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Familien in gemeinschaftlichen Wohnformen: Lebensformen- und lebenslaufgerechtes Wohnen für Familien am Beispiel gemeinschaftlicher mehrgenerationaler Wohnformen

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Familien in gemeinschaftlichen Wohnformen: Lebensformen- und lebenslaufgerechtes Wohnen für Familien am Beispiel gemeinschaftlicher mehrgenerationaler Wohnformen


Projektnummer
10.08.18.7-18.47
Projektbeginn
04.2019
Projektende
05.2021
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Ergebnisse

Quelle: Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft (HsKA)

Angesichts demographischer Veränderungen, insbesondere der vielfältigen Veränderungen familialer Lebensformen (Trennung, Familienerweiterung, etc.), sowie des steigenden Vereinbarkeitsdrucks auf Familien differenziert sich die Wohnnachfrage aus. Es zeichnen sich grundlegende Veränderungen der Wohnformen ab. Die wachsende Zahl gemeinschaftlicher Mehrgenerationen-Wohnformen sind in diesem Kontext ein Ausdruck des demographischen und sozialen Wandels. Aktuell ist ein verstärktes Interesse der institutionellen Wohnungsmarktakteure – u.a. Kommunen und Länder - an deren Potenzial und Gestaltungsherausforderungen zu beobachten. Ziel des sozial- und raumwissenschaftlichen Forschungsprojekts ist es, auf Basis systematischer Befragungen und differenzierter Beschreibungen von Fallbeispielen handlungsrelevantes Wissen für Akteure der Wohnbauwirtschaft, Kommunen u. Länder zu erarbeiten. Untersucht werden soll, wie sich angesichts des demographischen Wandels das Leben von Familien in gemeinschaftlichen Wohnformen ausdifferenziert und sozial wie räumlich neu organisiert.  Da die generative Segregation voranschreitet, wird das Wohnen von Familien um die Perspektive des gemeinsamen Zusammenlebens mit Senioren/innen bzw. älteren Angehörigen erweitert. Der sozialwissenschaftliche Teil des Forschungsvorhabens wird durch einen raumwissenschaftlichen Teil ergänzt, der architektonische, städtebauliche und wohnsoziologische Fragestellungen aufnimmt. Beide Ebenen sollen in urbanen Quartieren, aber auch in Kleinstädten und in einer ländlichen Umgebung untersucht werden.

Gerade Familien mit minderjährigen Kindern sowie ältere Menschen verorten sich aufgrund ihrer Lebenssituation in ihrem Bedarf nach Fürsorgeleistungen sowie im Aufbau und der Pflege ihrer sozialen Beziehungen in besonderer Weise in ihrem direkten Wohnumfeld. Gemeinschaftliche Wohnprojekte stellen als Muster der wechselseitigen Entlastung der Familien und älteren Personen generationsübergreifende Lebensräume wieder her, die bei der Fokussierung auf kleinfamiliale Wohnformen verloren gingen. Gemeinschaftsprojekte bilden im Alltag wahlverwandtschaftliche, generationenübergreifende Netzwerke und werden für diese Gruppen eine wertvolle Ressource. Sie schaffen resiliente soziale Strukturen und sind Impulsgeber für eine Entwicklung lebendiger Wohnquartiere (Häußermann/Siebel 1999). Durch Selbstorganisation stärken sie das Gemeinwesen hinsichtlich des Leistungsspektrums mehr als konventionelle Nachbarschaften und ergänzen damit öffentliche Unterstützungssysteme. Obwohl der Nutzen für alle Generationen offensichtlich ist, scheint es schwieriger in Mehrgenerationen-Projekten, Haushalte mit Kindern einzubeziehen.  Bisher galt das Forschungsinteresse eher strukturellen Fragen. 

Wir wissen angesichts der zunehmenden Ausdifferenzierung der Familienformen (Alleinerziehende, nichteheliche Lebensgemeinschaften, Patchworkfamilien) sowie sozio-ökonomischer Unterschiede nur wenig darüber, welche Familien sich für gemeinschaftliche Wohnformen in der Stadt oder in ländlichen Räumen entscheiden; ebenso wenig wissen wir über den dynamischen Wechsel zwischen unterschiedlichen Familienformen und familienbiographischen Phasen und darüber diesen sozial wie räumlich zu bewältigen. Hier setzt das in sich abgeschlossene Projekt an. Es schafft zunächst empirisch gesichertes und differenziertes Wissen über Haushalte mit Kindern und hinsichtlich intergenerationaler Bezüge zu ausgewählten Fragestellungen auch über Senioren/innen. In einem fachübergreifenden Diskurs zwischen Sozial- und Raumwissenschaften werden mögliche soziale Interaktionsfelder benannt und gestaltungs- wie raumrelevante Befunde aufgezeigt. Es stehen die soziale Aneignung und Ausgestaltung ebenso im Fokus wie die bauliche Umsetzung und Nutzung.

 

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft (HsKA)
Moltkestraße 30
76133 Karlsruhe

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Prof. Susanne Dürr

Fachgruppe Familienpolitik und Familienförderung
Dr. Martina Heitkötter
 

Fachbetreuer/in im BBSR :

Felix Lauffer, WB 3

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Gemeinschaftliche Wohnformen; Wohnen für Familien; Mehrgenerationenwohnen; informelle, wohnortgebundene Unterstützungsnetzwerke
Einordnung in Zukunft Bau : Forschungsförderung, Baukultur/ Nutzerpartizipation, Wohnungsbau, Forschungsbericht
Bundesförderung in EUR : 446.381,00