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LeitHolz - Leitungsdurchführungen im Holzbau

Ergebnisse

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

LeitHolz - Leitungsdurchführungen im Holzbau


Projektnummer
10.08.18.7-17.06
Projektbeginn
11.2017
Projektende
06.2019
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Ergebnisse

Quelle: TU Kaiserslautern - Arbeitsgruppe Experimenteller Baulicher Brandschutz

 

Mit der Einführung der neuen MBO im Jahr 2002 sollte das Bauen in Holz bis zur Gebäudeklasse 4 ermöglicht werden. Diese schließt Gebäude mit bis zu vier Obergeschossen ein. Die M-HFHHolzR regelt dabei wie der Werkstoff Holz zu verwenden ist. Jedoch gibt es für einige konstruktive Details wie Leitungsdurchführungen durch brandschutztechnisch klassifizierte Bauteile, die aufgrund der größer werdenden Technisierung von Gebäuden immer häufiger vorkommen, immer noch keine Anwendungsregel bzw. geeignete Produkte. Die aktuell dafür vorgesehene Lösung sieht an der Stelle einer Leitungsdurchführung einen konstruktiven Wechsel des Materials vor. Es wird im Holzbauteil eine Öffnungslaibung nach Vorgaben der M-HFHHolzR hergestellt. Anschließend werden die Leitungen durch die massiv mit Beton verschlossene Öffnung geführt. Die Leitungsdurchführung kann so nach den Regeln und mit den Mitteln für Leitungsdurchführungen, die in Beton angewendet werden können, erfolgen. Durch den Wechsel des Materials muss auf der Baustelle auch ein Wechsel des Gewerks erfolgen. Koordinationsaufwand und eine längere Bauzeit sind die Folge. Weiterhin wird der Vorteil des Werksstoffes Holz, welcher sich durch den hohen Anteil an Vorfertigung ergibt, geschmälert. Der Werkstoff Holz wird zudem oftmals wegen seiner optischen und ökologischen Eigenschaften verwendet. Ein Wechsel des Materials an den Stellen von Leitungsdurchführungen steht diesen Zielen diametral gegenüber. Um die Klimaschutzziele der kommenden Jahre erreichen zu können, ist das Bauen in Holz ein wichtiger Baustein, denn Holz dient anders als Beton als CO2-Speicher. Die Rahmenbedingungen für vermehrtes Bauen in Holz sind bereits gegeben. Das deutsche Zimmerhandwerk und eine Vielzahl von Holzbaubetrieben besitzen die erforderlichen Kenntnisse, personelle Ressourcen und technische Möglichkeiten, um mehrgeschossige Holzgebäude herzustellen. Um das Bauen in Holz weiter voranzutreiben, müssen Hindernisse, wie fehlende Beschreibungen von konstruktiven Details nach und nach beseitigt werden. Im hier vorgestellten Vorhaben sollen daher die brandschutztechnischen Grundlagen für verschiedenen Leitungsdurchführungen im Holzbau ermittelt werden. Zudem sollen Handlungsempfehlungen zur Prüfung und Ausführung von Leitungsdurchführungen im Holzbau erarbeitet werden.
Methodik
Bekannte Lösungen für Leitungsdurchführungen, die für andere Werkstoffe als Holz zugelassen sind, werden hinsichtlich ihrer Eignung für den Holzbau untersucht. Es wurden bereits Kleinbrandversuche mit einer Versuchsdauer von bis zu 120 Minuten erfolgreich durchgeführt, was der höchsten relevanten Anforderung an den Feuerwiderstand international entspricht. Als Versuchskörper wurden Massivbauteile (Leimholz) sowie eigens kreierte Aufbauten (OSB-Steinwolle-Elemente) verwendet. Es werden unterschiedliche Leitungsdurchführungen betrachtet. Dabei kann es sich um die Durchführung einzelner Kabel, brennbarer und nichtbrennbarer Rohre handeln, aber auch um Kabelbündel und Mischdurchführungen (Kombischott). Die vorhandenen Lösungen zur Abschottung erreichen das Ziel der brandschutztechnischen Abtrennung auf verschiedene Arten. Zu nennen sind beispielsweise isolierende Materialien (Rohrschalen, Mineralwolle), intumeszierende Stoffe (Brandschutzkissen /-steine) oder auch endothermisch wirkende Materialien (Beschichtungen). Es soll auf diese Weise herausgearbeitet werden, wie sich die bekannten Abschottungen mit ihren verschiedenen Wirkmechanismen, in Kombination mit dem Werkstoff Holz verhalten. Darauf aufbauend sollen für den Holzbau angepasste Lösungen erarbeitet werden und in weiteren Versuchen erprobt und bestätigt werden.
 

 

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

Technische Universität Kaiserslautern; Arbeitsgruppe Experimenteller Baulicher Brandschutz (EBB)
Gottlieb-Daimler-Straße
67663 Kaiserslautern

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Technische Universität Kaiserslautern

Arbeitsgruppe Experimenteller Baulicher Brandschutz (EBB)
Dr. Ing. Catherina Thiele
Gottlieb-Daimler-Straße
67663 Kaiserslautern
Tel.: 0631 205-2204
 

Fachbetreuer/in im BBSR :

Steffen Kisseler, i. A. WB 3

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Leitungsdurchführungen, Klimaschutzziele, Feuerwiderstand, Abschottungen, Holzbau
Einordnung in Zukunft Bau : Forschungsförderung, Holzbau, Normen/ Standards, Forschungsbericht
Bundesförderung in EUR : 149.400,00