Schadensfreie niveaugleiche Türschwellen


Projektnummer
10.08.18.7-07.33
Projektbeginn
12.2007
Projektende
11.2009
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Ergebnisse

Der Übergang zwischen feuchtigkeitsbeanspruchten Bereichen und nicht feuchtigkeitsbeanspruchten Bereichen, wie er einerseits bei Außenschwellen an Dachterrassen-, Balkon-, Terrassentüren, Hauseingängen und andererseits bei Innenschwellen zu mäßig beanspruchten Nassräumen des Wohnungsbaus vorkommt, muss abdichtungstechnisch sicher und gegen Hinterlaufen geschützt ausgeführt werden. Das wird am einfachsten an einer erhöhten Türschwelle erreicht. Beim barrierefreien Bauen sind aber untere Türanschläge und -schwellen möglichst vollständig zu vermeiden. Hier widersprechen sich die Anforderungen der Abdichtungstechnik und die der barrierefreien Nutzung. Auf Basis von Erhebungen unter Herstellern, Planern und Sachverständigen werden sowohl Negativbeispiele als auch gut funktionierende Schwellendetails aufgezeigt und dokumentiert. Die Schadensschwerpunkte und die Ursachenzusammenhänge werden dargestellt. Offensichtlich kommt es bei starker Wasserbeanspruchung im Zusammenhang mit Fehlern bei der Ausführung immer wieder zu gravierenden Schäden im Schwellenbereich. Die Besichtigung schadensfrei funktionierender Außen- und Innenschwellen belegt allerdings, dass in der Praxis niveaugleiche Schwellen mit Erfolg realisiert werden können. Da fast nie normentsprechende Anflanschmöglichkeiten an der Schwelle und am Blendrahmen vorhanden sind, wird auch ein konsequenter Abdichtungsanschluss am seitlichen Blendrahmen sehr selten ausgeführt. Die Anschlüsse der untersuchten Objekte lagen i.d.R. allerdings witterungsgeschützt, Der erforderliche Abdichtungsaufwand an den niveaugleichen Außentürschwellen ist im Wesentlichen abhängig von der zu erwartenden Wasserbeanspruchung. Es werden daher in Abhängigkeit von der Schlagregenbeanspruchung, der 0rientierung der Schwelle zur Himmelsrichtung sowie dem baulichen Schutz drei Wasserbeanspruchungsklassen definiert und dementsprechend abgestufte Abdichtungsempfehlungen im Schwellenbereich dargestellt. Neben den Ausführungsvarianten mit einem Abdichtungsanschluss auf der Außenseite der Tür wird auch eine neue Variante mit einem innenliegenden Abdichtungsanschluss detailliert dargestellt. Die bauphysikalischen Probleme (Wärmeschutz, Tauwasserschutz, Luftdichtheit) sowie Maßnahmen zur Erhöhung der Zuverlässigkeit des Anschlusses (Schutz vor direkter Bewitterung, Mindestschwellenhöhe, unmittelbare Entwässerung) werden im Bericht ebenfalls angesprochen und Lösungen dargestellt. In den mäßig beanspruchten Nassräumen des Wohnungsbaus werden in denen i.d.R. spachtelbare Abdichtungen im Verbund mit den Belägen eingesetzt. Es wird empfohlen, die Wasserbeanspruchung des Türschwellenbereichs durch Anordnung der Dusche (möglichst entfernt von der Tür), durch wirksamen Spritzwasserschutz, ausreichendes Gefälle in der großzügig bemessenen Duschzone, etc. zu reduzieren. Anderenfalls sollte die Abdichtung die Türzarge hinterfahren und an der Schwelle auf einen etwa 2-5 mm über Belag aufgekanteten Winkel geführt werden. Zusätzlich ist es sinnvoll, die Folgen durch eventuellen Wasserübertritt in angrenzende Räume mit feuchtigkeitsbeständigen Oberbelägen zu mindern.

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

Universität Stuttgart
Keplerstr. 7
70174 Stuttgart

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Dipl.-Ing. Klaus Wilmes (Bearbeiter)

Ruth Abel (Bearbeiter)

Prof. Dr.-Ing. Rainer Oswald (Bearbeiter)

Fachbetreuer/in im BBSR :

Dr. Michael Brüggemann, i. A. WB 3

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Schwelle; Türschwelle; Innenraum; Innentür; Nassraum; Außenwand; Außentür; Konstruktion; Detailkonstruktion; Abdichtung; Anschluss; Schadensursache; Ausführungsfehler; Schadensbild; Erhebung; Schadensvermeidung; Niveaugleichheit; Barrierefreies Bauen;
Bundesförderung in EUR : 30.000,00