanderrotharchitekten gmbh, Berlin

Projekt 'LaVidaVerde' in Berlin: Gemeinschaftlich zur Miete im Energieplushaus (PDF | 4,4 MB) 
Dr. Ferdinand Beetstra, Dr. Beetstra + Körholz, Berlin

'LaVidaVerde': Technik und erste Monitoringergebnisse (PDF | 1,5 MB)
Prof. Dr.‐Ing. Susanne Rexroth und M.Sc. Sebastian Dietz, Hochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin

'LaVidaVerde': Planungs‐ und Wohnerfahrungen ( PDF | 0,1 MB)
Franziska Mohaupt, Bewohnerin, www.lavidaver.de

'Licht und Luft‘ in Tübingen: Mehrfamilien-Plus-Energiehaus mit Intensivmonitoring (PDF | 2,8 MB)
M.Sc. Dipl.‐Ing.(FH) Tobias Erhart, Hochschule für Technik, Stuttgart

'Licht und Luft': Planungs‐ und Wohnerfahrungen ( PDF | 9,8 MB)
Dr. Julia Gassner, Bewohnerin

Demonstrationsvorhaben des Bundes: Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität, Berlin (PDF | 3,0 MB)
M.Sc. Christian Roch, ZEBAU‐Zentrum für Energie, Bauen, Architektur und Umwelt GmbH, Hamburg

 

29.04.2015 | "Effizienzhaus Plus – Vom Wohn- zum Bildungsgebäude" | Berlin

Eine Veranstaltung im Rahmen der Berliner Energietage.

Frederik Lottje von der Informationsstelle Effizienzhaus Plus begrüßte herzlich die Teilnehmer und übergab das Wort an Petra Alten vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), die über die Erkenntnisse aus drei Jahren Netzwerk Effizienzhaus Plus und über die nächsten Schritte für das Projekt referierte. Nach dem Motto „Mein Haus - meine Tankstelle“ stellte Frau Alten das Berliner Effizienzhaus Plus vor, das mit den Erträgen aus der PV-Anlage zusätzlich zum Eigenverbrauch den Energiebedarf für die E-Mobilität des Haushaltes deckt. Zudem betonte sie die Vielfalt der 36 Modellvorhaben im Netzwerk Effizienzhaus Plus, die von Ein- über Mehrfamilienhäusern bis zu sanierten Bauten reichen, und von denen 95% ein energetisches Plus erwirtschaften. Neben der Weiterführung des Monitorings bei den Modellvorhaben im Wohngebäudebereich ist geplant den Pluseffizienz-Standard weiter zur Markteinführung zu begleiten. Perspektivisch gesehen soll der Standard auf Nichtwohngebäude ausgeweitet werden, was durch die Förderung von Bildungsbauten im Effizienzhaus Plus-Standard unterstützt wird.

Die Ergebnisse aus der technischen Begleitforschung durch das Fraunhofer-Institut für Bauphysik wurden von Antje Bergmann präsentiert. Hervorzuheben ist dabei, dass Photovoltaik und Wärmepumpe am häufigsten zur Energiegewinnung genutzt wurden. Dabei lagen die Photovoltaik-Erträge etwas über den Prognosen, allerdings war auch der Energieverbrauch für Beleuchtung deutlich höher als ursprünglich angenommen. Wichtigste Erkenntnis aber war: Von den Modellvorhaben, die bereits ein zweijähriges Monitoring absolviert haben, haben mit einer Ausnahme alle eine positive Energiebilanz erreicht. Dr. Eva Schulze vom Berliner Institut für Sozialforschung stellte dann das sozialwissenschaftliche Monitoring vor. Dabei ging es um die Frage inwiefern sich positive Erwartungen und negative Befürchtungen, die die Bauherren vor dem Einzug hatten, erfüllten. Dabei stellte sich heraus, dass die Bewohner das Wohnen in einem Effizienzhaus Plus nach Einzug positiver sahen als vor dem Einzug. Die Befürchtungen, die möglicherweise gehegt wurden, hatten sich hingegen eher nicht bewahrheitet. Die Bewohner wurden sogar von dem Haus „miterzogen“: Durch die Möglichkeit die Energieverbräuche und -erträge zu beobachten, wird der bewusste Umgang mit Energie geschult.

