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Untersuchung der Auswaschungen von Bauelementen aus Holz, Kunststoff, Metall und Glas zur Bewertung der Auswirkungen auf Boden und Grundwasser

Ergebnisse

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Untersuchung der Auswaschungen von Bauelementen aus Holz, Kunststoff, Metall und Glas zur Bewertung der Auswirkungen auf Boden und Grundwasser


Projektnummer
10.08.18.7-13.10
Projektbeginn
06.2013
Projektende
06.2016
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Ergebnisse

Die Grundanforderung Nr. 3 (BWR 3) der neuen europäischen Bauproduktenverordnung adressiert die Punkte Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz. Ziel dieser Grundanforderung ist es, Gefahren für die natürlichen Lebensgrundlagen durch bauliche Anlagen abzuwehren und die hohen Schutzgüter Grundwasser und Boden vor verschlechternden Einflüssen zu bewahren. Für Bauelemente in der Gebäudehülle bzw. im Gebäudeumfeld, die der Witterung ausgesetzt sind, stellt sich die Frage nach einem möglichen Eintrag gefährlicher Stoffe aus diesen Bauelementen in Boden, Grund- und Oberflächenwasser. Die zuständigen normungsgebenden Stellen sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene haben den Handlungsbedarf zu dieser Thematik erkannt und aufgegriffen. Obwohl bereits verschiedene Prüfmethoden zur Verfügung stehen, existieren bislang noch zu wenige Erfahrungswerte zu vielen Bauelementen.


Übergeordnetes Ziel des Forschungsvorhabens war die detaillierte Erforschung der Auswaschungen von Bauelementen der Gebäudehülle aus Holz, Kunststoff, Metall und Glas. Auf diese Weise wurde eine umfangreiche Datenbasis geschaffen, die zukünftig zur Entwicklung einer Methode zur Abschätzung der Auswirkungen der genannten Produktgruppen auf Boden und Grundwasser herangezogen werden kann. Neben der Freibewitterung von Probekörpern unter Realbedingungen stand ein Vergleich zweier unterschiedlicher Laborauslauguntersuchungen im Mittelpunkt. Die gewonnenen Erkenntnisse beinhalten Informationen über die Art der bei den unterschiedlichen Methoden zur Eluatgewinnung freigesetzten Substanzen, deren Menge und die Zusammensetzung der jeweiligen Stoffkollektive.


Für die Untersuchungen unter natürlicher Freibewitterung wurde eine repräsentative Auswahl von Fensterelementen getroffen. An zwei unterschiedlichen Standorten wurden dann komplette Fensterelemente aus Holz, Kunststoff und Aluminium bewittert und die Eluate hinsichtlich verschiedener Prüfparameter analysiert. Für die Laboruntersuchungen wurden Einzelkomponenten der ausgewählten Fensterelemente aus Holz, Kunststoff, Metall und Glas herangezogen. Daneben wurden weitere Produktvariationen für die Einzelkomponenten repräsentativ ausgewählt. Alle Einzelkomponenten wurden zwei unterschiedlichen Laborauslauguntersuchungen unterzogen und die auf diese Weise gewonnenen Eluate analysiert. Unabhängig von ihrer jeweiligen Einbausituation in der Realität mit charakteristischen Mengen- und Flächenanteilen an kompletten Fenstern wurden alle Einzelkomponenten dabei identischen Versuchsbedingungen ausgesetzt. In einem potenziellen Bewertungskonzept muss dies Berücksichtigung finden.


Aus den Erkenntnissen des Vorhabens konnten Schlussfolgerungen bzgl. der Untersuchungsmethodik sowie der untersuchten Probenvarianten selbst gezogen werden. Demnach lässt sich keine Empfehlung für eine verpflichtende Produktprüfung und -überwachung hinsichtlich der Auswaschungen von Bauelementen wie Fenster und Fassaden aus Holz, Kunststoff, Metall und Glas ableiten. Die Erkenntnisse des Vorhabens werden den entscheidenden Stellen aus Normung und Regulierung zugänglich gemacht, um für künftige Entscheidungen berücksichtigt zu werden. Die Erkenntnisse des Vorhabens können von Herstellern von Bauelementen wie Fenster und Fassaden aus Holz, Kunststoff, Metall und Glas herangezogen werden, um ihr Produktportfolio bzgl. möglicher Auswaschungen zu hinterfragen und ggf. zu optimieren.


Das Forschungsvorhaben wurde mit Mitteln der Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung gefördert (Aktenzeichen: WB 3-F20-12-1-040/SWD – 10.08.18.7-13.10). Neben der öffentlichen Förderung wurde das Projekt sowohl ideell als auch finanziell durch folgende Projektpartner unterstützt: Bundesverband Flachglas e. V., Dow Corning GmbH, Remmers Baustofftechnik GmbH, Schüco International KG, Semperit Gummiwerk Deggendorf GmbH, Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V., Verband Fenster + Fassade

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

ift gemeinnützige Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH
Theodor-Gietl-Str. 7-9
83026 Rosenheim

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Forschungsstelle 1:
Projektleitung:
Benno Bliemetsrieder, MBA, Dipl.-Ing. (FH)
Projektbearbeitung:
Benno Bliemetsrieder, MBA, Dipl.-Ing. (FH)
Miriam Kaube, Dipl.-Ing. (FH)

Forschungsstelle 2:
Projektleitung:
Dr.-Ing. Christian Scherer
Projektbearbeitung:
Dr.-Ing. Christian Scherer
Dr.-Ing. Regina Schwerd
Christoph Schwitalla, Dipl.-Ing. (FH)
Friederike Externbrink


 

Fachbetreuer/in im BBSR :

Dr. Michael Brüggemann, i. A. WB 3

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Bauteil; Bauelement; Baustoff; Holz; Kunststoff; Metall; Glas; Fenster; Tür; Tor; Fassade; Materialverhalten; Baustoffeigenschaft; Gefahrstoff; Hygiene; Gesundheit; Umweltschutz; Auswaschung; Auswirkung; Boden; Grundwasser; Bauproduktenverordnung; Bodenschutz; Gewässerschutz; Grundwasserschutz; Freibewitterung; Bewitterung; Prüfmethode; Schadstoffeintrag;
Bundesförderung in EUR : 230.634,00