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energy+Home 2.0 - Effizienzhaus Plus im Gebäudebestand - Vergleichende technologische, ökologische und ökonomische Untersuchung zur Umwandlung zweier identischer Geschoßwohnungsbauten

Ergebnisse

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

energy+Home 2.0 - Effizienzhaus Plus im Gebäudebestand - Vergleichende technologische, ökologische und ökonomische Untersuchung zur Umwandlung zweier identischer Geschoßwohnungsbauten


Projektnummer
10.08.18.7-15.54
Projektbeginn
11.2015
Projektende
03.2019
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Ergebnisse

Quelle: Technische Universität Darmstadt

Der klimaneutrale Baubestand bis 2050 wird mit den aktuellen Maßnahmen nicht erreicht. Gleichzeitig fehlen zurzeit eine Million Wohnungen. Ein entscheidendes Potenzial liegt in Geschosswohnungsbauten von 1949-1978. Da sie meist vermietet und bewohnt sind, fällt die Sanierungsquote jedoch nur gering aus. Bislang mangelt es an Lösungen und dem Wissen, wie man sie energetisch, ökologisch und ökonomisch sinnvoll in die Zukunft führen kann.

Am energy+Home2.0 wird gezeigt, wie für einen repräsentativen Geschosswohnungsbau der Baualtersklasse 1949-1978 eine CO2-neutrale Energieversorgung wirtschaftlich umsetzbar ist und mit der Schaffung von neuem Wohnraum ohne zusätzliche Flächenversiegelung verbunden werden kann. Dabei geht eine architektonische Aufwertung der äußeren Erscheinung und der inneren Struktur mit der Umwandlung in ein emissionsfreies, zeitgemäßes Wohngebäude einher. Anhand von zwei bewohnten, bautypologisch repräsentativen Geschosswohnungsbauten (Bj. 1956) werden drei verschiedene Szenarien entwickelt und untersucht: 1. Sanierung nach Energieeinsparverordnung, 2. Sanierung zum Effizienzhaus Plus nach BMU sowie 3. Aufstockung und Sanierung zum Effizienzhaus Plus nach BMU.

Im ersten Schritt werden sowohl die Untersuchungsgebäude als auch die Siedlung analysiert und dokumentiert. Auf dieser Basis wird die energetische Qualität der Untersuchungsgebäude ermittelt. Potenziale und Hemmnisse für die Weiterentwicklung von bewohnten Geschosswohnungsbauten werden identifiziert und die Szenarien erarbeitet. Die ökoloische und ökonomische Qualität der Szenarien wird anhand von Lebenszyklusanalysen untersucht. In bewohnten Altbauten mit vorgegebenen Strukturen und Einschränkungen müssen stets kreative Lösungen gefunden werden. Exemplarisch werden Möglichkeiten zur Steigerung der Effizienz evaluiert. Die energetischen, ökologischen und ökonomischen Kennwerte werden gegenübergestellt. Dies dient Investoren, Bauherren und Planern als Entscheidungshilfe für zukünftige Sanierungen. Die Repräsentativität der Untersuchungsgebäude für Geschosswohnungsbauten der Baualtersklasse 1949-1978 und damit auch die Übertragbarkeit des Konzepts werden nachgewiesen. Auf dieser Basis werden die Umweltwirkungen bei einer Übertragung des Konzeptes auf vergleichbare Bauten in Deutschland abgeschätzt und der Beitrag zu den deutschen Klimazielen prognostiziert.

Schlussendlich konnte ein übertragbares Szenario zur ökonomisch und ökologisch darstellbaren Weiterentwicklung von bewohnten Geschossbauten (Bj. 1949-1978) zu Effizienzhäusern Plus wissenschaftlich nachgewiesen werden. In Verbindung mit einer Aufstockung können vier zusätzliche Wohnungen hergestellt werden. Der Jahres-Primärenergiebedarf liegt bei -38 kWh/(m²a), der Jahres-Endenergiebedarf bei -8 kWh/(m2a). Die Treibhausgasemissionen werden auf -268 kg CO2-Äq./(m²NGFa) reduziert. Die energiebedingten Mehrkosten betragen 187 €netto/m²BGF. Sie sind etwa 60 % höher als bei einer EnEV-Sanierung. Gleichwohl erreicht der Standard durch das Minimum an Energiekosten einen Kapitalwert von 730 €netto/m²BGF. 

 

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

TU Darmstadt | Fachbereich Architektur | Fachgebiet Tragwerksentwicklung und Bauphysik
El-Lissitzki-Str. 1
64287 Darmstadt

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Technische Universität Darmstadt
Fachbereich Architektur
Fachgebiet Tragwerksentwicklung & Bauphysik
Prof. Dr.-Ing. Karsten U. Tichelmann
Annekatrin Koch, M. Sc.

 
Fachbetreuer/in im BBSR :

Steffen Kisseler, i. A. WB 3

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Effizienzhaus Plus im bewohnten Gebäudebestand, Sanierung, Aufstockung, energy+Home
Bundesförderung in EUR : 108.222,42