Im Anschluss berichtete Franziska Mohaupt über die Erfahrungen des sozial-ökologischen Wohnprojekts im Effizienzhaus Plus Standard, LaVidaVerde in Berlin-Lichtenberg. Sie stellte die Gemeinschaftsnutzung der 17 Wohneinheiten sowie das solidarische Wohnen und den Umgang mit der Umwelt in der Vordergrund des Projekts. Der Überblick über die verschiedenen Komponenten der Haustechnik zeigte auch eine große Herausforderung für das Projekt auf: die einzelnen Systeme für Stromerzeugung, Warmwasserbereitung etc., müssen in der Heizzentrale aufeinander abgestimmt und richtig eingestellt werden. Hinzu kommt der notwendige Lernprozess der Hausbewohner im Umgang mit der Haustechnik.

Nach der Kaffeepause stellte Arnd Rose den Inhalt und die Bedingungen des neuen Förderprogramms „Bildungsgebäude im Effizienzhaus Plus Standard“ vor. Ziel der Förderung ist es, durch Forschung und Entwicklung Grundlagen für die Markteinführung des Effizienzhaus Plus Standards zu schaffen. Bildungsbauten sind besonders geeignet für die Umsetzung des Effizienzhaus Plus Standards, da die Energie dann produziert wird, wenn sie auch benötigt wird. Zusätzlich hat die Sensibilisierung der Nutzer für Energiethemen einen Multiplikatoreffekt zur Folge, da z.B. die jungen Schüler mit Energieeffizienz in Berührung kommen und die Idee bzw. das gelernte Verhalten in ihren Haushalten umsetzten und in die nächsten Generationen weiter tragen. Abschließend wies Herr Rose auf die Anforderungen und Herausforderungen für die in Frage kommenden Gebäude hin und erläuterte das Anmeldeverfahren und den Ablauf der Förderung.

Hans Michael Oleck (Bauamt Stadt Hohen Neuendorf) präsentierte die Erkenntnisse aus dem Neubau einer Plus-Energieschule in Hohen Neuendorf. Nach der Beschreibung der Motivation für den Neubau und den Herausforderungen im Projekt, fokussierte Herr Oleck den Vortrag auf die technischen Aspekte des Plusenergiekonzepts. Dabei erläuterte er die Wirkungsweise und den Nutzen des hybriden Lüftungssystems, das aus einer natürlichen und einer mechanischen Lüftung besteht. Herr Oleck beschrieb die Ergebnisse und den Mehrwert aus dem Monitoring, das in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin durchgeführt wurde und empfiehlt dem Auditorium ausdrücklich ein Monitoring bei solchen Projekten durchzuführen.

Zum Abschluss der Vortragsreihe stellte Dr. Stephan Kempe (Amt für Umwelt, Landeshauptstadt Stuttgart) den aktuellen Stand und die weiteren Pläne zur Sanierung eines Schulgebäudes im Effizienzhaus Plus Standard vor. Die Uhland Schule in Stuttgart soll nicht nur einen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz leisten, sondern auch eine Vorbildfunktion im Energiekonzept der Stadt Stuttgart einnehmen. Dafür wurde die Gebäudehülle saniert, die Anlagentechnik erneuert und ein regeneratives Energiekonzept realisiert. Die Warmwasserbereitung wird mittels Geothermie und die Stromerzeugung mit Hilfe einer PV-Anlage sichergestellt. Wie die Schule in Hohen Neuendorf nutzt auch die Stuttgarter Schule ein hybrides Lüftungssystem. Der Abschluss des Sanierungsprozesses sowie die Inbetriebnahme der Schule sind für das zweite Quartal 2016 geplant.

Vorträge zum Download

Netzwerk Effizienzhaus Plus: Bilanz und Ausblick (PDF | 1,6 MB)
Petra Alten, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

Netzwerk Effizienzhaus Plus Ergebnisse des technischen Monitorings (PDF | 2,1 MB)
Antje Bergmann, Fraunhofer Institut für Bauphysik IBP, Stuttgart

Gemeinschaftlich zum Effizienzhaus Plus: Das Modellvorhaben LaVidaVerde, Berlin (PDF | 2,5 MB)
Franziska Mohaupt, www.lavidaver.de

Neubau einer Plus-Energieschule in Hohen Neuendorf ( PDF | 3,1 MB)
Hans Michael Oleck, Bauamt Stadt Hohen Neuendorf

Das neue Förderprogramm „Bildungsbauten im Effizienzhaus Plus Standard" (PDF | 2,5 MB)
Arnd Rose, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Bonn

