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Ursachen und Verbesserungspotenzial des Phänomens der tieffrequenten Trittschallgeräusche bei klassischen schwimmenden Estrichen auf Stahlbetondecken im Wohnungsbau

Ergebnisse

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Ursachen und Verbesserungspotenzial des Phänomens der tieffrequenten Trittschallgeräusche bei klassischen schwimmenden Estrichen auf Stahlbetondecken im Wohnungsbau


Projektnummer
10.08.18.7-11.43
Projektbeginn
01.2012
Projektende
09.2014
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Ergebnisse

Tiefrequente Trittschallgeräusche führen oftmals zu Beschwerden der Nachbarn. Die Betroffenen Bewohner berichten regelmäßig von tieffrequenten Trittschallgeräuschen, wenn der Nachbar über seinen Fußboden geht. Dies obwohl die Mindestanforderungen nach DIN 4109 sowie die Empfehlungen für einen erhöhten Schallschutz (zum Beispiel nach Beiblatt 2 zu DIN 4109 oder VDI 4100) deutlich überfüllt ist, also die Messwerte erheblich niedriger als die bestehenden Anforderungswerte sind. Die bewerteten Norm-Trittschallpegel liegen dabei häufig bei etwa L'n,w = 40 dB und niedriger. Es liegen also sehr gut und mangelfrei ausgefüllte klassische schwimmende Estriche auf Stahlbetondecken vor und trotzdem fühlen sich viele Bewohner zu Beschwerden veranlasst.

Die Frage nach den Ursachen dieses Phänomens ist bislang noch ungeklärt. Die Möglichkeiten zur Minderung dieser Geräusche, um eine geeignete Verbesserung der Bauqualität zu erreichen, sollen im Rahmen dieses Forschungsvorhabens untersucht werden. Ferner stellt sich die Frage nach einem geeigneten messtechnisch ermittelbaren Maßstab für die Beurteilung solcher Geräusche, beispielsweise in einem Beschwerdefall.

Das Forschungsziel ist einerseits eine fundierte Beschreibung des tieffrequenten Trittschallphänomens bei klassischen schwimmenden Estrichen auf Stahlbetondecken. Andererseits die Erarbeitung von Maßnahmen zur Verminderung der tieffrequenten Trittschallübertragung. Dieses Forschungsziel wird durch folgende Arbeitsschritte erreicht. Zunächst wird in einem ersten Arbeitsschritt die Begrifflichkeit "Tieffrequente Trittschallgeräusche" geeignet definiert. Die Beschreibung der genannten Begrifflichkeit umfasst zum einen die physikalische und damit messtechnisch erfassbare Seite (wie z.B. Norm-Trittschallpegel und Pegel beim Begehen des Estrichs, Pegeldifferenzen zum Grundgeräusch, Nachhall dieser Geräusche im Vergleich zur Nachhallzeit des Raumes, etc.) und zum anderen die subjektive Beschreibung und Eingruppierung durch die Bewohner.

Der zweite Arbeitsschritt umfasst messtechnische Untersuchungen an Deckenkonstruktionen am Bau in verschiedenen in den letzten 5-10 Jahren erstellten Mehrgeschosswohnungsbauten. Hierbei wird zum einen die Eingangsimpedanz der Deckenkonstruktion, also der Widerstand gegen eine mechanische Anregung, und verschiedene Übertragungsfunktionen (z.B. Transferimpedanz zwischen der auf dem Estrich eingeleiteten Kraft und der daraus resultierenden Schnelle auf der Betondecke oder dem daraus im darunter liegenden Raum resultierenden Schalldruck) gemessen. Parallel werden an diesen Konstruktionen die bewerteten Norm-Trittschallpegel gemäß DIN EN ISO 140-7 bestimmt. Als erstes Zwischenergebnis kann also festgehalten werden, dass mit der zuvor beschriebenen Methodik eine Gegenüberstellung der gebauten Konstruktion (erster Aspekt: Technik) mit den daraus resultierenden messtechnischen Erkenntnissen (zweiter Aspekt: physikalische Beschreibung) erfolgt.

Nach diesen in-situ-Betrachtungen sollen in einem weiteren Arbeitsschritt geeignet modifizierte Bodenaufbauten in einer möglichst standardisierten Prüfsituation im Labor eingehend untersucht werden. Die Modifizierungen im Bereich des Bodenaufbaus ergeben sich dabei aus den Ergebnissen der vorangegangenen messtechnischen Untersuchungen am Bau.

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

Bilfinger Berger Hochbau GmbH Building Technology Center - Abteilung Bauphysik
Goldsteinstraße 114
60528 Frankfurt am Main

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Fußboden; Stahlbetondecke; Deckenkonstruktion; Bodenaufbau; Trittschall; Wohnungsbau; Mehrgeschossbau; Trittschalldämmung; Estrich; schwimmender Estrich; Frequenz; Schalldämmung; Trittschallpegel;
Einordnung in Zukunft Bau : Forschungsförderung, Betonbau, Akustik/ Schallschutz, Forschungsbericht
Bundesförderung in EUR : 80.000,00