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Verbesserung der Praxistauglichkeit der Baunormen durch pränormative Arbeit - Teilantrag 3: Stahlbau

Ergebnisse

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Verbesserung der Praxistauglichkeit der Baunormen durch pränormative Arbeit - Teilantrag 3: Stahlbau


Projektnummer
10.08.18.7-12.29
Projektbeginn
09.2012
Projektende
07.2015
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Ergebnisse

Der umfangreiche Eurocode 3 für den Stahlbau rief in der Ingenieur- und Baupraxis teilweise heftige Kritik hervor. Kritisiert wurde neben der großen Seitenzahl die unzureichende Übersichtlichkeit und Konsistenz und damit verbunden eine mangelhafte Anwenderfreundlichkeit. Ziel des Vorhabens war daher die pränormative Forschung für eine praxisgerechte Überarbeitung und Weiterentwicklung des Eurocode 3.

Für das Forschungsvorhaben wurden von den 20 Teilen des Eurocodes 3 die sechs Teile ausgewählt und untersucht, die für die Ingenieure in Planung und Ausführung die größte Relevanz und den größten Verbesserungsbedarf haben. Dies sind der Teil 1-1 (Bemessungsregeln für den Hochbau – „Grundlagenteil“), Teil 1-8 (Anschlüsse), Teil 1-5 (Plattenförmige Bauteile), Teil 1-9 (Ermüdung), Teil 1-2 (Heißbemessung) und Teil 6 (Kranbahnen). Da die Ausführungsnorm DIN EN 1090 Teil 2 in engem Zusammenhang mit dem Eurocode 3 steht, wurde sie ebenfalls in Bezug auf die Praxistauglichkeit überprüft.

Gemäß Forschungsantrag wurden zunächst ähnlich einer Anamnese die Schwachstellen und Überregulierungen des Eurocode 3 zusammengetragen. Danach wurde in einer Diagnose geprüft, inwieweit diese Defizite in der Praxis zu Problemen führen. Besonderes Augenmerk wurde daher auf die praktische Anwendbarkeit und auf Unstimmigkeiten in den Bemessungsvorschriften gelegt. Dies und Unklarheiten in der sprachlichen Formulierung der Norm wurden in separaten Synopsen aufgezeigt.

Im nächsten Schritt wurden praxisgerechte Verbesserungen und Vereinfachungen der Norm im Sinne einer Therapie erarbeitet. Bedarfsweise wurden die Auswirkungen der Verbesserungsvorschläge an konkreten Bauteilen in Vergleichsberechnungen untersucht und mit den Bemessungsergebnissen der jetzt gültigen Fassung des Eurocode 3 verglichen. Die Therapie wurde je Eurocode in einem Abschnitt „Lösungsvorschläge“ erläutert. Die Lösungsvorschläge münden in überarbeiteten und praxistauglichen Entwürfen von Normentexten für den Eurocode 3. Diese Normentwürfe liegen in einzelnen Teilberichten vor. Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten sollen zukünftig in die deutschen und europäischen Normungsgremien eingebracht werden bzw. wurden dort teilweise bereits eingereicht, vorgestellt und als deutsche Position für die europäische Abstimmung übernommen.

Die Untersuchungen zeigen, dass bei den meisten der durchgearbeiteten Teile des Eurocode 3 eine Straffung der Texte ohne Inhaltsverlust möglich ist. Durch Umstrukturierungen kann die Verständlichkeit und Anwenderfreundlichkeit erhöht werden, insbesondere bei Teil 1-1, Abschnitt 6.2 und 6.3, sowie bei Teil 1-2. Bei der Novellierung der Eurocodes sollte die Reihenfolge der Berechnungs- und Bemessungsverfahren grundsätzlich so umgestellt werden, dass die einfachen Bemessungsmethoden den aufwändigen vorangestellt werden, um die Anwendung zu erleichtern. Des Weiteren sollte bei allen Eurocodes die Reihenfolge der normativen und informativen Anhänge derart umgeordnet werden, dass an erster Stelle alle normativen Anhänge stehen und danach informative Anhänge folgen. Eine Vielzahl der unklaren Formulierungen des deutschen Eurocode 3 ist in der teilweise nicht fachlich korrekten deutschen Übersetzung aus der englischen Originalfassung begründet.

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

Initiative Praxisgerechte Regelwerke im Bauwesen e.V. (PraxisRegelnBau, PRB)
Kurfürstenstraße 129
10785 Berlin

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Bundesvereinigung der Prüfingenieure BVPI, Prof. Dr.-Ing. Karsten Geißler, Dr.-Ing. Ines Prokop

Fachbetreuer/in im BBSR :

Dr. Michael Brüggemann, i. A. WB 3

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : EN 1993, Eurocode 3, Stahlbau, EN 1090-2, Tragwerk, Bemessung, Konstruktion, Hochbau, Anschlüsse und Verbindungen, Plattenförmige Bauteile, Beulen, Beulnachweis, Kranbahnen, Heißbemessung, Ermüdung, Praxisbezug, pränormative Forschung
Bundesförderung in EUR : 150.000,00