Rückblick Lowtech im Gebäudebereich – Fachsymposium TU Berlin 17.05.2019

Die energie- und klimapolitischen Anforderungen an unsere Gebäude wurden und werden zunehmend strenger. Parallel dazu wachsen die Komfortansprüche der Gebäudenutzer. Daraus folgt häufig ein erhöhter Technisierungsgrad, was zu einem höheren Fehlerrisiko durch die Technik einerseits und das Nutzerverhalten andererseits führt.

Das in Kooperation mit der TU Berlin durchgeführte Symposium zum Thema „Lowtech im Gebäudebereich“ hat die heute gebräuchlichen, technikzentrierten Effizienzstrategien kritisch diskutiert. Die vorliegende Broschüre gibt eine ausführliche Zusammenfassung der unterschiedlichen Beiträge wieder.

 

Sie können die Planungshilfe kostenfrei als Druckexemplar bestellen oder herunterladen:

wb7@bbr.bund.de (Stichwort:lowtech)



Videomitschnitt des Symposiums

Lowtech Symposium 2019 – Das ganze Event im Youtube-Stream

Moderation: Helmut Krapmeier, Architekt, Universität Wuppertal/Solar Decathlon Europe 21/22, FH Salzburg/Smart Building



Das waren die Referentinnen und Referenten auf dem Fachsymposium Lowtech im Gebäudebereich am 17.05.2019

Helmut Krapmeier

Jg. 1951, Studien der Architektur in Wien, Ökologie in Tübingen, Energietechnik und Umweltmanagement in Berlin; Arbeit als Architekt bis 1990 in München und Wien, danach als Bereichsleiter für energieeffizientes Bauen im Energieinstitut Vorarlberg: nationale und EU Forschungsprojekte, Juror bei Architekturwettbewerben, Organisation und Moderation von Seminaren und Kongressen, lehrend an der Architekturabteilung der Kunstuniversität Linz, an der Fachhochschule Salzburg und der Donauuniversität Krems.


Andreas Kaminski

Andreas Kaminski ist Leiter der Abteilung Wissenschafts- und Technikphilosophie der Simulation am Bundeshöchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS). Nach einem Studium der Philosophie,
Germanistik und Soziologie an der TU Darmstadt und FU Berlin, promovierte er 2008 an der TU Darmstadt. Lehre der Technikgestaltung am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt
und Computerethik an der Universität Stuttgart. Sprecher des DFG-Netzwerks Geschichte der Prüfungstechniken 1900–2000.


Tilman Santarius

Tilman Santarius ist Professor für Sozial-ökologische Transformation an der TU Berlin und am Einstein Center Digital Futures. Er forscht zu den Themen Klimapolitik, Handelspolitik, nachhaltiges Wirtschaften, globale Gerechtigkeit und digitale Transformation. Neben diversen Zeitschriftenartikeln ist Tilman Ko-Autor mehrerer Bücher, darunter „Fair Future. Begrenzte Ressourcen und globale Gerechtigkeit“ (C.H.Beck, 2005), der “Der Rebound-Effekt” (Metropolis, 2015) und „Smarte grüne Welt. Digitalisierung zwischen Überwachung, Konsum und Nachhaltigkeit“ (ökom, 2018). Tilman hat Soziologie, Ethnologie und Volkswirtschaft studiert und in Sozial- und Gesellschaftswissenschaften promoviert. Von 2001 bis 2009 war er Projektleiter am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, von 2009 bis 2011 leitete er die InternationaleKlima- und Energiepolitik bei der Heinrich-Böll-Stiftung. Zwischen 2012 und 2015 schrieb er seine Doktorarbeit zum Thema „Der Rebound-Effekt“ an der Universität Kassel und der University of California, Berkeley. Seit 2016 leitet Tilman eine Nachwuchs-Forschungsgruppe zum Thema „Digitalisierung und sozial-ökologische Transformation“ an der Technischen Universität Berlin und dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW).