Netzwerk Effizienzhaus Plus: Ergebnisse des sozialwissenschaftlichen Monitorings (PDF | 0,6 MB)
Dr. Eva Schulze, Berliner Institut für Sozialforschung GmbH

Sanierung eines Schulgebäudes im Effizienzhaus Plus Standard:
Die Uhlandschule in Stuttgart (PDF | 4,5 MB)

Dr. Stephan Kempe, Landeshauptstadt Stuttgart

 

23.01.2015 | "Netzwerk Effizienzhaus Plus" | München

Im Rahmen des Fachforums „Zukunft Bau – Praxis Altbau. Von der Vision in die Praxis“, welches die Bau 2015 begleitete, präsentierte das Netzwerk Effizienzhaus Plus eine Reihe von Modellvorhaben. Rund 70 Teilnehmer informierten sich dabei über die Bandbreite der Wohngebäude, die dieses Netzwerk auszeichnet.
Den Auftakt machte Andreas Miller, der ein von ihm gebautes Wohn- und Bürogebäude vorstellte. Das im nordbayerischen Münnerstadt gelegene Gebäude erreicht den Passivhausstandard; die dann noch notwendige Energie wird über eine auf dem Haus installierte Photovoltaik-Anlage gewonnen, mit dem auch ein E-Mobil versorgt wird. Die Stromtankstelle steht übrigens auch Nachbarn und anderen E-Mobilisten zur Verfügung.

Das der Effizienzhaus Plus-Standard auch in den Bergen erreicht werden kann, zeigte dann Prof. Ulrich Möller in seinem Vortrag zum „Effizienzhaus Plus in den Bergen“ in Bischofswiesen. Dieses liegt auf einer Höhe von 615 m, mit Blick auf die Alpen. Das Haus ist – passend zur Lage – mit vier Ferienwohnungen ausgestattet, was einerseits das Nutzungsprofil gegenüber einem reinen Wohngebäude verändert, aber auch die Gäste für das Thema energieeffizientes Bauen und Ressourceneffizienz sensibilisiert.

Im Anschluss berichtete Peter Kemper über das „Effizienzhaus Plus Deggendorf“ der Firma Bachl, einem Bauunternehmen. Es wurde als Außenstelle der Landesgartenschau in Deggendorf gebaut, und dient als Musterhaus, um Kunden zu energieeffizientem Bauen zu inspirieren. Die Energie wird auch hier über eine Photovoltaik- sowie eine Solarthermie-Anlage gewonnen. Der Verbrauch wird allerdings simuliert, da das Gebäude nicht bewohnt ist.

Über das noch in Bau befindliche Modellvorhaben der Wohnungsbaugesellschaft Neu Ulm (NUWOG) referierte Stefan Ozwirk. Hierbei handelt es sich um die Sanierung zweier Gebäude aus den 1930er Jahren, die nun neu gestaltet werden und nach der für Juni 2015 geplanten Fertigstellung den Effizienzhaus Plus Standard erreichen sollen.

Den Abschluss bildete Thomas Wilken von der Technischen Hochschule in Braunschweig mit seinem Vortrag über das European Model Home Projekt von Velux. In diesem wurden in verschiedenen europäischen Ländern energieeffiziente Gebäude gebaut und die energetische Bilanz sowie die Wohnerfahrungen miteinander verglichen. Das „deutsche“ Haus dieses Projektes – das VELUX LichtAktiv-Haus in Hamburg – ist auch Teil des Netzwerkes Effizienzhaus Plus und – ursprünglich ein Siedlungshaus aus den 1950er Jahren - eines der wenigen sanierten Gebäude im Netzwerk.

 

Vorträge zum Download

Effizienzhaus Plus: Neu Ulm, Pfuhler Straße (PDF)
Stefan Ozwirk, NUWOG-Wohnungsgesellschaft der Stadt Neu-Ulm GmbH

Effizienzhaus Plus: Haus Miller in Münnerstadt (PDF)
Andreas Miller, Architekturbüro Miller

Effizienzhaus Plus in den Bergen in Bischhofswiesen (PDF)
Prof. Ulrich Möller, HTWK Leipzig

Effizienzhaus Plus: Haus Bachl in Deggendorf (PDF)
Peter Kemper, Stadt-Land-Leben GbR, Passau

