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Entwicklung eines Leitfadens zur Erstellung anwendungsfreundlicher und praxistauglicher Bemessungsnormen

Ergebnisse

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Entwicklung eines Leitfadens zur Erstellung anwendungsfreundlicher und praxistauglicher Bemessungsnormen


Projektnummer
10.08.18.7-09.03
Projektbeginn
06.2009
Projektende
08.2012
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Ergebnisse

Die derzeitige und insbesondere die sich abzeichnende Situation ist für den Anwender von Tragwerksnormen äußerst unbefriedigend und für die Allgemeinheit bedenklich. Die zunehmende Reglungsflut, die zum Teil der Angleichung an die europäischen Normen geschuldet ist und die durch die verbindliche Einführung der Eurocodes noch ansteigen wird, führt dazu, dass der Berechnungsaufwand unverhältnismäßig stark ansteigt und der Anwender Gefahr läuft, die Fülle der zu beachtenden Vorschriften nicht mehr in ihrer Gesamtheit zu übersehen, was sowohl zu unwirtschaftlichen als auch zu unsicheren Bemessungen führen kann. Ein Teil der Probleme im Normungswesen ist dabei durch die Art und Weise wie Normen geschaffen werden gekennzeichnet. Der Fokus der Untersuchungen lag auf dem Programm der sogenannten Tragwerksnormen (Eurocodes), das aus den Grundlagen- und Einwirkungsnormen sowie den Bemessungsnormen besteht. Die Zielsetzung des Forschungsprojektes umfasste die Analyse der heutigen Situation und die Klärung der Randbedingungen für das Normenschaffen in Europa und Deutschland, die Entwicklung eines Konzepts für zukünftige Normen (technische Ebene) und die Erarbeitung eines Vorschlags für die Organisation des Normenschaffens (organisatorische Ebene). Die Untersuchungsergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: - Normen sollen die anerkannten Regeln der Technik in gut lesbaren, leicht verständlichen und knapp gehaltenen Texten wiedergeben. Um den Anspruch zu erfüllen, die anerkannten Regeln der Technik wiederzugeben, ergibt sich u. a. die rechtlich begründete Forderung, dass an der Erstellung von Normen höchster Sachverstand und die interessierten Kreise der am Bau Beteiligten gleichberechtigt beteiligt sein müssen. Die Verfahrensregeln des DIN bieten dafür auch in Zukunft die Basis. - Durch die Eurocodes ist für die Tragwerksnormen eine solide und entwicklungsfähige Struktur vorgegeben. Die Erstellung anwendungsfreundlicher und praxistauglicher Normen bedingt eine Beschränkung auf Wesentliches, die Vereinheitlichung der Gliederung der einzelnen Normen, die konsistente Verwendung der Fachbegriffe, die konsequente und einheitliche Umsetzung wichtiger Grundsätze sowie die Definition eindeutiger Schnittstellen. Die Bemessungswerte der Einwirkungen und Widerstände sollen weiterhin auf Grundlage des bekannten semiprobabilistischen Konzepts mit Teilsicherheitsbeiwerten bestimmt werden. Die Kombinationsregeln sind hingegen zu vereinfachen, und es könnte ein universeller Kombinationsbeiwert eingeführt werden. - Für die Organisation des Normenschaffens soll auch in Zukunft das DIN zuständig sein. Die Vorbereitung, Begleitung und fachliche Vertretung von Normungsprojekten sind aber in ein professionelles Umfeld zu verlagern. Dazu gehört, dass die in den Ausschüssen tätigen Vertreter auf ein entsprechendes "Backoffice" zurückgreifen können, in dem z. B. Textvorschläge erarbeitet und Vergleichsrechnungen durchgeführt werden, die dann Eingang in die Ausschüsse finden.

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

Verband Beratender Ingenieure VBI
Budapester Str. 31
10787 Berlin

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Prof. Dr.-Ing. Martin Ziegler (Bearbeiter)

Prof. Dr. Viktor Sigrist (Bearbeiter)

Dipl.-Ing. Oliver Chyra (Bearbeiter)

Dipl.-Ing. Tobias Krebber (Bearbeiter)

Fachbetreuer/in im BBSR :

Dr. Michael Brüggemann, i. A. WB 3

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Norm; Bemessungsnorm; Euronorm; Eurocode; DIN; CEN; Erstellung; Normungsarbeit; Vereinfachung; Optimierung; Anwendungspraxis; Anwenderfreundlichkeit; Praxisorientierung; Leitfaden; Tragwerk; Berechnung;
Einordnung in Zukunft Bau : Forschungsförderung, Tragwerksplanung, Normen/ Standards, Forschungsbericht
Bundesförderung in EUR : 157.900,00