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Anwendung von Teilsicherheitsbeiwerten auf Bestandsbauten im Hochbau.
Anwendung von Teilsicherheitsbeiwerten auf Bestandsbauten im Hochbau.
10.08.18.7-06.08
12.2006
08.2008
abgeschlossen mit Bericht
Ergebnisse
Bauen im Bestand hat in den letzten Jahren vermehrt an Bedeutung gewonnen. Gründe hierfür sind z.B. Nachhaltigkeitsaspekte, Bestandschutz oder Änderungen der Gebäudenutzung. Bei Nutzungsänderungen und den damit einhergehenden Belastungsänderungen ist die Bewertung der Tragfähigkeit der Bestandsbauteile unabdingbar. Die Tragfähigkeitsnachweise der Bestandsbauteile sind nach aktuellem Normenkonzept, das auf einem semiprobabilistischen Teilsicherheitskonzept beruht, zu führen. Bei einer strikten Anwendung der aktuellen Bemessungsnorm mit den darin festgeschriebenen Teilsicherheitsbeiwerten kann der Tragsicherheitsnachweis häufig nicht erbracht werden. Durch eine gezielte Bestandsaufnahme des Tragwerkes können Zusatzinformationen gewonnen und Unsicherheiten, die noch während der Planungs- und Errichtungsphase des Bauwerks vorhanden waren, ausgeschlossen bzw. eingegrenzt werden. Dies können z.B. Informationen über die Bauwerksgeometrie, die Materialkennwerte oder die Einwirkungen sein. Zu Beginn der Nachweisführung müssen die vorhandenen Baumaterialien den der Materialkenngrößen nach aktueller Norm zugeordnet werden. Hierzu wurde im Rahmen des Forschungsprojektes eine Zuordnung für die Baustoffe Beton und Bewehrungsstahl vorgenommen. Durch Betrachtung aller möglichen Bauteilversagenskriterien mithilfe vollprobabilistischer Berechnungen unter Verwendung aller vorhandenen Bauwerksinformationen, können modifizierte Teilsicherheitsbeiwerte für das geforderte Zuverlässigkeitsniveaus festgesetzt werden. Hieraus wurden für Praktiker handhabbare Bemessungsvorschläge erarbeitet. Auf dieser Grundlage kann der Standsicherheitsnachweis für bestehende Gebäude nach aktuellem Normenkonzept in vielen Fällen erfolgreich nachgewiesen werden. Der wirtschaftliche Nutzen des aufgezeigten Projektes liegt darin, dass im günstigsten Fall auf eine Bauwerksertüchtigung komplett verzichtet bzw. der erforderliche Umfang reduziert werden kann.
Projektbeteiligte | |
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Antragsteller/in : |
Technische Universität Kaiserslautern, Fachgebiet Massivbau und Baukonstruktion |
Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) : |
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schnell (Bearbeiter) Dipl.-Ing. Alexander Fischer (Bearbeiter) Dipl.-Ing. Markus Loch (Bearbeiter) |
Fachbetreuer/in im BBSR : |
Dr. Michael Brüggemann, i. A. WB 3 |
Eckdaten | |
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Schlagworte zum Projekt : | Bauen Im Bestand; Hochbau; Berechnung; Bemessung; Standsicherheitsnachweis; Tragsicherheitsnachweis; Teilsicherheitsbeiwert; Tragfähigkeit; Grenzzustand; Instandsetzung; Ertüchtigung; Änderung; Umbau; Beton; Betonstahl; Bewehrungsstahl; Materialeigenschaft; Druckfestigkeit; Rechenwert; Stahlbetonbauteil; Bestandsbewertung; |
Bundesförderung in EUR : | 112.000,00 |