Die europäischen VELUX Model Home Projekte: finale Ergebnisse (PDF)
Thomas Wilken, TU Braunschweig

 

21.05.2014 | "Bauen der Zukunft: ästhetisch, effizient und nutzergerecht" | Berlin

Am 21. Mai 2014 führte das Bundesbauministerium gemeinsam mit der Architektenkammer Berlin sowie der Informationsstelle Effizienzhaus Plus die Fachveranstaltung „Bauen der Zukunft: ästhetisch, effizient und nutzergerecht“ im Rahmen der Berliner Energietage durch. 140 Teilnehmer fanden sich im Ludwig-Erhard-Haus in Berlin-Charlottenburg ein. Nach einer Einführung über die Ziele und Aktivitäten der Bundesregierung sowie den aktuellen Stand des Förderprogramms Effizienzhaus Plus durch Ministerialrat Hans-Dieter Hegner (BMUB) gab Roland Borgwardt, Vorsitzender des Arbeitskreises Nachhaltiges Planen und Bauen der Architektenkammer Berlin einen Überblick über die Herausforderungen an Architekten bezüglich Effizienz, Nachhaltigkeit und Gestaltung, illustriert anhand verschiedener aktueller Beispiele.

Der zweite Themenblock umfasste drei Präsentationen, in denen Projekte vorgestellt wurden, die das Zusammenspiel von Effizienz und Gestaltung verdeutlichen. Andreas Wiege von HHS Planer + Architekten AG erläuterte dieses am Beispiel des Effizienzhaus Plus in Frankfurt Riedberg. Christoph Deimel vom Architekturbüro Deimer Oelschläger stellte das Newtonprojekt in Berlin-Adlershof vor, das in Passivbauweise mit Einsatz von PV-Modulen auf Dächern und Fassaden ein Plus an Energie anstrebt. Eine Besonderheit ist hier die Rückführung überschüssiger Wärme in den Rücklauf des Nahwärmenetzes. Prof. Karsten Tichelmann von der TU Darmstadt erläuterte im Anschluss daran sehr anschaulich, dass nicht nur im Neubau, sondern auch in Modernisierungsvorhaben der Effizienzhaus Plus Standard erreicht wird und das Eigenheim zur Tankstelle für Elektromobilität werden kann.

Im letzten Teil der Veranstaltung wurde das Thema Technik in den Mittelpunkt gerückt. Den Einstieg lieferte das Fraunhofer Institut für Bauphysik, das das technische Monitoring des Netzwerk Effizienzhaus Plus koordiniert. Hans Erhorn berichtete über die zum Einsatz kommenden Technikkonzepte sowie die Zwischenergebnisse des Monitorings. Im Anschluss daran erläuterte Mechthild Zumbusch von der Berliner Energieagentur GmbH, welche Effizienzmaßnahmen bei Beleuchtung und Hausgeräten zur Verbrauchsminimierung beitragen können und dass stets der Nutzer der Technik im Mittelpunkt der Planung stehen muss. Alexander Schaper von der SmartHome Initiative Deutschland e.V. schilderte die Herausforderungen, die auf Kunden und Planer bei der Integration smarter Haustechnik zu überwinden sind und stellte Lösungsansätze vor. Eike Roswag, vom Architektenbüro Ziegert | Roswag | Seiler Architekten Ingenieure präsentierte im Anschluss daran nachhaltige Bauprojekte und erläuterte ökologische Auswirkungen der Bauens, wobei u.a. die eine feuchtesteuernde, sorptionsfähige Gebäudehülle mit Verwendung des Baustoffes Lehm vorgestellt wurde.

 

03.04.2014 | "Das Gebäude als Kraftwerk: Planung + Gestaltung von Prosumerbauten" | Frankfurt/M.

Mehr als 280 Teilnehmer besuchten am 3. April 2014 auf dem Messegelände Frankfurt die Tagung „Das Gebäude als Kraftwerk – Planung und Gestaltung von Prosumerbauten“, die vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) sowie der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen veranstaltet wurde.

In der ersten Hälfte der Veranstaltung lag der Schwerpunkt auf der Initiative Effizienzhaus Plus des Bundesbauministeriums. Helga Kühnhenrich vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) stellte die Ziele und Inhalte des Forschungsprogramms Effizienzhaus Plus vor. Hans Erhorn vom Fraunhofer Institut für Bauphysik und Dr. Eva Schulze vom Berliner Institut für Sozialforschung berichteten aus dem technischen und sozialwissenschaftlichen Monitoring des Programms. Dabei zeigte sich, dass die Effizienzhaus Plus Modellvorhaben zum einen erfreuliche Ergebnisse in puncto Energieeffizienz und Energiebereitstellung liefern, andererseits auch die Nutzerakzeptanz sehr hoch ist.

