10. Workshop Netzwerk Effizienzhaus Plus am 4. November 2016 in Wuppertal

Am 4. November 2016 fand in der FertighausWelt in Wuppertal der 10. Workshop des Forschungs-Netzwerks Effizienzhaus Plus statt. Den über 30 Teilnehmern wurden Weiterentwicklungen zur Generation 2.0 einzelner Effizienzhaus Plus Konzepte vorgestellt und es wurde gemeinsam über Quartiersansätze mit Vernetzungsmöglichkeiten und Vermarktungsstrategien diskutiert. Das Fraunhofer IBP führte, unter Moderation von Herrn Erhorn, durch das Programm des internen Workshops. Herr Lange begrüßte als Gastgeber im Namen des BDF (Bund Deutscher Fertigbau) die Teilnehmer und beschrieb die Relevanz des energieeffizienten Bauens für die Branche des Holzfertigbaus. Er stellte die Weiterentwicklung der Fertighausausstellungen vor, die in Köln-Frechen mit 6 einzelnen Effizienzhäusern Plus begann, und in Wuppertal in einer Effizienzhaus Plus Siedlung, bestehend aus 19 Gebäuden, die miteinander vernetzt sind weitergeführt wurde. Des Weiteren wurde aktuell in Günzburg eine FertighausWelt realisiert, die die Nachhaltigkeit im Fokus der Gebäude hat.

Frau Alten, Referentin und Projektleiterin der Effizienzhaus Plus Initiative im Bauministerium (BMUB) zog eine kurze Bilanz zum 10. Netzwerktreffen und lobte die Initiative, die bisher unterschiedlichste Preise wie etwa für die digitale Kommunikation als auch für einzelne Gebäude und Initiatoren erhalten hat. Sie dankte dem BDF als verlässlichem Partner, der von Beginn des Modellvorhabens Effizienzhaus Plus 2012 bereits dabei war und allen übrigen Netzwerkpartnern für ihre Mitarbeit an der Marktdurchdringung des Effizienzhaus Plus. Neben dem Einzelobjekt, sind nun auch Quartierslösungen angegangen und weiterführende Initiativen im Bereich des Altbaus und des Geschosswohnungsbaus angestoßen worden. Positiv äußerte sich das Ministerium über den im Bereich des Netzwerks geführten fachübergreifenden Erfahrungsaustausch der sowohl technische als auch sozialwissenschaftliche Aspekte koppelt, Vorbehalte abbaut und eine breite Akzeptanz fördert. In 2017 soll der erste Effizienzhaus Plus Bildungsbau eröffnet werden. International wird das Konzept des Effizienzhauses Plus, Deutschland auf der Weltausstellung 2017 in Astana (Kasachstan) repräsentieren.

In einem Tandemvortrag stellten Herr Lange und Herr Erhorn das Forschungsprojekt Living Lab Wuppertal vor, das eine Siedlung mit 19 Effizienzhäusern Plus bildet, die an eine siedlungsinterne Stromleitung, ausgebildet als Ringleitung, angeschlossen sind. In drei Projektstufen sollen verschiedene Speicherstrategien untersucht werden. Bei der Realisierung des Projekts zeigten sich Herausforderungen in der Lösung verschiedenster Schnittstellen. Diese sind sowohl am Einzelobjekt im Hinblick auf die digitale Kommunikation untereinander zu finden als auch global in rechtlichen und abrechnungstechnischen Zulässigkeiten von der Produktion, Einspeisung und Vermarktung von selbst generiertem Strom.

In einem zweiten Vortragsblock stellten zwei Haushersteller (Bien-Zenker, SchwörerHaus) und ein Wärmepumpenhersteller (Acalor) ihre Häuser bzw. Technologien vor. Nach der Mittagspause berichtete Herr Mechter (Fa. BayWa Baustoffe) über eine Siedlung in Hügelshart, im bayerischen Friedberg in der der Effizienzhaus Plus Ansatz wirtschaftlich attraktiv realisiert wird. Ohne Fördermittel werden 9 Einzelhäuser und 4 Doppelhaushälften im Effizienzhaus Plus Standard für ca. 2.800 €/m² Herstellungskosten erbaut und erfolgreich vermarktet.

Im abschließenden Vortrag stellte Herr Sinnesbichler (Fraunhofer IBP) erste Ergebnisse des Monitorings in Wuppertal vor. Hier werden die Energieströme der Gebäude in der ersten Projektphase ohne Anschluss an den Siedlungsspeicher gemessen. Nach der fast einjährigen Messphase wurde bisher mehr regenerativer Strom von den Häusern in den Ring eingespeist als von ihnen dem Netz entnommen wurde. Dies ist besonders beachtenswert, da einige Einzelobjekte das Plus noch gar nicht erreicht hatten. Die Messungen zeigen auch, dass der Siedlungsring dazu beiträgt, dass mehr erneuerbarer Strom in der Siedlung genutzt werden kann als wenn jedes Haus direkt in das öffentliche Netz einspeisen würde.

Im Anschluss erfolgte ein Rundgang durch die Siedlung mit einer Besichtigung einzelner Objekte.

In der abschließenden Zusammenkunft wurde der Wunsch der Teilnehmer nach weiteren intensiven Austausch formuliert und sich dabei besonders den Themen zur Überwindung von Schnittstellen zu widmen.

Wir danken herzlich Herrn Lange und dem BDF für die freundliche Aufnahme in Ihrem Haus.