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Langzeitverhalten durchfeuchteter Dämmstoffe auf Flachdächern - Praxiserfahrungen und Wärmestrommessungen

Ergebnisse

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Langzeitverhalten durchfeuchteter Dämmstoffe auf Flachdächern - Praxiserfahrungen und Wärmestrommessungen


Projektnummer
10.08.18.7-15.27
Projektbeginn
05.2016
Projektende
04.2018
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Ergebnisse

 

Bei Modernisierungsmaßnahmen im Bestand stellt sich häufig die Frage, inwieweit der Aufbau von Flachdachflächen erhalten werden kann oder zurückgebaut und gegebenenfalls ausgetauscht werden sollte. Ein Kriterium dabei ist der Zustand des Dämmstoffs. Feuchtigkeit ist häufig Anlass für Abriss und Ent­sorgung. Dabei sind eine überwiegende Anzahl der heute verwendeten Dämmstoffe auch über lange Zeiträume hinweg feuchtebeständig. Dies zeigen ver­schiedene Untersuchungen, die unter anderem auch vom AIBau durchgeführt wurden.

Die Druckstabilität (bzw. Druckspannung bei Prüfung mit festgelegter Stauchung) wird bei vielen Dämmstoffen nicht erheblich eingeschränkt. Der Wärmeschutz wird zwar durch Feuchtigkeit vermindert, er bleibt aber häufig noch immer so gut, dass er dem eines zwar dünneren, aber neuen, trockenen Dämmstoffs entspricht.

Der Forschungsbericht fasst aktuelle, praktische Erfahrungen mit dem Erhalt feuchter Dämmschichten zusammen und gibt die Ergebnisse von Labormessungen wieder, bei denen die Wärmeleitfähigkeit feuchter Dämmstoffe sowohl unter stationären wie auch unter instationären Bedingungen gemessen wurde.

 Unter der Voraussetzung, dass sich keine feuchteempfindlichen Stoffe (wie z. B. Holz, Kork, Jute, ggf. Mineralwolle, korrosionsgefährdete mechanische Befestiger) in der Dämmschicht befinden oder unmittelbar angrenzen, können feuchte Dämmstoffe erhalten bleiben. Im Bericht werden geeignete Randbedingungen und Praxisempfehlungen beschrieben.

Die Auswertungen der Wärmestromverläufe sowohl bei den stationären wie auch den instationären Messungen zeigen, dass die Feuchtezuschlagskoeffizienten der DIN EN ISO 10456, mit der die Änderung der Wärmeleitfähigkeit in Abhängigkeit vom Feuchtegehalt ermittelt werden kann, für Schaumkunststoffe gut mit den Messergebnissen übereinstimmen bzw. auf der sicheren Seite liegen. Die Werte für Mineralwolle sollten durch weitere Untersuchungen überprüft und insbesondere im Hinblick auf die große Schwankungsbreite der Rohdichten von Mineralwolle differenziert werden.

Außerdem lassen sich einige Effekte bei den an feuchten Dämmstoffen gemessenen Wärmestromverläufen nicht mit dem aktuellen Wissensstand erklären. Es zeigt sich, dass die Feuchtetransportvorgänge in Dämmstoffen auch heute noch nicht ausreichend erforscht sind und noch nicht vollständig rechnerisch beschrieben werden können. Die Beschreibung des Feuchtetransports alleine aufgrund einer konstanten Diffusionsstromdichte, die durch den sd-Wert beschrieben wird, reicht nicht aus, um die gemessenen Wärmestromverläufe zu erklären. Daher sind noch immer weitere Untersuchungen erforderlich, auch wenn die bisher erzielten Ergebnisse bereits praktische Hilfestellungen bieten.

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

Aachener Institut für Bauschadensforschung und angewandte Bauphysik gGmbH (AIBau)
Theresienstr. 19
52072 Aachen

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

AIBau:

Prof. Dipl.-Ing. Matthias Zöller
Dipl.-Ing. Ralf Spilker
Dipl.-Ing. Géraldine Liebert

Dipl.-Ing. Martin Oswald M. Eng.

 

FIW:
Dipl.-Ing. Christoph Sprengard
Dr.-Ing. Sebastian Treml

Fachbetreuer/in im BBSR :

Dr. Michael Brüggemann, i. A. WB 3

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Wärmedämmstoffe, Wärmeleitfähigkeit, Feuchtegehalte, Wärmestrom, Flachdachsanierung, Vermeidung von Schadensfällen, Nachhaltigkeit, Abfallvermeidung
Bundesförderung in EUR : 62.300,00