Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB)

Eröffnung

"Für die Zukunft des Bauens brauchen wir frische Ideen und innovative Ansätze. Dies betrifft beispielsweise die Erhaltung und Weiterentwicklung von Bestandsgebäuden, den Ausbau der Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Materialien, digitale Verfahren sowie Systeme mit erneuerbaren Energien."


Dr. Markus Eltges, Direktor des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)

Eröffnung

„Die Bauwende kommt dann voran, wenn sie eng mit Fragen der Siedlungs- und Quartiersentwicklung verknüpft wird. Sie betrifft den sozialen Wohnungsbau genauso wie die energetische Gebäudesanierung oder die kommunale Wärmeplanung. Alles muss zielorientiert miteinander verknüpft werden. Insbesondere die Bauwende im Bestand, u.a. in innerstädtischen Altbauquartieren, in Großwohnsiedlungen oder in Einfamilienhaussiedlungen der Nachkriegszeit muss gelingen. Das BBSR unterstützt mit der Zukunft Bau Forschungsförderung offene und integrative Forschungsansätze, die dafür Wege aufzeigen.“


Helga Kühnhenrich, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)

Einführung

„Für die Bauwende muss das Bestehende nach neuen Kriterien umgebaut werden. Was es dafür braucht? Vor allem Mut und auch eine gewisse Portion an Begeisterung, komplexe Strukturen mit neuen Allianzen und experimentellen Ansätzen aufzurütteln und miteinander neu zu gestalten.“


Caroline Bos, UNStudio

Urgent learning by thinking and doing together

“We notice and experience a shared drive towards innovative strategies to mitigate the effects of climate and resource transformation, resulting in projects that could be framed as controlled and even pragmatic experiments.”


Prof. Heinz Bude, Universität Kassel

Die solidarische Stadt in Zeiten der Transformation

„Es geht nicht um die eine große Transformation, sondern um die viele Adaptionen, die uns verbinden.“


Prof. Iris Reuther, Senatsbaudirektorin der Freien Hansestadt Bremen

Einfach gut bauen heißt gemeinsam umdenken

„Städte spielen als Schauplätze des Bauens, verfasste Gebietskörperschaften mit ihrer Politik und Verwaltung sowie als Gemeinwesen eine entscheidende Rolle auf dem Weg zu Klimaneutralität und sozialer Gerechtigkeit. Deshalb brauchen wir eine offene Debatte, kluge Strategien, geeignete Instrumente und konkrete Projekte, die sich dem gebauten Bestand, den grünblauen Infrastrukturen und dem öffentlichen Raum zuwenden.“


Prof. Amandus Samsøe Sattler, ensømble studio architektur, Präsident DGNB e.V.

Die neue zirkuläre Produktivität

„Nur Kohlendioxid-Nullemissionen stabilisieren das Klima. Das bereits Bestehende kann uns helfen, diesem Ziel näherzukommen.“ 


Susanne Wartzeck, BDA / Sturm und Wartzeck GmbH

Podiumsdiskussion

„Auf Architektinnen und Architekten kommen vielfältige Rollen in der Bauwende zu, als Moderatorinnen, als Planer, als Umsetzerinnen und Initiatoren experimenteller Entwurfs- und Umsetzungsideen.“


Achim Nagel, PRIMUS developments GmbH

Das erfolgreiche Neue

„Vielleicht haben Planende, Ausführende und die Verwaltungen ihre Energie im Umgehen oder Minimieren von Veränderungen verpulvert, während der prekäre Status Quo doch Innovationen und Experimente, Wagemut und Risikobereitschaft, Freude an der Herausforderung und die Aussicht auf das erfolgreiche Neue fordert.“


Dr. Daniel Fuhrhop, Wirtschaftswissenschaftler

Weniger bauen dank Wohnsuffizienz: Der unsichtbare Wohnraum

„Aus dem ‚unsichtbaren Wohnraum‘ können wir 100.00 Wohnungen pro Jahr schaffen, wenn wir professionelle Beratungs- und Kümmererstrukturen aufbauen.“


Kerstin Müller, Zirkular GmbH

Schritte der Bauwende – Erfahrungen aus der Schweiz

„Beginnen, mit kurz- und langfristigen Zielen, Erfahrungen sammeln und den Prozess stetig verbessern.“


Andrea Gebhard, Bundesarchitektenkammer E.V.