Professor Dr.-Ing. Karsten Tichelmann von der TU Darmstadt präsentierte die gelungene Sanierung eines Hauses aus den 70er Jahren in Reihenbebauung in Darmstadt. Er demonstrierte damit, dass auch Bestandsbauten auf den Plusenergie- und Aktivhaus-Standard gebracht werden können. Ein engagiertes Plädoyer für intelligente Gebäudetechnik im Aktivhaus hielt Professor Dr. Fisch von der TU Braunschweig. Eine seiner Botschaften: Strom gehört die Zukunft! Beide Vorträge verdeutlichten, welche Gestaltungsfreiräume sich durch den Einsatz von moderner Technik zurückgewinnen lassen.

Weitere Informationen zum 4. Architekturforum finden Sie auf der Webseite des ZVEH unter http://www.zveh.de/architektenforum.

 

21.02.2014 | "Effizienzhaus Plus und Zukunft Bau" | Berlin

Am 21. Februar 2014 veranstaltete die Informationsstelle Effizienzhaus Plus die Fachveranstaltung „Effizienzhaus Plus und Zukunft Bau“. Den Rahmen bildete das Forum „Zukunft Bau – Praxis Altbau“ auf der bautec 2014, das gemeinsam mit dem Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung e.V., dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), der Forschungsinitiative Zukunft Bau und der Zeitschrift Detail durchgeführt wurde.

Die Veranstaltung wurde durch Gregor Heilmann, von der Informationsstelle Effizienzhaus Plus bei der Berliner Energieagentur, eröffnet. Der erste Vortrag von Antje Bergmann (Fraunhofer IBP) gab eine Einführung in das Netzwerk Effizienzhaus Plus. Sie präsentierte aktuelle Zwischenergebnisse des technischen Monitorings aus den bislang realisierten Modellvorhaben. Ein Fazit des bisherigen Monitorings: ein Energie-Plus ist sowohl mit einfachen als auch mit komplexen Systemen erreichbar.

Im Anschluss wurden vier der Effizienzhaus Plus Modellvorhaben von Bauherrenseite, Architekten oder Monitoring-Partnern präsentiert:
Das Einfamilienhausprojekt „Effizienzhaus Plus Weifa“ wurde von der Architektin Kerstin Richter von fArt Archtitekten und Dr. Christoph Schünemann von der TU Dresden vorgestellt. Den aktuellen Stand der Baumaßnahmen und Hintergründe zum Konzept für das erste Berliner Mehrfamilienhaus als Effizienzhaus Plus, „LaVidaVerde“, gab Franziska Mohaupt. Als Mitglied der Baugemeinschaft präsentierte sie Einblicke in die Idee des gemeinschaftlichen Bauens und Wohnens. Aber auch die Überlegungen zur Errichtung einer Windkraftanlage inmitten von Berlin wurden vorgestellt.

Das preisgekrönte Projekt „Effizienzhaus Plus M1 Massivhaus“ aus Brieselang stellte Torsten Schoch, Geschäftsführer der Xella Technologie- und Forschungsgesellschaft mbH vor.

Abschließend wurde das Effizienzhaus Plus im Altbau in Neu-Ulm vorgestellt. Details zum Status dieses anspruchsvollen Sanierungsvorhabens eines Mehrfamilienhauses aus den 1930er Jahren konnte Joost Hartwig von der ina Planungsgesellschaft mbH präsentieren.

 

18.11.2013 | "Effizienzhaus Plus im Einfamilienhaus“ | Köln

Am 18. November 2013 veranstaltete die Informationsstelle Effizienzhaus Plus gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF) in der FertighausWelt Köln-Frechen die Fachveranstaltung "Effizienzhaus Plus im Einfamilienhaus". Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des BDF begrüßte über 70 Teilnehmer in der FertighausWelt. Anschließend präsentierte Guido Hagel vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) Hintergründe zur Bauforschung, das Förderprogramm Effizienzhaus Plus und ausgewählte Projekte. Antje Bergmann (Fraunhofer IBP) präsentierte in der Folge aktuelle Zwischenergebnisse des technischen Monitorings aus dem Netzwerk Effizienzhaus Plus. Im Anschluss nutzten die Teilnehmer die Möglichkeit zur Diskussion der Ergebnisse und erhielten Einblicke aus erster Hand z. B. aus dem Modellprojekt in Berlin.

