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Organisatorische und bauliche Maßnahmen zur Bewältigung von Notfallsituationen körperlich und sensorisch behinderter Personen in Hochhäusern und öffentlichen Gebäuden mit hoher Benutzerfrequenz

Ergebnisse

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Organisatorische und bauliche Maßnahmen zur Bewältigung von Notfallsituationen körperlich und sensorisch behinderter Personen in Hochhäusern und öffentlichen Gebäuden mit hoher Benutzerfrequenz


Projektnummer
10.08.18.7-09.06
Projektbeginn
05.2009
Projektende
11.2010
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Ergebnisse

Mit dem Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen (Behindertengleichstellungsgesetz) hat sich der Bund verpflichtet, seine Bauten barrierefrei zu gestalten. Die bisherige Umsetzung ganzheitlicher Grundsätze zum barrierefreien Planen und Bauen bei Bundesbauten verfolgt jedoch bisher lediglich das Ziel, eine barrierefreie Nutzung der Bauten bei der alltäglichen Nutzung zu ermöglichen. Eine barrierefreie Nutzung in Notfällen wurde bisher nicht thematisiert. Sind Bewohner oder andere Nutzer eines Gebäudes in ihren sensorischen, kognitiven oder motorischen Fähigkeiten eingeschränkt, können bei einem Notfall vielfältige Probleme entstehen. Bereits die Wahrnehmung oder die Auslösung eines Alarms kann bei bestimmten Personengruppen ohne besondere Systeme nicht erfolgen. Bei bestimmten Schadensereignissen stehen Systeme, die im Normalfall der barrierefreien Zugänglichkeit dienen, evtl. nicht zur Verfügung (z. B. Aufzüge im Brandfall) und erfordern somit alternative Rettungswege oder -maßnahmen. Fehlen diese, kann sich die Suche nach einem geeigneten Fluchtweg oder Schutzraum lebensbedrohend darstellen.

Vor diesem Hintergrund wurden durch das Forschungsvorhaben Anforderungen und Lösungsansätze für die Bewältigung von Notsituationen von Menschen mit Behinderungen untersucht. Dabei wurden ebenso die Anforderungen aller "übrigen, normalen" Nutzer sowie wirtschaftliche und gestalterische Gesichtspunkte berücksichtigt.

Kernpunkte des Projektes waren die systematische Untersuchung und Darstellung von praktikablen Verbesserungsmöglichkeiten. Diese Positivbeispiele umfassen technische Innovationen, geeignete, konventionelle bauliche Lösungen und organisatorische Maßnahmen. Die Ergebnisse sind so aufbereitet, dass sie sich für die Aufnahme in leicht zugänglicher Datenbank eignen. Zahlreiche interessante, zielführende Maßnahmen (Best Practices) sind hier aufgenommen, beispielsweise (Auszug): Ergänzende Brandfallsteuerung bei Aufzügen; Navigations- und Assistenzsystem mit RFID/GPS-Unterstützung; Dynamische, sprachgesteuerte Evakuierung und Fluchtwegelenkung; Rettungsstuhl, individuelles Orientierungs- und Mobilitätstraining, Evakuierungsübungen mit Beteiligung behinderter Menschen. Zum nachhaltigen Erfolg baulicher und organisatorischer Vorkehrungen gehören auch flankierende Maßnahmen, wie eine gezielte Fachöffentlichkeits- und Öffentlichkeitsarbeit. Die Untersuchungsergebnisse bilden die fundierte Grundlage zur Umsetzung und Verbreitung innovativer Verbesserungsmöglichkeiten der Notfallbewältigung für behinderte Menschen. Sie leisten damit einen maßgeblichen Beitrag zur selbstbestimmten und sicheren Nutzung öffentlicher Gebäude durch behinderte und mobilitätseingeschränkte Menschen.

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen e.V.
Mathias-Brüggen-Straße 41
50827 Köln

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Dipl.-Ing. Dirk Boenke (Bearbeiter)

Dr.-Ing. Helmut Grossmann (Bearbeiter)

Dipl.-Ing. Karin Michels (Bearbeiter)

Fachbetreuer/in im BBSR :

Barthel, Rachel

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Barrierefreies Bauen; Behinderter Mensch; Hochhaus; Versammlungsstätte; Öffentliches Gebäude; Notfall; Brandfall; Evakuierung; Rettung; Anforderung; Lösungsansatz; Maßnahme; Baumaßnahme; Ausstattung; Organisation; Rettungsweg; Fluchtweg; Barrierefreiheit;
Bundesförderung in EUR : 91.395,00