Zurück

Inhalte

Solaranlagen auf Dächern im Gebäudebestand - Teil 1: Flachdächer

Ergebnisse

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Verwandte Projekte

Solaranlagen auf Dächern im Gebäudebestand - Teil 1: Flachdächer


Projektnummer
10.08.18.7-13.31
Projektbeginn
10.2013
Projektende
05.2016
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Ergebnisse

Es wurden insgesamt 1.488 öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Schäden an Gebäuden und des Dachdeckerhandwerks zu ihren Erfahrungen befragt. 138 davon haben geantwortet. Es wurde von insgesamt 105 Gebäuden berichtet, bei denen keine Schäden an den Flachdächern durch die nachträgliche Montage entstanden sind. Dagegen wurde über Schäden bei insgesamt 149 Gebäuden berichtet. Außerdem wurden Mitgliedsunternehmen des Bundesverbands der Solarwirtschaft befragt, von denen acht geantwortet haben.
Die negativen Erfahrungen lassen sich in vier Gruppen unterteilen:    
1. Mangelhafte Berücksichtigung des Untergrunds (unzureichende Prüfung des Untergrunds in Bezug auf die Tragfähigkeit und den Dachaufbau, Vorschädigung der Abdichtung (z. B. durch Alterung) oder des Aufbaus (z. B. durch Mängel in den Bauteilschichten) und der vorhandenen Gefällegebung)
2. Unzureichende Planung (unzureichende Windsogsicherung, Unzulänglichkeit oder Missachtung der Vorgaben von Herstellern der Aufstellsysteme, Fehlen von Abständen zu Dachrändern, Lichtkuppeln etc., adhäsive Befestigung auf der Dachbahn ohne bauaufsichtlichen Nachweis)    
3. Missachtung der Fachregeln der Abdichtungstechnik (Befestigungsvarianten der Solarelemente, die erkennen lassen, dass die Kompetenz für die Abdichtungstechnik fehlt, z. B. stabförmige Befestigungselemente, die die Abdichtung durchdringen und laienhafte Versuche, diese Leckagestellen abzudichten, sowie Beschädigungen der Abdichtung während der Montage
4. Unzureichende Fixierung auf der Dachfläche (unzureichende Sicherungen gegen Horizontalverschiebung bei ballastoptimierten Anlagen)
Die positiven Erfahrungen mit Solaranlagen auf Flachdächern im Bestand sind offenbar in erster Linie darauf zurückzuführen, dass vor der Entscheidung über die Aufstellung einer Solaranlage eine gründliche Beurteilung des vorhandenen Daches stattgefunden hat, dass die Anlage auf einem druckstabilen Dachaufbau mit ausreichender Ballastierung errichtet oder dass eine direkte Befestigung der Solaranlage mit fachgerechter Eindichtung der Stützen durchgeführt wurde. Auch aufgrund einer regelmäßigen Wartung (z. B. Kontrolle der Schutzmattenlage, Freimachen des Wasserabflusses) konnten offenbar größere Schäden vermieden werden. Neue Entwicklungen von Auflagertypen auf der Dachhaut (aus Kunststoff oder EPDM) wurden entwickelt, um die Haftreibung auch auf glatten Kunststoffbahnen zu erhöhen und die Gefahr von Horizontalverschiebungen zu vermindern. Auch direkte Lagesicherungen mithilfe von fachgerecht eingedichteten Fixierstützen lassen eine stabile Funktionstüchtigkeit von Dachaufbau und Solaranlage erwarten. Die Schlussfolgerungen aus den o.g. Feststellungen werden im Bericht als ausführliche Hinweise und Empfehlungen in Bezug auf die Aufstellsysteme, die Dachkonstruktion, das Material der Dachabdichtung und der Wärmedämmung sowie als allgemeine Hinweise zusammengefasst.


 

 

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

Aachener Institut für Bauschadensforschung und angewandte Bauphysik GmbH (AIBau)
Theresienstr. 19
52072 Aachen

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Dipl.-Ing. Ralf Spilker
Dipl.-Ing. Géraldine Liebert
Dipl.-Ing. Martin Oswald, M.Eng.
Prof. Dipl.-Ing. Matthias Zöller

Fachbetreuer/in im BBSR :

Steffen Kisseler, i. A. WB 3

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Solaranlagen, Photovoltaik, regenerative Energiequellen
Einordnung in Zukunft Bau : Forschungsförderung, Dach, Bestandsgebäude, Energieeinsparung/ -gewinnung, Forschungsbericht
Bundesförderung in EUR : 53.000,00