Potenzial von Wandheizungen und -kühlungen zur Steigerung der thermischen Behaglichkeit und zur Reduktion von Wärmeenergie

Die Entwicklung effizienter Heiz- und Kühlsysteme stellt in den letzten Jahren einen großen Forschungsschwerpunkt dar. Vor allem Flächentemperiersysteme sind häufig Gegenstand dieser Untersuchungen, u. a. da sie im Heizmodus aus exergetischer Sicht sehr vorteilhaft sind und zusätzlich bei geringeren Raumlufttemperaturen eine vergleichbare oder höhere thermische Behaglichkeit hervorrufen als Konvektionsheizungen, wodurch sie einen geringeren Energieverbrauch im Gebäude bewirken können. Der Großteil der Forschungsprojekte zur Thematik der Flächentemperierung konzentrierte sich in den letzten Jahren auf Fußboden- und Deckentemperierungen, wobei nur wenige Studien Behaglichkeitsuntersuchungen mit ProbandInnen durchführten. In Untersuchungen zum Einfluss einer Deckenheizung auf die Behaglichkeit wurde eine deutliche Abweichung in der Behaglichkeitsbeurteilung verglichen mit dem Modell nach Fanger festgestellt. Es kann davon ausgegangen werden, dass dies auch auf Wandheizungen zutrifft, jedoch sind Wandtemperierungen im wissenschaftlichen Diskurs unterrepräsentiert. In diesem Forschungsprojekt werden zwei Forschungsansätze verfolgt. Zum einen soll eine grundlegende Untersuchung des Einflusses von Wandtemperierungen im Zuge von Behaglichkeitsuntersuchungen innerhalb unterschiedlicher Behaglichkeitsmodelle (Fanger, adaptives Behaglichkeitsmodell, thermophysiologische Modelle) durchgeführt werden. Zum anderen sollen vergleichende Behaglichkeitsuntersuchungen von Flächentemperiersystemen durchgeführt werden, in denen sowohl das subjektive Empfinden von ProbandInnen erfragt als auch objektive Messungen mithilfe eines Thermischen Manikins in der Zwei-Zonen-Klimakammer der TUK umgesetzt werden. Ziele des Projektes sind u.a. die Erlangung umfassender Kenntnisse der wichtigsten Einflussparameter der thermischen Behaglichkeit bei Wandtemperiersystemen sowie die Quantifizierung der Größe möglicher Energieeinsparungen durch erhöhte Behaglichkeit bei niedrigeren Raumlufttemperaturen.