Im zweiten Block stellte Georg Lange (BDF) die Erfahrungen der Effizienzhaus Plus Modellvorhaben in Fertigbauweise vor. In den Folgevorträgen wurden zentrale technische Komponenten thematisiert, die in vielen Effizienzhäusern zum Einsatz kommen. In Vertretung von Heinz-Werner Schmidt (Bundesverband Wärmepumpe) präsentierte Andreas Seber (Tecalor) die Potenziale von Wärmepumpen in Effizienzhäusern Plus. Prof. Weller von der Technischen Universität Dresden referierte über gebäudeintegrierte Photovoltaik. Abschließend stellte Jürgen Daamen (KfW Bankengruppe) das KfW-Förderprogramm "Erneuerbare Energien – Speicher" vor.

Am Nachmittag diskutierten Guido Hagel (BBSR), Günter Baum (Bien-Zenker AG), Michael Schäfer (Bundesverband Solarwirtschaft) sowie Thomas Wilken (TU Braunschweig) über die Marktpotenziale des Effizienzhaus Plus, konkurrierende Versorgungskonzepte, die Perspektiven der Solarenergienutzung unter geänderten Förderbedingungen sowie die nächsten Schritte in der Weiterentwicklung möglicher Forschungsschwerpunkte.

Abschließend fanden Führungen durch die Modellvorhaben der Unternehmen Bien-Zenker, HUF HAUS, SchwörerHaus, LUXHAUS, FingerHaus und WeberHaus in der FertighausWelt Köln statt. Die Teilnehmer nutzten die Möglichkeit, sich detailliert über die technischen Konzepte zu informieren und mit den Herstellern Erfahrungen aus dem Betrieb auszutauschen.

14.06.2013 | "Effizienzhaus Plus – Konzepte und Betriebserfahrungen“ | Hamburg

Am 14. Juni 2013 wurde in Hamburg die Fachveranstaltung "Effizienzhaus Plus – Konzepte und Betriebserfahrungen“ mit 130 Teilnehmern durchgeführt. Im Kontext der Internationalen Bauausstellung fand die Veranstaltung im Auswandermuseum BallinStadt in Hamburg-Wilhelmsburg statt.

Ministerialrat Hans-Dieter Hegner (BMVBS) gab zu Beginn einen Überblick zum Förderprogramm Effizienzhaus Plus. Darauf folgend präsentierte Jan Gerbitz (IBA Hamburg) eine Einführung zur Internationalen Bauausstellung mit Schwerpunkt auf nachhaltige Energieprojekte. Hans Erhorn (Fraunhofer IBP) gab einen umfassenden Überblick über die Modellvorhaben im Netzwerk Effizienzhaus Plus sowie verwendete Techniken und Monitoringergebnisse.

Antje Bergmann (Fraunhofer IBP) ging detailliert auf das technische Monitoring im Berliner Effizienzhaus Plus ein, gefolgt von einem Bericht zu den Ergebnissen des sozialwissenschaftlichen Monitorings durch Dr. Eva Schulze (BIS).

Das Velux LichtAktiv Haus stand anschließend im Fokus, zunächst mit einem Vortrag des Büro Andres Lichtplanung zum Kunst- und Tageslicht-Konzept, anschließend mit einer Präsentation der Ergebnisse der sozialwissenschaftlichen Begleitung durch Prof. Wegener (HU Berlin).
In der folgenden Podiumsdiskussion befragte Laurenz Hermann (Berliner Energieagentur) Bewohner von drei Effizienzhäusern über ihre Erfahrungen: Familie Oldendorf (Hamburg), Tim Zeppan (Brieselang) und Tanja Fisch (Leonberg) berichteten überwiegend positiv von ihrem Leben in Effizienzhäusern und den Elektrofahrzeugen, die in allen drei Projekten zum Einsatz kommen.

Im abschließenden Block stellte Jan Keiser (DAI Labor) die Erfahrungen mit den Elektrofahrzeugen im Effizienzhaus Plus in Berlin vor. Tobias Mayer (Lion Smart) präsentierte aktuelle Trends zu stationären elektrischen Speichersystemen.

