Solaranlagen auf geneigten Dächern im Gebäudebestand


Projektnummer
10.08.18.7-17.08
Projektbeginn
06.2017
Projektende
04.2019
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Ergebnisse

Quelle: Aachener Institut für Bauschadensforschung
und angewandte Bauphysik gemeinn. GmbH

Eine Möglichkeit Zur Verminderung der CO2-Emissionen ist die Nutzung solarer Energie ein wichtiger Baustein. Insbesondere aufgrund staatlicher Fördermaßnahmen sind in den letzten zehn Jahren schätzungsweise 2,4 Mio. Solaranlagen auf geneigten Dächern gebaut worden, davon der überwiegende Teil auf Bestandsdächern. Die fachgerechte Montage ist allerdings in Fachregeln noch nicht ausreichend beschrieben. Anhand einer Umfrage unter 1.912 öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen werden Schadensfälle mit Photovoltaik- und Solarthermieanlagen auf bestehenden, geneigten Dächern zusammengestellt. Daten von 145 Schadensfällen werden anhand eines Erhebungsbogens ausgewertet.

Erhebliche Feuchteschäden treten nur in relativ geringem Umfang auf, weil es sich bei geneigten Dachflächen in der Regel um fehlertolerante Konstruktionen handelt: Geringe Mengen an eingedrungener Feuchte können oft wieder austrocknen, bevor sie sich schadensträchtig ansammeln. Sind funktionierende Zusatzmaßnahmen (als zweite Entwässerungsebenen) vorhanden, haben Undichtheiten der Dacheindeckung oft keine Folgen. Der Schadensumfang ist – neben Verarbeitungsfehlern – abhängig von der Neigung des Dachs, dem Deckmaterial und dem Zustand der darunter befindlichen Zusatzmaßnahmen (Unterspannung, Unterdeckung, Unterdach).
Die Regelwerke gehen meist in nur beschränktem Umfang auf die Installation von Solaranlagen ein. Die Entscheidung, welche Einbauart fachgerecht ist, bleibt daher insbesondere bei der nachträglichen Errichtung auf Bestandsdächern im Einzelfall den Planern und Ausführenden überlassen.
Im Bericht werden Empfehlungen und Hinweise zur fachgerechten Montage im Hinblick auf Befestigungsarten, Dachkonstruktionen, Dachdeckungswerkstoff, Zusatzmaßnahmen, Elektroleitungsverlegung sowie Brand- und Blitzschutz entwickelt.
Die geringe Schadensquote bei Solaranlagen auf geneigten Dächern – die Autoren schätzen sie auf unter 0,5% - soll weiter minimiert werden. Die im Bericht dokumentierten Erfahrungen und die daraus abgeleiteten Empfehlungen sollen dazu beitragen. Sie können in die Weiterentwicklung der Regelwerke eingearbeitet werden, auch um einheitliche Bewertungsgrundlagen herzustellen. Diese dienen der Ausführungssicherheit und damit dem wirtschaftlichen und nachhaltigen Erfolg für Ausführende und Auftraggeber. Als Baustein zum Schutz der Lebensgrundlagen auf der Erde wird damit der weitere Ausbau von Energiegewinnungsflächen auf Dächern unterstützt.
 

 

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

Aachener Institut für Bauschadensforschung und angewandte Bauphysik gGmbH (AIBau)
Theresienstraße 19
52072 Aachen

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Prof. Dipl.-Ing. Matthias Zöller (AIBau)
Dipl.-Ing. Ralf Spilker (AIBau)
Dipl.-Ing. Géraldine Liebert (AIBau) Dipl.-Ing. Ralf Haselhuhn (DGS) Dipl.-Ing. Udo Siegfriedt (DGS)  

Fachbetreuer/in im BBSR :

Steffen Kisseler, i. A. WB 3

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Solaranlagen, Gebäudebestand, geneigtes Dach, Photovoltaik, Solarthermie, Konstruktionsempfehlungen, Vermeidung von Schadensfällen
Einordnung in Zukunft Bau : Forschungsförderung, Dach, Bestandsgebäude, Energieeinsparung/ -gewinnung, Forschungsbericht
Bundesförderung in EUR : 67.900,00