Die Ziele der Initiative Effizienzhaus Plus
Die Energiewende in Deutschland ist insbesondere eine Energiewende im Bereich Bauen und Wohnen. Die Verwirklichung eines nahezu klimaneutralen Gebäudebestandes bis 2050 wird nur möglich sein, wenn wir Schritt für Schritt neue Technologien in den Markt einführen, die höchste Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit anbieten. Das „Effizienzhaus Plus“ ist eine Entwicklung, die dafür im Gebäudesektor einen wertvollen innovativen Ansatz anbietet.
Ohne Verzicht auf Ästhetik und Lebensqualität werden zukünftige Immobilien als Kleinkraftwerke gezeigt, die in der Jahresbilanz mehr Energie erzeugen, als für deren Betrieb und Nutzung erforderlich ist. Die Überschüsse sollen für die Elektromobilität oder die Quartiersversorgung verwendet werden. Im Jahre 2011 hat die Bundesregierung ein eigenes Modellvorhaben „Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität“ in Berlin errichtet, um diesen neuen Standard zu testen und auch Synergieeffekte zwischen den neuen Generationen von Häusern und Elektromobilen zu untersuchen. Die erzielten Ergebnisse können sich sehen lassen.
Ziel des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit ist es, nicht nur einmalige Leuchtturmprojekte zu realisieren, sondern in einem Netzwerk von unterschiedlichen Lösungen verschiedene Technologien auszuprobieren und weiter zu optimieren. Insgesamt beteiligen sich derzeit am Netzwerk „Effizienzhaus Plus“ bereits 35 Gebäude, die wissenschaftlich begleitet werden. Viele sind im Jahr 2013 fertiggestellt worden, einige werden im Laufe des Jahres 2014 bezugsfertig und gehen dann ins Monitoring. Die Modellgebäude sind technologieoffen ausgewählt. So sollen die Effizienz und die Wirtschaftlichkeit verschiedener Ansätze auf den Prüfstand gestellt werden.
Die Webseite informiert über den neuen Gebäudestandard und die aktuellen Ergebnisse aus dem Netzwerk.
Neben den 35 Neubauten gibt es auch ein Modernisierungsprojekt in Neu-Ulm. Dort werden Mehrfamilienhäuser aus den 1930er-Jahren mit einem Energiebedarf von über 500 kWh/m²a zu Plusenergiehäusern umgebaut.
Ich lade Sie ein, diese neuen Technologien kennenzulernen und sie gegebenenfalls auch selbst umzusetzen. Wir werden diese Innovation am Bau mit ganzer Kraft unterstützen.
Dr. Barbara Hendricks
Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Das Vorwort von Dr. Barbara Hendricks ist aus der dritten Auflage der Broschüre "Wege zum Effizienzhaus Plus" mit Stand vom Juni 2014 entnommen.