Das Veranstaltungsprogramm wurde abgerundet durch zwei Führungen über die Internationale Bauausstellung.

 

17.05.2013 | "Effizienzhaus Plus: auf dem Weg zum Baustandard von morgen" | Berlin

Am 17. Mai 2013 wurde die Fachveranstaltung "Effizienzhaus Plus: auf dem Weg zum Baustandard von morgen" im Rahmen der Berliner Energietage durchgeführt. Über 140 Teilnehmer fanden sich im Ludwig-Erhard-Haus in Berlin-Charlottenburg ein. Nach einer Einführung in die Ziele und Aktivitäten des Förderprogramms Effizienzhaus Plus durch Ministerialrat Hans-Dieter Hegner (BMVBS) präsentierte Hans Erhorn (Fraunhofer IBP) einen Überblick über das Netzwerk Effizienzhaus Plus. Im folgenden Block wurden zwei außergewöhnliche Modellprojekte im Effizienzhaus Plus Standard näher vorgestellt: Dr. Frank Heinlein (Werner Sobek Group) präsentierte die geplante Modernisierung von Mehrfamilienhäusern in Neu-Ulm. Anschließend erläuterte Prof. Manfred Hegger (TU Darmstadt) das Konzept des Aktiv-Stadthauses Frankfurt, ein Mehrfamilienhaus-Neubau mit über 70 Wohneinheiten. Abgerundet wurde der Themenblock durch einen Vortrag zu den Herausforderungen der TGA-Planung für Effizienzhäuser durch Franziska Brockelmann (IGS TU Braunschweig).

Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden die sozialen Aspekte des Lebens in einem Effizienzhaus Plus verdeutlicht. Dr. Eva Schulze (BIS) gab Einblicke in die sozialwissenschaftliche Begleitforschung zum Berliner Effizienzhaus. Anschließend berichtete Jörg Welke als Bewohner des Hauses sehr anschaulich von seinen ganz persönlichen Erfahrungen aus fast eineinhalb Jahren Wohnzeit in einem Effizienzhaus Plus.

Die sehr informative Veranstaltung wurde mit einer Podiumsdiskussion unter Leitung von Volker Gustedt (Berliner Energieagentur) zum Titel der Veranstaltung "Effizienzhaus Plus: auf dem Weg zum Baustandard von morgen" abgeschlossen. Teilnehmende Diskutanten waren Ministerialrat Hans-Dieter Hegner (BMVBS), Prof. Gerd Hauser (Fraunhofer IBP), Frank Junker (ABG FRANKFURT HOLDING) und Torsten Schoch (Xella Technologie- und Forschungsgesellschaft).

 

23.11.2012 | Workshop "Erfahrungen zum Leben im Effizienzhaus Plus"

Im Rahmen des Netzwerkes „Effizienzhaus Plus“ lud das damalige Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung am 23. November 2012 zum Workshop „Erfahrung zum Leben im Effizienzhaus Plus“ ein.

Der Einladung folgten sieben Familien, die in Effizienzhäusern Plus Standard wohnen. Mit ihnen sowie mit den Architekten, Forschern und Betreuern solcher Modellprojekte wurden erstmals die technischen und sozialen Fragestellungen des Standards „Effizienzhaus Plus“ diskutiert. Über 50 Teilnehmer hatten sich zu diesem Erfahrungsaustausch zusammengefunden.

Nach einer Einführung zu den Plänen der Bundesregierung zur Energiewende, stellte Ministerialrat Hans-Dieter Hegner (Leiter des Referats Bauingenieurwesen, Nachhaltiges Bauen, Bauforschung) verschiedene Modell- und Förderprogramme des BMVBS zu energieeffizientem Wohnen vor. Darunter auch das in Berlin realisierte Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität. Neben dessen Entstehungsgeschichte und baulichen Besonderheiten wurde weiterhin das aktuell umgesetzte Netzwerk „Effizienzhaus Plus“, in dem bis Ende des Jahres 31 weitere Bauvorhaben gefördert werden, dargestellt.

Erste Ergebnisse des technischen sowie des sozialwissenschaftlichen Monitorings des Effizienzhauses Plus mit Elektromobilität nach acht Monaten Wohnzeit wurden von Herrn Hans Erhorn (Leiter der Abteilung Wärmetechnik, Fraunhofer Institut für Bauphysik) und Frau Anja Wilbrandt (BIS Berliner Institut für Sozialforschung) präsentiert und diskutiert.