Podiumsdiskussion

„Wir müssen produktive Risikogemeinschaften bilden und durch mehr Experimente neue Lösungswege erforschen. Sonst ist die Transformation der Wertschöpfungskette Bau hin zu mehr Kreislauf und Suffizienz nicht zu stemmen.“


Petra Wesseler, Präsidentin des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung

Podiumsdiskussion


Gerhard Matzig, Süddeutsche Zeitung

Bauwende und Gesellschaft: Warum die Zeit reif ist für das Bauhaus 2.0

„Die notwendige Bauwende fällt in eine Zeit der gesellschaftlichen Transformationsmüdigkeit: Wenn sie ein Elitenprojekt ohne Strahlkraft bleibt, dessen Narrativ nicht über Verzicht und Anklage hinauskommt, wird sie scheitern.“


Dr. Robert Kaltenbrunner, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)

Handlungs- und Denkstrukturen aufbrechen

„Es wird beim Bauen künftig stärker um Suffizienz gehen – wobei jedoch nicht Verzicht im Zentrum der Anforderungen steht, sondern die Idee, nicht Benötigtes gar nicht erst zu realisieren und mit geringem Einsatz das Bestmögliche zu erreichen.“


Prof. Elisabeth Endres, TU Braunschweig / IB Hausladen

Bauen von morgen – Thesen zur Herausforderung

„Das Bauen von Morgen ist mehr denn je eine Frage der Haltung als eine nach technischen Errungenschaften und damit mehr Chance als Herausforderung.“


Prof. Katharina Kleinschrot, TU Dresden

Zukunft verbindet – So gelingt die Nachhaltigkeitstransformation in Unternehmen

„Die Technologien sind verfügbar – damit Unternehmen zukunftsfähig bleiben, braucht es jetzt die Menschen.“


Sarah Dungs, Greyfield Group

Bestandserhalt schafft Verantwortungsübernahme

„Für eine zukunftsfähige Welt für kommende Generationen müssen wir uns bewusst werden, dass die Umstellung von Neubau auf Bestandsbau unausweichlich ist.“


Dr. Oliver Streiff, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

Vier Punkte zu einem kreislauffähigen Baurecht

„Das zirkuläre Bauen ist eine hybride Arbeitsweise, die noch nicht in die Rechtsordnung diffundiert ist.“


Gerhard Wittfeld, kadawittfeldarchitektur

Smart and circular. From Grey to Green

„Die lange von uns Planenden angestrebte Bauwende bekommt Rückenwind durch Rohstoffknappheit, Baupreisentwicklung, steigende Zinsen und Flächenknappheit in unseren Innenstädten. Vor diesem Hintergrund wird nachhaltiges und zirkuläres Bauen perspektivisch mit wirtschaftlichem Bauen einhergehen."


Dr. Ernst Böhm, B&O Gruppe

CO2-positiver Neubau und klimagerechte Bewirtschaftung

„CO₂-positiver Neubau und Gebäudeklasse E sind ein perfektes Paar.“


Nico Ros, ZPF Ingenieure / CH

Nachhaltig bauen durch integrale Planung

„Mit integraler Planung und klaren Zielvorgaben lässt sich der CO2-eq Fußabdruck von Gebäuden um 50 % senken.“


Prof. Almut Grüntuch-Ernst, Grüntuch Ernst Architekten

Bestand als Ressource: Von Zeitschichten, Materialspuren und Natur in der Stadt

„Der gebaute Bestand ist eine kulturelle und materielle Ressource – für seine Transformation gilt es, sowohl Funktionalität und Sinnlichkeit zu verbinden als auch die Vitalität der urbanen Lebensräume zu verbessern.“


Prof. Andrea Klinge, KIT

Baustelle Bauwende - wie radikal müssen wir umdenken?

„Das Wissen um eine klima- und ressourcengerechte Architektur ist größtenteils vorhanden – die Umsetzung scheitert oft an fehlenden Anreizen und der Möglichkeit, Umweltfolgekosten externalisieren zu können.“


Prof. Philipp Misselwitz, Bauhaus Erde gGmbH, TU Berlin

Von Klimazerstörung zu Klimaheilung? Roadmap für einen systemischen Wandel des Bausektors

„Eine Transformation zur Nachhaltigkeit kann nur gelingen, wenn Städte als Teil eines räumlichen Gesamtsystems mit (begrenzt) verfügbaren materiellen Ressourcen und Stoffströmen, in die wir eingebettet und von denen wir abhängig sind, gedacht und entwickelt werden. Hierfür brauchen wir neue Akteursallianzen und regionale, klima- und kreislaufgerechte Wertschöpfungsketten.“


Anja Bierwirth, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie / Leiterin Forschungsbereich Stadtwandel

Suffizienz im Bauen – Baustein für eine sozial-ökologische Bauwende

„Wir brauchen einen Paradigmenwechsel: Von dem rein quantitativen Angebot an Gebäuden, Flächen und Wohnraum zu einem Gebäude- und Wohnraummanagement."