Walter J. Hugentobler

Medizinstudium an der Universität Zürich 1978 – 1985 Promovierung und Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeine Innere Medizin | 1985 – 2012 Leitung einer allgemeinmedizinischen Arztpraxis | 1995 – 2018 Lehrarzt Allgemeine Medizin des Instituts für Hausarztmedizin,
Universität Zürich | Seit 2013 Akademischer und Medizinischer Berater von Condair AG
Dreissigjährige praktische Erfahrung mit den Interaktionen zwischen unserer Gesundheit, dem Innenraumklima und unseren Gebäuden. Zahlreiche Publikationen in medizinischen und technischen Journalen, Präsentationen und Lehrveranstaltungen. Partner verschiedener Forschungsgruppen.


Thomas Auer

Nach dem Studium der Verfahrenstechnik in Stuttgart war Thomas Auer für die Firma Transsolar tätig. Mit Büros in Stuttgart, München, Paris und New York entwickelt und simuliert das Büro
Transsolar innovative Energie- und Klimakonzepte für Gebäude und Stadtviertel mit dem Ziel der Energieeffizienz bei hoher Aufenthaltsqualität. Thomas Auer lehrte an der Universität Yale in New Haven, CT (USA), der École Spéciale d’Architecture (ESA) in Paris (Frankreich), der Universität Sassari auf Sardinien (Italien) und der Ryerson University in Toronto (Kanada).
Zum Januar 2014 wurde Prof. Thomas Auer, Geschäftsführer der Firma Transsolar, auf den Lehrstuhl für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen der TUM berufen. Im Fokus von Forschung und Lehre stehen klimagerechtes und energieeffizientes Bauen. Ein Schwerpunkt der Forschung ist die robuste Optimierung des Gebäudesektors auf der Skalierung des Gebäudes als auch der Stadt.


Lars Junghans

Lars Junghans lehrt seit 2010 als Associate Professor an der University of Michigan im Fachbereich Architektur die Fächer Grundlagen der Bauphysik, Energiegerechtes Bauen und Solartechnik im Bauwesen. Im Jahr 2005 hat er an der ETH Zürich bei Prof. Klaus Daniels und Prof. Dietmar Eberle seine Dissertation mit dem Schwerpunkt des energiegerechten Bauens in warmen Klimagebieten abgeschlossen. Nach einem Forschungsaufenthalt als Postdoctoral Visiting Scholar an der University of California in Berkeley hat er als Ingenieur mit namhaften Architekten an internationalen Projekten gearbeitet.

Lars Junghans Forschungsarbeit befasst sich mit dem Entwickeln von zukunftsorientierten Regelungssystemen für Gebäude. Zudem arbeitet er an Gebäudeoptimierungssystemen. 

Im Jahre 2011 entwickelte er für den Architekten Prof. Dietmar Eberle das Energiekonzept für das Multifunktionsgebäude “22/26” in Lustenau/Österreich. Das Gebäude “22/26” wird ohne mechanische Heiz,- Kühl- oder Lüftungstechnik das ganze Jahr über betrieben und ist somit das erste seiner Art in einem kalten Klimagebiet.


