Zurück

Inhalte

Bewertung von Fehlstellen in Luftdichtheitsebenen - Handlungsempfehlung für Baupraktiker

Ergebnisse

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Bewertung von Fehlstellen in Luftdichtheitsebenen - Handlungsempfehlung für Baupraktiker


Projektnummer
10.08.18.7-14.20
Projektbeginn
10.2014
Projektende
11.2016
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Ergebnisse

Luftdichte Bauweisen haben sich u. a. hinsichtlich wärme- und feuchteschutztechnischer Aspekte in den vergangenen rund zwei Jahrzehnten etabliert. Damit untrennbar verbunden sind die Feststellung und die Bewertung bzw. Beurteilung von Luft-Leckagen. Aufgrund fehlender, allgemein akzeptierter und nachvollziehbarer Kriterien ist die Leckagebewertung häufig Gegenstand von Diskussionen und führt ferner auch zu Rechtsstreitigkeiten.

Erklärtes Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, der Baupraxis eine Handlungsempfehlung für den Umgang mit Luft-Leckagen anzubieten. Um dieses Ziel mit der notwendigen inhaltlichen Bandbreite erreichen zu können, haben sich drei Institutionen, der Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen (FLiB e. V.), das Aachener Institut für Bauschadensforschung und angewandte Bauphysik (AIBAU gGmbH) sowie das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (Fraunhofer IBP) zusammengeschlossen.

Folgende Arbeitsschritte bzw. Lösungswege umfassen die Forschungsbemühungen:

• Sichten und Auswerten des Schrifttums mit der darauf basierenden Erstellung einer Leckagesystematik, die sowohl Definitionen als auch Parameter der Leckagebewertung enthält,

• Umfrage unter rund 2.000 Sachverständigen und Messdienstleistern, um deren Erfahrungen mit Schadens- und Nicht-Schadensfällen zu erfassen,

• Objektbesichtigungen mit Untersuchungen und exemplarische Aufbereitung und Dokumentation von 33 in das Forschungsvorhaben eingebrachten Praxisfällen, u. a. mit Angaben und Bildmaterial zu Arten der Beeinträchtigungen bzw. zu Schadensbildern und den damit in Verbindung zu bringenden Leckagen,

• auf einem Praxisfall aufbauende Erstellung eines 3D hygrothermischen Materialmodells mit Luftdurchströmung und Simulation von Leckagen im Hinblick auf ihre feuchtetechnische, energetische und Behaglichkeits-Relevanz,

• Beiträge externer Fachleute hinsichtlich einer Leckagebewertung unter den Aspekten Lüftung, Eintrag von Gerüchen, Fenstern und Außentüren, Brandschutz, Schallschutz sowie aus juristischer Sicht,

• inhaltliche Verdichtung der umfangreichen Datengrundlage zu einer Handlungsempfehlung, die keinen starren Rahmen vorgibt und sowohl Aussagen zur Leckagebewertung im Allgemeinen als auch im Speziellen enthält.

Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens unterstreichen die Vielschichtigkeit des Themas Leckagebewertung. Wie im konkreten Fall mit Leckagen umzugehen ist, darüber entscheidet zunächst die an den betroffenen Personenkreis gerichtete Frage- bzw. Aufgabenstellung. Unter technischen Gesichtspunkten kann es für die Leckagebewertung keine einfache Faustformel für alle möglichen Fälle (Wirkungsweisen, Konstruktionen etc.) geben. Die gleiche Leckage kann in einem Fall als technisch unproblema-tisch und in einem anderen Fall als schadensverursachend bewertet werden. Insbesondere unter feuchtetechnischen Aspekten kommt weiterhin der Leckagevermeidung und der Leckagereduktion eine besondere Rolle zu.

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen e.V.
Kekuléstr. 2-4
12489 Berlin

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Dr. Klaus Vogel (FLiB e.V.)

Dipl.-Ing. Silke Sous und Prof. Dipl.-Ing. Matthias Zöller (AIBAU gGmbH)

Prof. Dr.-Ing. Gunnar Grün (Fraunhofer IBP)

Dr.-Ing. Victor Norrefeldt (Fraunhofer IBP)

 
Fachbetreuer/in im BBSR :

Steffen Kisseler, i. A. WB 3

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Gebäudehülle, Luftdichtheit, Luftdichtheitsschicht, Luft-Leckagen, Schäden, Simulation, Kriterien, Beurteilung
Bundesförderung in EUR : 76.175,85