Laub als Dämmstoff


Projektnummer
10.08.18.7-22.23
Projektbeginn
09.2022
Projektende
03.2026
Projektstatus
laufend

Entwicklung eines neuen Dämmstoffes auf Basis von Laub, Quelle: Christina Zwanger

Eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist das Erreichen der Klimaschutzziele. Voraussetzung dafür ist die Reduktion der Treibhausgasemissionen, welche momentan zum Großteil vom Gebäudesektor verursacht werden. Energieverluste durch die Gebäudehülle, und damit indirekt die Produktion von CO2, können mittels einer optimierten Wärmedämmung reduziert werden. Ein Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen kann aber bereits beim Herstellungsprozess geleistet werden. Laub als Ausgangsmaterial für einen Dämmstoff würde dank seines natürlichen Herstellungsprozesses, dem Laubwachstum der Bäume, diese Grundlage bereits erfüllen. Durch die Nutzung einer neuen Rohstoffquelle, kann das Angebot an Baustoffen und Bauprodukten aus nachwachsenden Rohstoffen deutlich ausgeweitet werden. Einen Dämmstoff in dieser Form gibt es bis jetzt noch nicht. Die Untersuchung des Materials soll grundlegende Informationen dahingehend liefern, ob Laub als Rohstoff für Einblas- und Plattendämmstoffe geeignet ist. Es konnte bereits festgestellt werden, dass Laub im verarbeiteten Zustand eine niedrige Wärmeleitfähigkeit besitzt. Diese Erkenntnis allein reicht allerdings nicht aus, um beurteilen zu können, ob Laub auch als Dämmstoff geeignet ist. Dafür sind weitere Untersuchungen notwendig, die u.a. dem Brand- und Feuchteaufnahmeverhalten, dem Beständigkeit gegen Schimmelpilzbefall und dem Setzmaß des Materials gelten. Neben der Entwicklung eines Einblasdämmstoffes wird die Weiterverarbeitung zu einem Plattendämmstoff durch Einsatz von verschiedenen Bindemitteln und Verstärkungskomponenten untersucht. Allen entsprechenden Prüfungen vorangestellt ist hier die Entwicklung eines geeigneten Aufbereitungsprozesses. Eine Marktanalyse zum Laubaufkommen in deutschen Städten und Gemeinden wird Aufschluss darüber liefern, mit welchen Mengen des nicht aufbereiteten Rohstoffs Laub jährlich gerechnet werden kann. Zudem soll eine Lebenszyklusanalyse die ökologischen Vorteile des Materials belegen.

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg
administrative Verantwortung: Gerhard Weik (Kanzler)
Schadenweilerhof
72108 Rottenburg

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg

Professur für Materialentwicklung und Fertigungstechnik

Projektleitung: Prof. Dr. Marcus Müller

Fachbetreuer/in im BBSR :

Dr. Jan Weckendorf , WB 3

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Laub, Dämmstoff, Wärmeleitfähigkeit, Einblasdämmstoff, Plattendämmstoff, Brandverhalten, Feuchteaufnahmeverhalten, Lebenszyklusanalyse, nachwachsende Rohstoffe
Einordnung in Zukunft Bau : Forschungsförderung, Energieeinsparung/ -gewinnung, Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen, Neue Materialien und Techniken, Ökobilanzierung/ Lebenszyklusanalyse
Forschungskategorie nach EU : Grundlagenforschung
Art des Unternehmens : Einrichtung für Forschung und Wissensverbreitung
Bundesförderung in EUR : 303.829,26
Projektetage der Bauforschung
Projektvorstellung 1 06.12.2023