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Zukunft Bau Pop-up Campus Projekt // In den Heimgärten

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

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Zukunft Bau Pop-up Campus Projekt // In den Heimgärten


Projektnummer
10.08.18.3-22.06
Projektbeginn
05.2022
Projektende
12.2022
Projektstatus
abgeschlossen ohne Bericht

Ein Haustyp der Aachener Siedlung "In den Heimgärten", Quelle: Prof. Christian Raabe

Die Siedlung In den Heimgärten
Das Projekt beschäftigt sich mit der Aachener Siedlung In den Heimgärten, die typologisch und konstruktiv den weitverbreiteten Siedlungsbestand der 20er Jahre in Deutschland exemplarisch vertritt. Die Bauten dieser Siedlungen entstanden zwischen den Kriegen häufig in Kombination mit einem Selbstversorger-Garten als Reaktion auf den zeitgenössischen Wohnungsnotstand sowie das allgemein schwierige ökonomische Umfeld. Kennzeichnend waren kurze Bauzeiten, geringe Baubudgets, davon abgeleitet bescheidene Grundrissgrößen und später dann häufig umfangreiche Reparaturmaßnahmen nach Kriegsschäden. In der Regel stehen die Siedlungen unter Denkmalschutz, wobei sie aber aufgrund der energetischen Unzulänglichkeiten und gewünschter Anpassungen an zeitgemäße Wohnbedürfnisse einem massiven Veränderungsdruck unterliegen.

Bauteilbasierter Katalog für die energetische Ertüchtigung von Siedlungen der 20iger
Die Projektidee basiert auf der Einschätzung, dass wesentliche Konstruktionsdetails und energetische Schwachpunkte der Bausubstanz über das gewählte Fallbeispiel hinaus verallgemeinerbar sind. Auch die spezifischen Grundriss- und Grundstücksdispositionen ermöglichen übertragbare nutzungsbedingte und denkmalgerechte Interventionen.
Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung eines systematisierten Katalogs von bauteilorientierten energetischen Ertüchtigungen und weiteren Interventionsstrategien für Siedlungsbauten der 20er Jahre als Entscheidungsgrundlage für Bauherren, Planer*innen, die Bauverwaltungen und die Denkmalbehörden unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und denkmalpflegerischer Belange.

Die Dachgaube
Im Rahmen des Pop-Up Campus in Aachen bot sich die Möglichkeit, die übergeordnete Projektidee erstmal für das Bauteil „Dachgaube" exemplarisch durchzuarbeiten, das beinahe alle genannten Problemstellungen vereint.
Die folgenden Fragestellungen standen im Fokus der Bearbeitung:
•    Wie können die Dächer und vor allem die bauzeitlich unterschiedlich konzipierten Gauben- und Giebelformen möglichst substanzschonend energetisch ertüchtigt werden, ohne das äußere denkmalgeschützte Erscheinungsbild maßgeblich zu verändern.
•    Welche bauphysikalischen und konstruktiven Lösungen sind dabei wirtschaftlich für die Bewohner tragbar, angemessen und sinnvoll?
•    Ist mit dem energetischen, konstruktiven und denkmalpflegerischen Lösungsansatz auch das Ergebnis des Aushandlungsprozesses übertragbar, der ja versucht, zwischen energetisch-konstruktiver Notwendigkeit und denkmalpflegerischen Anspruch zu vermitteln.

Methode
Neben dem Dialog mit Hauseigentümern fand im Rahmen eines Studierendenprojekts die Auseinandersetzung mit den Bauakten zur Siedlungsgeschichte und die Betrachtung der traditionellen und aktuellen Gaubenkonstruktionen statt. Hinzu kam die Auswertung von Beispielen der energetischen Ertüchtigungen von vergleichbaren Bauten der 20iger Jahre, die Suche nach Referenzsiedlungen sowie ganz allgemein die Evaluation bestehender Standartkonzepte im Bereich der Altbausanierung. Die Sammlung wurde schließlich noch durch eine umfangreiche Materialrecherche ergänzt.

Unter Beteiligung Von Denkmalpflege, Handwerk, Energieberatung fand ein erster Workshop statt, bei dem die einzelnen Bewertungsparameter für die geplanten Ertüchtigungen definiert wurden. Die spezifischen Anforderungen der Ökonomie, der Ökologie, der Konstruktion und der Denkmalpflege wurden benannt und im Hinblick auf mögliche Interventionsstrategien gewichtet. Auf dieser Basis entstand eine vereinbarte Bewertungsmatrix, die als Grundlage für die Entwicklung zweier Lösungsvarianten diente.

Diese Ergebnisse sowie die allgemeine Fragestellung nach der Sinnhaftigkeit einer verallgemeinerbaren, bauteilbasierten Fibel mit belastbaren Lösungsvorschlägen wurde dann im Rahmen einer Podiumsdiskussion anlässlich des Pop-Up Campusfestivals mit einem erweiterten Fachgremium öffentlich diskutiert.

 

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

Prof. Christian Raabe

RWTH Aachen

Lehr- und Forschungsgebiet „Denkmalpflege und Historische Bauforschung“

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Stefanie Kerner
Prof. Christian Raabe

RWTH Aachen University, Lehr- und
Forschungsgebiet Denkmalpflege
und Historische Bauforschung
Monika Krücken
Amtliche Denkmalpflege Stadt Aachen
Prof. Björn Martenson
Hochschule München
Prof. Joachim Ruoff
Hochschule Koblenz
Sebastian Möhrer, DWE Beratung
(Energie- und Förderberatung,
Nachhaltigkeitszertifizierung und
handwerkliche Ausführung)
altbau plus, Infoservice
energiesparendes Sanieren Aachen

(Initialberatung für die Bauherrenschaft,
Förderberatung)

Mitwirkende Studierende:
Anna-Maria Albert
Paulina Gatner
Eileen Gehlen
Elias Kuhfeld
Safaa Munlla
Dafina Veliji

RWTH Aachen University, Lehr- und
Forschungsgebiet Denkmalpflege
und Historische Bauforschung

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Denkmalpflege, Energetische Ertüchtigigung, Siedlungsbau, Bauteilkatalog, Prozessoptimierung
Einordnung in Zukunft Bau : Forschungsförderung, Pop-up Campus, Forschungsbericht
Bundesförderung in EUR : 8.450,00