Bilder zum Workshop „Erfahrungen zum Leben im Effizienzhaus Plus“

Technisches Monitoring des Effizienzhaus Plus

Für das technische Monitoring wurden die monatlichen Bilanzen für den Endenergieverbrauch, die Energiequellen und die Energienutzung sowie die Erträge der Photovoltaikanlage und die kumulierten Energieerträge erfasst. Erste Ergebnisse zeigen, dass für das Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität der kumulierte Photovoltaik-Ertrag aufgrund der diesjährigen geringeren Sonneneinstrahlung geringer ausfällt als prognostiziert, der Hausverbrauch hingegen geringfügig höher liegt als vorherberechnet.
Insgesamt produziert das Vorhaben jedoch mehr Energie als es zum Betrieb benötigt. Der bisher erwirtschaftete Photovoltaik-Überschuss liegt bei ca. 6000 kWh.

Sozialwissenschaftliches Monitoring des Effizienzhaus Plus

Im ersten Rückblick nach acht Monaten Wohnzeit wird deutlich, dass die vom Haus gewonnene Energie für die Bedürfnisse der Familie voll ausreicht. Die Familie fühlt sich sehr wohl in dem Haus und geniesst den Komfort ohne ein schlechtes Gewissen wegen des Energieverbrauchs haben zu müssen. Sie nutzen auch gerne die Elektromobilität und haben bereits gut 8000 km mit den Autos sowie 3500 km mit den Pedelecs zurückgelegt.

Als eine Herausforderung erwies sich bislang lediglich die Lüftungsanlage, die, da nicht manuell regulierbar, im Sommer regelmäßig die warme Außenluft in die Innenräume beförderte und so zu einer unangenehmen Aufheizung des Wohn- und Schlafbereiches beitrug.

Herr Staatssekretär Rainer Bomba betonte, wie wichtig es sei, die Energiewende richtig zu kommunizieren. Die Einbindung der Bürger, die Rücksichtnahme auf ihre Bedürfnisse und Bedenken sei sein Anliegen. Der Workshop könne als Baustein für diesen Partizipationsprozess gelten und die Beteiligten könnten so die Energiewende am Besten in den Alltag der Gesellschaft integrieren.

In der anschließenden Diskussion wurden Erfahrungen der Effizienzhaus-Familien mit Lüftungsanlagen, Raumtemperaturen, Photovoltaik, Wärmepumpen und Elektromobilität ausgetauscht. Es zeigte sich, dass z.B. die Vor- und Nachteile einer Lüftungsanlage im Vergleich zur herkömmlichen Fensterlüftung recht unterschiedlich wahrgenommen werden. Sie sei wohl effizient, leicht zu bedienen und könne eine konstante Raumtemperatur sicherstellen – auf der anderen Seite jedoch ein Gefühl der Abschottung zur Außenwelt erzeugen sowie den Frischluftschub einer Fensterlüftung nicht ersetzen. Weiterhin wurde deutlich, dass die Art der Erzeugung der von den Bewohnern benötigten Energie – sei es mit einer Photovoltaikanlage, Solarthermie oder Wärmepumpen – keinen Einfluss auf die Wohnqualität hat. Bedenken im Vorfeld, ob das Haus ausreichend Energie erzeugen könne, waren gering und noch viel wichtiger: unbegründet. Einige Familien berichteten über ein verändertes Verhältnis zum eigenen Energieverbrauch, das sie in ihrem neuen Wohnumfeld erworben hätten: Die Unabhängigkeit von Energiepreisen sei sehr entspannend, die Erfassung und Beobachtung des eigenen Verbrauchs mache Spaß und wecke den Ehrgeiz, noch energiebewusster zu agieren.

Insgesamt äußerten sich alle Bewohner durchweg positiv über ihre Erfahrungen zum Leben in ihrem Effizienzhaus.

Handlungsbedarf wurde von den Anwesenden vor allem in Bezug auf zwei Dinge gesehen: Zum einen gebe es ein mangelndes Angebot an bezahlbaren Elektroautos sowie eine fehlende Ladeinfrastruktur. Zum anderen müsse die Ausbildung von Architekten sowie der Ausbau der Planungsberatung beim Bau von Effizienz Plus Häusern weiter voran getrieben werden: Es gibt noch zu wenige Architekten und Handwerker, die sich mit der Materie auskennen.