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Voruntersuchung für ein deutsch-französisches Gemeinschaftsprojekt im Rahmen des nachhaltigen und energieeffizienten Bauens

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Voruntersuchung für ein deutsch-französisches Gemeinschaftsprojekt im Rahmen des nachhaltigen und energieeffizienten Bauens


Projektnummer
Projektbeginn
01.2009
Projektende
02.2010
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Die Studie untersuchte die Realierbarkeit eines Null- bzw. Plusenergiegebäudes als deutsch-französisches Pilotprojekt gemäß den aktuellen Anforderungen für neue Gebäude der europäischen Gebäuderichtlinie für 2019 bzw. 2021. Mögliche Hemmnisse und Risiken eines solchen Projekts wurden ebenso beleuchtet wie Vorschläge zur Umsetzung auf privater oder öffentlicher Ebene erarbeitet.Projektlaufzeit: Januar 2009 - Dezember 2009

Deutschland und Frankreich haben sich darauf verständigt, wissenschaftliche Entwicklungsschwerpunkte für das energieeffiziente Bauen zu definieren und deren Ergebnisse umzusetzen.

Ziel der Studie war es, grundlegende Hemmnisse für die Umsetzung eines Pilotprojektes von hocheffizienten, innovativen, energieautarken oder -positiven Gebäuden in Deutschland und Frankreich zu analysieren. Im Fokus standen dabei politische, strukturelle, gesellschaftliche, finanzielle und technische Hürden.

Auf Grundlage der Analyse entwickelte das Bearbeiterteam Empfehlungen für die Planung und Durchführung entsprechender Gemeinschaftsprojekte. Die Vorschläge ergeben sich aus der Überschneidung der jeweiligen Strukturen in den beiden Ländern, das heißt aus den Gemeinsamkeiten, die sich aus Standards, Finanzierung und Gesetzgebung ableiten lassen. Darüber hinaus wurden auch innovative Lösungen entwickelt, die über die aktuellen Vorgaben hinausgehen und sich in beiden Ländern uneingeschränkt realisieren lassen - etwa Bauherren- und Architekturwettbewerbe.

Auftragnehmer des Forschungsvorhabens war die Ecofys Germany GmbH, Köln.

Konzept

Das Forschungsvorhaben zielte auf die Entwicklung von Ansätzen für ein deutsch-französisches Gemeinschaftsprojekt unter Berücksichtigung von Hemmnissen und Risiken. Entsprechend umfasste das Forschungsvorhaben zwei Schritte:

1. Analyse der vorhandenen Hemmnisse bei der Umsetzung eines gemeinsamen Pilotprojektes

Das Bearbeiterteam untersuchte zunächst die bestehenden Hemmnisse für die Umsetzung eines deutsch-französischen Gemeinschaftsprojekts. Schwerpunkte waren:

  • Hemmnisse in der Gesetzgebung
  • politische Hemmnisse
  • strukturelle Hemmnisse
  • gesellschaftliche Hemmnisse
  • finanzielle Hemmnisse
  • technische Hemmnisse

2. Initiierung und Ablauf eines deutsch-französischen Demonstrationsprojektes

Unter Berücksichtigung der verschiedenen Akteure (private und öffentliche Eigentümer) für die Umsetzung eines möglichen Pilotprojektes wurden die folgenden Vorschläge entwickelt:

  • Bauherrenwettbewerb realisierte Projekte (alternativ: Neubauprojekte)
  • Architekturwettbewerb bundeseigene Gebäude
  • zweistufiger Wettbewerb kommunale Gebäude
  • Modellvorhaben Plusenergie, Förderung für Neubauprojekte

[Bild]

Ergebnisse

Für die Entwicklung eines gemeinsamen Vorgehens beider Länder bezüglich einer Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden im Rahmen eines Pilotprojekts zeigt die Studie mögliche Risiken eines gemeinsamen Ansatzes, um diese schon im Vorfeld einer konkreteren Planung zu berücksichtigen und zu umgehen.

Aufbauend auf der EU-weiten Gesetzgebung bestimmen derzeit die jeweiligen Umsetzungen in nationales Recht die lokalen Baustandards. Unterschiede in der Berechnungsmethodik und in der Klassifizierung von Gebäudekennwerten erschweren derzeit den länderübergreifenden Vergleich verschiedener Gebäudestandards. Dies gilt besonders für die Definition eines Plus- bzw. Nullenergie-Gebäudes. Aufgrund einer mangelnden einheitlichen Bilanzierungsmethodik fällt selbst der Vergleich innerhalb der Länder schwer. Unterschiedliche klimatische Bedingungen erschweren zusätzlich die Vergleichbarkeit in den beiden untersuchten Ländern.

Bezogen auf strukturelle Besonderheiten in den beiden Ländern werden hier keine besonderen Hemmnisse identifiziert. Auch die aktuelle Gesetzgebung spielt für die Bilanzierung eine wesentliche Rolle, für die Einhaltung bestimmter zukünftiger Standards jedoch nicht. Die energetischen Vorgaben müssen im Vorfeld eines möglichen Pilotprojektes separat entwickelt und ihre Einhaltung im Laufe des Projekts überprüft werden.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt für die erfolgreiche Umsetzung von entsprechenden Pilotprojekten ist die Qualifizierung der am Bau Beteiligten. Hierauf sollte durch spezielle Anforderungen und Qualitätskontrollen eingegangen werden. Die gezielte Steuerung der Planung und des Bauprozesses kann hier "Best Practice" nicht nur in Bezug auf die zu erreichenden Zielwerte, sondern auch in Bezug auf den gesamten Entwicklungs-, Planungs- und Bauprozess liefern.

Eine BMVBS-Online-Publikation stellt ausführlich die Ergebnisse dar (siehe unter "Veröffentlichungen").

Veröffentlichungen

BMVBS/BBSR (Hrsg.): Voruntersuchung für ein deutsch-französisches Gemeinschaftsprojekt im Rahmen des nachhaltigen und energieeffizienten Bauens. BMVBS-Online-Publikation 04/10, Februar 2010.
>> weitere Informationen

Projektbeteiligte
Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : nachhaltiges bauen, energieeinsparrung, niedrigenergiehaus, plusenergiehaus
Projekt auf der Webseite des BBSR : https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/programme/zb/Auftragsforschung/5EnergieKlimaBauen/2010/VoruntersuchungDtFranz/01_start