Jena: Spitzweidenweg


Projektnummer
20.30.08-07
Projektbeginn
08.2017
Projektende
07.2020
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Ergebnisse

Bildquelle: Bildkraftwerk / Peter-Paul Weiler

Der Neubau einer studentischen Wohnanlage in unmittelbarer Nähe des Saalbahnhofs hatte zum Ziel, mittels vorkonfektionierten Bauteilen schnell und ökonomisch einen Gebäudekomplex in der Form einer erweiterten Hofbebauung zu erstellen, der auf die architektonischen und städtebaulichen Bedingungen (Schallschutzanforderungen und Erschließung) des Umfelds reagiert. Mit Hilfe der vorgesehenen Bauweise in einem regelmäßigen Rastersystem wird eine hohe Flexibilität der Grundrisse ermöglicht.

Bebaut wurde ein ehemaliges Bahngrundstück am Nordrand des Stadtzentrums, das seit vielen Jahren brach lag. Insbesondere durch die unmittelbare Nähe des Saalbahnhofs, der bereits vorhandenen studentischen Wohnanlage "Clara" und der außergewöhnlich guten Anbindung an das Stadtzentrum eignet sich das Grundstück für studentisches Wohnen.

Die Wohnanlage besteht aus mehreren Baukörpern, die miteinander verbunden sind. Durch die Anordnung der Baukörper entsteht ein (nach Süden teilweise geöffneter) Innenhof mit hoher Aufenthaltsqualität, über den auch die Wohnungen der höhenmäßig differenzierten Häuser erschlossen werden. Auf der Nordseite wurde ein 8-geschossiger Baukörper als Abschluss der Wohnanlage positioniert; Dieser ist gleichzeitig städtebaulicher Auftakt für das nach Norden folgende, geplante Gewerbe/Mischgebiet und dient als Schallschutz für den Innenhof. Die 5-geschossige Bebauung auf der Ostseite schützt vor Schallimmissionen durch den Bahnverkehr.

Die Gebäude werden über drei Treppenanlagen erschlossen. Von dort gelangt man über Laubengänge (offen, überdacht) in die 148 Wohnungen für Studierende. Alle Wohnungen sind barrierefrei zugänglich, der ready Mindeststandard wurde umgesetzt.

Durch die Anordnung in einem 4m-Raster sind flexible Grundrisse möglich, die in der Planung fast beliebig angeordnet werden können. Grundsätzlich sind den Zimmern eigene Bäder zugeordnet, die Küchen werden jeweils zu zweit genutzt. Im Erdgeschoss gibt es einen barrierefreien Mehrzweckraum mit Küche für verschiedene gemeinschaftliche Nutzungen.

Die flexiblen Grundrisse wurden in Modulbauweise mit möglichst vielen gleichen Bauelementen umgesetzt. Das System besteht aus tragenden Längs- und Querwänden im Raster von 4 m und vierseitig spannenden Decken. Die tragenden Wandschotten sind massiv ausgebildet; die Wände in der „Vorzone“ (Bad und Küche) sind ausschließlich Leichtbaukonstruktionen und mit allen Medien ausgestattet. Die tragenden Wände sind als Betonhalbfertigteilwände errichtet. Die vorgefertigten Wände beinhalten bereits die Vorinstallation Elektro (Leerrohre) und werden mit einer hohen Oberflächengüte hergestellt. Die Oberflächen können in der Regel direkt gestrichen bzw. mit Tapete versehen werden.

Projektbeteiligte
Bauherr/in :

Studierendenwerk Thüringen A.d.ö.R.

Nutzer/in :

Studierende

Architekt/in :

Sittig Architekten

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Prof. Dr.-Ing. Bernd Nentwig, Bauhaus-Universität Weimar, Lehrstuhl für Baumanagement und Bauwirtschaft

Fachbetreuer/in im BBSR :

Felix Lauffer, WB 3

Eckdaten
Standort :

Spitzweidenweg, 07743 Jena

Einordnung in Zukunft Bau : Betonbau, Massivbau, Variowohnungen, Wohnungsbau
Bundesförderung in EUR : 1.832.650,00
Weitere Eckdaten Variowohnungen
Typ der Baumaßnahme : Neubau
Gebäudetyp : Freistehend
Energetischer Standard : EnEV
Bauzeit in Monaten : 12
Anzahl Wohnplätze : 148,00
Förderfähige Fläche in m² : 3.934
Gesamtkosten der Baumaßnahme (KG 200-700) : 6.618.845,00
Baukosten (KG 300-400) in EUR : 4.862.819,00
Bauweise : Massivbau
Nutzung : Wohnen
Altersgerechtes Wohnen : Ready
Kennwerte Wohnplatz
Wohnfläche in m² : 26,58
davon Gemeinschaftsfläche in m² : 2,61
Baukosten Wohnplatz in EUR (KG 300-400) : 32.857,00
Warmmiete (möbliert) in EUR : 260,00
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