Elisabeth Endres

Elisabeth Endres arbeitet in Praxis und Forschung an der Schnittstelle von Architektur und technischen Systemen und deren Integration in Gebäudestrukturen. Dabei steht die Frage welches Raumklima in Gebäuden durch passive Strategien entsteht, welche Technik ergänzend sinnfällig ist und wie diese in die Gebäude integriert wird, im Mittelpunkt der Betrachtungen. Zunächst studierte Elisabeth Endres an den Technischen Universtäten Kaiserslautern und München Architektur mit Abschluss Diplom. Ab 2007 war Sie am Lehrstuhl für "Bauklimatik und Haustechnik" unter Leitung von Professor Gerhard Hausladen wissenschaftliche Mitarbeiterin und hat neben einzelnen Forschungsprojekten maßgeblich den Lehrbetrieb im Studiengang Architektur geleitet, den Studiengang "Energieeffizientes nachhaltiges Bauen" aufgebaut sowie im Studiengang "ClimaDesign" die integralen Module geleitet. Seit 2013 ist sie Projektleiterin im Ingenieurbüro Hausladen und als Doktorandin an der TU München Mitglied der International Graduate School for Science an Engineering. 2018 wurde sie in die Geschäftsleitung des Ingenieurbüro Hausladen berufen. Sie leitet damit die Geschicke des Büros, welches seit über 30 Jahren für integrale Konzepte im Spannungsfeld von passiven und aktiven Parametern in der Gebäudeplanung steht, entscheidend mit. Sie hat Lehraufträge an der Akademie der Bildenden Künste München, und den Hochschulen Wismar und Salzburg.


Andrea Klinge

Andrea Klinge, Dipl.-Ing. Architektur, M.Sc. Architecture, Energy & Sustainability, studierte an der TU Berlin und der London Metropolitan University und spezialisierte sich auf das nachhaltige Bauen. Andrea Klinge arbeitete in verschiedenen Architekturbüros in London, Rom und Berlin. Seit 2013 ist sie für ZRS Architekten Ingenieure tätig, wo sie die Forschungsabteilung etablierte und die EU-Forschungsprojekte [H]house und RE4 leitet. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Einsatz natürlicher Baustoffe (Lehm, Holz, Naturfasern) zur Verbesserung der Raumluftqualität in Gebäuden sowie dem ressourcenschonenden, zirkulären Bauen.

Durch ihren Hintergrund als Tischlerin arbeitet Andrea Klinge immer wieder praktisch um Forschungsergebnisse in die direkte Anwendung zu bringen. Sie hat dazu mehrere Projekte mit Lehm, Bambus oder Holz international umgesetzt. Darüber hinaus ist sie als Dozentin tätig und unterrichtete u.a. an der North Eastern University Boston (Berlin), der ETH in Zürich sowie der Architektenkammer Berlin.

Seit 2018 sitzt Andrea Klinge im Aufsichtsrat der TRNSFRM eG, einer Genossenschaft die sich dem sozialen und zirkulären Bauen verschrieben hat und momentan mehrere Bauvorhaben auf dem Rollberg Areal in Berlin Neukölln umsetzt. Zudem gehört Sie dem Prüfgremium für die Erstellung von Muster Umweltproduktdeklarationen für Lehmbaustoffe an.


Viktor Grinewitschus

Viktor Grinewitschus studierte Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Nachrichtentechnik an der Universität Duisburg und promovierte dort mit dem Thema „Modellgestützter Entwurf verteilter Systeme“. Von 1990 bis 2012 entwickelte er am Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS) in Duisburg Technologien und Produkte für die intelligente Haustechnik und Software-Lösungen für die Systemintegration. Er gründete gemeinsam mit Klaus Scherer 1998 das Fraunhofer-inHaus Zentrum in Duisburg, das erste Living Lab in Europa, welches von beiden bis 2012 gemeinsam geleitet wurde (https://www.inhaus.fraunhofer.de). Viktor Grinewitschus verantwortete dort den Bereich „Technik und Innovation“. Zum Zeitpunkt seines Ausscheidens kooperierten dort ca. 90 Firmen und sieben Fraunhofer-Institute bei der Entwicklung von Lösungen zur Prozessoptimierung in Gebäuden in den Anwendungsfeldern Wohnen, Facility Management, Office, Hotel und Health Care. Seit 2011 ist er Professor für Technische Gebäudeausrüstung an der Hochschule Ruhr West und seit 2012 zusätzlich Professor für Energiefragen der Immobilienwirtschaft an der EBZ Business School in Bochum. Seine Forschungs- und Lehrtätigkeiten beziehen sich auf den Einsatz der Gebäude- und Hausautomatisierung zur Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden und zur Assistenz der Nutzer z.B. beim Wohnen im Alter.