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Entwicklung eines Diffusionskonzepts für innovative Lüftungstechnologien auf Basis einer Hemmnisanalyse
Entwicklung eines Diffusionskonzepts für innovative Lüftungstechnologien auf Basis einer Hemmnisanalyse
10.08.18.7-16.02
04.2016
10.2018
abgeschlossen mit Bericht
Ergebnisse

Die Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor erfordert eine zunehmende Gebäudedichtheit um Wärmeverluste zu minimieren. Um dieses Ziel zu erreichen und gesundheitliche und bauphysikalische Risiken durch unzureichende Schadstoff- und Feuchteabfuhr in Wohngebäuden zu reduzieren, ist der Einsatz von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung (WRG) essenziell. Aktuell ist jedoch nur ein Bruchteil der Wohngebäude mit entsprechenden Anlagen ausgerüstet. Zielsetzung des Projekts Lüftungsinnovationen – Vom Nischenphänomen zum Mainstream ist die Entwicklung eines Diffusionskonzepts für Anlagen der kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung im Wohnungsbestand. Hierdurch sollen bestehende Hemmnisse für eine flächendeckende Umsetzung der Technologie adressiert und deren Verbreitung befördert werden. Spezieller Fokus lag hierbei auf dem Geschosswohnungsbau.
Hierfür wurden im Rahmen einer empirischen Sozialforschung Informationen zu bestehenden Hemmnissen bei verschiedenen für den Handlungsbereich relevanten Akteuren erhoben. Die hierbei betrachteten Zielgruppen umfassen das SHK-Handwerk, EnergieberaterInnen, Wohnungsunternehmen sowie private ImmobilienbesitzerInnen. Die Datenerhebung folgte dabei einem dreistufigen Verfahren. So wurde zunächst durch Erfassung des Forschungsstandes mittels Literatur- und Dokumentenanalyse die Grundlage für die weitere Datenerhebung geschaffen. In einem zweiten Schritt wurden in jeder Zielgruppe zehn qualitative leitfadengestützte Interviews geführt, um die jeweilige Perspektive zu erfassen und akteursspezifische Hemmnisse zu identifizieren bzw. bestätigen. Basierend auf der Auswertung dieser Interviews werden dann Hypothesen bezüglich der zentralen Hemmnisse abgeleitet und diese im Rahmen weiterer spezifizierter Befragungen quantitativ validiert. Hierbei wurden für die Zielgruppen Handwerk, EnergieberaterInnen und Wohnungsunternehmen Onlinebefragungen durchgeführt. Für die Gruppe der privaten ImmobilienbesitzerInnen erfolgt eine repräsentative Befragung von 1.000 Haushalten.
Im Ergebnis wurde eine Vielzahl von akteursspezifischen oder –übergreifenden Hemmnissen identifiziert, die sich in sieben Hemmniskategorien einordnen lassen: informatorische, ökonomische, psychologisch/emotionale, verhaltens-/prozessbezogene, regulative, strukturelle und technische Hemmnisse. Basierend auf den Ergebnissen der ExpertInnen- und Tiefeninterviews und der Befragungen ergab die Hemmnisanalyse zudem vielfältige Lösungsvorschläge zur Unterstützung der Diffusion von KWL mit WRG in MFH. Mögliche Lösungsstrategien sollten u.a. auf die Verbesserung des Informationsstandes (z.B. durch die Schaffung einer Informationsplattform zur KWL), technische Verbesserungen, die Steigerung der ökonomischen Attraktivität, die Schärfung des Problembewusstseins und eine Steigerung der Akzeptanz für KWL, den Abbau regulativer Barrieren und auf eine Prozessoptimierung und Verhaltensanpassung zielen. Eine sogenannte „silver bullet“ wurde dabei nicht identifiziert. Vielmehr sollte es zu einer „Paketlösung“ kommen, in der die individuellen Vorschläge ineinander greifen. Da nicht alles über den Gesetzgeber gesteuert werden kann, erfordert ein solcher integraler Ansatz auch die akteursübergreifende Handlungs- und teilweise Kooperationsbereitschaft.
Projektbeteiligte | |
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Antragsteller/in : |
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie |
Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) : |
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie |
Fachbetreuer/in im BBSR : |
Steffen Kisseler, i. A. WB 3 |
Eckdaten | |
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Schlagworte zum Projekt : | Kontrollierte Wohnraumlüftung, Energieeffizienz, Hemmnisanalyse, Diffusionskonzept |
Bundesförderung in EUR : | 172.791,70 |