Einführung von Nachhaltigkeitsmerkmalen für Bauprodukte in Ausschreibungen. Vereinfachung des Nachweisverfahrens durch Nutzung von Prüfzeichen. Vergleich der Nachhaltigkeitsmerkmale von Prüfzeichen aus Deutschland und Europa.

Es werden Prüfzeichen mit Nachhaltigkeitsmerkmalen (z.B. Ressourcen schonende Rohstoffgewinnung; Vermeidung von Schadstoffen und Emissionen) für Bauprodukte aus sechs Innenraum-relevanten Anwendungsbereichen aus Deutschland und den Nachbarländern verglichen. Die Merkmale für Nachhaltigkeit, die sich anhand von Labels nachweisen lassen, werden als Textvorlage von Ausschreibungsunterlagen für öffentliche und private Auftraggeber für alle sechs Bauproduktgruppen formuliert. Die für den Nachweis jeweils relevanten Prüfzeichen werden genannt. Die Textvorlagen entsprechen den Bestimmungen des Vergaberechts.
Zunächst müssen die in Frage kommenden Nachhaltigkeitsmerkmale für Bauprodukte identifiziert werden. Hierzu werden die Aussagen von Typ I Umweltzeichen und Gütesiegeln analysiert. Angesichts der Fülle von Prüfzeichen für Bauprodukte in Deutschland und den europäischen Nachbarländern - neben staatlichen oder von Wirtschaftsverbänden aufgelegten Normen, gibt es zahlreiche private Label, die Nachhaltigkeitsmerkmale enthalten - muss eine Methodik entwickelt werden, um die für das Vor-
haben relevanten Label und Prüfzeichen zu identifizieren. ( Das Forschungsvorhaben konzentriert sich zwar auf Bauprodukt - Prüfzeichen, aber auch einzelne Gebäudezertifizierungssysteme (DGNB, BNB, LEED, BREEAM) enthalten Anforderungen an für diese Systeme "geeignete" Bauprodukte).
Zum Vergleich der Aussagen in den identifizierten Prüfzeichen sind unterschiedliche Methoden und Nachweisverfahren zu untersuchen und entsprechend ihrer Aussagekraft zu gewichten. Schließlich muss eine rechtliche Prüfung der Ausschreibungs-Anforderungen erfolgen.