Prof. Andreas Putz, TU München

Kritik der Moderne. Für eine Praxis der Erhaltung des jüngeren Baubestands.

„Wir kritisieren das Erbe der Moderne, indem wir es erhalten"


Barbara Pampe, Montag Stiftungen

Schulbau Open Source – Wissenstransfer als Innovationstreiber

„Das Teilen von Wissen ist in vielen Bereichen ein Treiber für Innovation. Auch in der Architektur können frei zugängliche innovative Konzepte die bestehende Praxis an vielen Orten bereichern: Aus Best Practice wird Next Practice. Das Wissen aus öffentlichen Projekten wird so selbst öffentlich: ein Beitrag zu Know-how-Transfer, Qualitätssicherung und Innovation im Schulbau."


Christiane Cantauw, LWL

Das Einfamilienhaus: populäres Bauen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

„Der ökologischen und städtebaulichen Kritik am Einfamilienhaus ist im Grunde nichts hinzuzufügen. Die Argumente der Kritiker:innen sind bekannt, zutreffend und vielerorts publiziert worden. Die Kritik geht aber größtenteils an den Bedürfnissen und Erfahrungen der Hauskäufer:innen und Bauherr:innen vorbei und wird von vielen auch gar nicht wahrgenommen. Es bedarf dringend weiterer qualitativer Studien, um die Gemengelage von individuellen oder milieuspezifischen Bedarfen und ihre historischen Wurzeln besser zu verstehen."


Prof. Christian Raabe, RWTH Aachen

Ökologie, Ökonomie, Denkmalpflege: Beitrag zur Sanierung eines denkmalgeschützen Siedlungsbestands

„In Bezug auf große Teile des Siedlungsbaus der 20er Jahre können für die elementaren Anforderungen übertragbare und in wichtigen Teilen schon ausgehandelte Lösungsvorschläge/Leitdetails entwickelt werden."


Prof. Nanni Grau, Hütten & Paläste Architekten

Communal turn - gemeinwesenorientierte Transformation von Einfamilienhausgebieten

„Es bedarf beispielhafter Projekte und Modelle, die bauliche Transformationsfragen und Alternativen zum privaten Eigentumsmodell in Einfamilienhaussiedlungen kombinieren"


Prof. Friederike Kluge, alma maki, FHNW / CH

Häuslein wandel dich

„Gebäude umzubauen und möglichst viel Substanz weiter zu nutzen, schont Ressourcen, spart CO2 und reduziert Bauabfälle. Zudem bleiben vorhandene Qualitäten und die Identifikation mit einem Ort erhalten. Deshalb gilt es, kunstvoll zu reparieren, damit Unikate entstehen, in Szenarien zu denken, damit unsere Gebäude anpassungsfähig bleiben und an die vielfältigen Möglichkeiten der Architektur zu glauben, denn aus fast jedem bestehenden Gebäude lässt sich etwas Überzeugendes machen."


Prof. Thomas Auer, TU München / Transsolar

Podiumsdiskussion

„Bauen im Bestand heißt vor allem den schlummernden Schatz, der in den bestehenden Einfamilienhäusern steckt, zu heben."


Tina Saaby, Danish Town Planning Institute / Dänemark, Kopenhagen

How do we decide and design places, for and with people?

„Creating and building places is becoming more and more complex. How do we navigate this complexity while at the same time getting everyone involved in providing knowledge, deciding, and designing our cities and landscapes?”


Prof. John von Düffel, Universität der Künste Berlin

ASKESE VERSUS AKKUMULATION - Für ein Umdenken vom Möglichen zum Maßhalten

„In Zeiten des Zuviel an Ressourcenverbrauch und in Anpassung an sich rasant verändernde Lebensbedingungen braucht es ein Umdenken von Maximierungslogik hin zum asketischen Ideal des Genug."