3. Netzwerktreffen
Im Rahmen des Netzwerktreffens steht die vertiefte Diskussion der aktuellen Forschung in den Modellvorhaben im Vordergrund. Es geht um den Austausch zum aktuellen Stand der Bearbeitung, zu den geplanten Roadmaps und zur Charakterisierung der einzelnen Modellprojekte.
Ziel ist es, den Kenntnisstand über die Modellprojekte weiter zu verdichten und die Schnittstellen (Datenlieferung / Datenaufbereitung und Auswertung) zwischen den Forschern und der Begleitforschung besser abzustimmen.
Geplant war auch eine Baustellenbesichtigung des Modellprojektes Lennershofstr. in Bochum, unweit der Hochschule.
Nachlese
Zum Konzept/Programm.
Ziel des 3. Netzwerktreffens im Rahmen des Förderprogramms VARIOwohnungen war der intensive Austausch ausschließlich zwischen den Forschungsnehmern der jeweiligen Modellbauvorhaben. Damit sollte eine Fokussierung auf die jeweiligen Aufgaben der Teams erreicht werden.
Durch eine größzügigere zeitliche Ausstattung der Veranstaltung konnte dem Wunsch vieler Beteiligten nach mehr Diskussion und bilateralem Austausch entsprochen werden.
Neben einem kurzen Statement zum Stand der Begleitforschung in den jeweiligen Projekten konzentrierte sich das Treffen auf Diskussionsrunden in drei Gruppen, die jeweils die gleichen Themenschwerpunkte erörterten. Dabei handelte es sich um die vier Hauptfördergegenstände der Forschungsleistungen die durch die Modellvorhaben zu untersuchen sind und folgendermaßen bezeichnet wurden:
- 1. VARIO-Gedanke
- 2. Kosteneffizienz
- 3. Bauzeitverkürzung
- 4. Nachhaltigkeitszertifizierung
Ziel der Diskussionen war es, zu vier Förderzielen aus der jeweils individuellen Sicht der Modellbauvorhaben, gemeinsame, generische Schwierigkeiten und Hürden, aber auch Chancen und Lösungen herauszuarbeiten, die für andere Bauvorhaben im Förderprogramm nützlich sein können.
Die Teilnehmer diskutierten in den Gruppen, mit jeweils spezifischer Blickrichtung Vorfertigung, Neubau und Bauen im Bestand.
Zum Thema und zur Begriffsbildung Vario wurde festgehalten, dass hier vor allem eine langfristige Perspektive der Nutzung und Umnutzung andacht werden muss. Die Vorhaltung von Variabilität, gerade auch für die technischen Gewerke kostet Geld, das nicht jeder investieren kann oder will. Bei vielen Ansätzen für variable Nutzungen bleibt offen, wann und wie intensiv diese Angebote genutzt werden.
Zum Thema Kosteneffizienz wurden vor allem Fragen nach den "richtigen" oder für die Projekte passenden Benchmarks diskutiert. Klar ist, dass hier deutliche Unterschiede zwischen Bestands- und Neubauprojekten bestehen. Die Marktlage- und Entwicklung in den Jahren 2017 und 2018 war für alle Modellvorhaben eine große Herausforderung. Das zeigte sich vor allem bei den Ausschreibungen.
Zum Thema Bauzeitverkürzung wurde angemerkt, dass hier immer eine Gesamtbetrachtung vorgenommen werden muss. Die investierte Vorlaufs- und Planungszeit ist der tatsächlichen Zeitersparnis auf der Baustelle gegenüberzustellen. Am Ende zählt die Bilanz. Viele Modellvorhaben berichteten, dass andere Faktoren und Einflüsse, wie z.B. lange Genehmigungszeiten oder Lieferengpässe bei Herstellern gravierende Auswirkungen auf die geplante Bauzeitverkürzung hatten.
Das Thema Nachhaltigkeitszertifizierung stellt für viele Modellvorhaben eine Herausforderung dar. Die Dokumentationsanforderungen sind nicht vernachlässigbar und werden ambitioniert, wenn der Projekteinstieg in die Zertifizierung erst sehr spät erfolgt. Für das Förderprogramm ergeben sich aus der Zertifizierung viele Anknüpfungspunkte für Forschungsfragen und den Datenaustausch.
Andererseits sollten auch sogenannte gemeinsame „Lessons-Learnt-Ansätze“ zur Sprache gebracht werden, die bereits heute bei der Übertragung auf andere Bauvorhaben außerhalb des Förderprogrammes hilfreich erscheinen oder im Hinblick auf die geplante Buchveröffentlichung eine Rolle spielen sollen.