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Nachhaltige Bindemittel für kreislaufgerechte Faser- und Spanplatten
Nachhaltige Bindemittel für kreislaufgerechte Faser- und Spanplatten
Entwicklung eines neuartigen, nachhaltigen Bindemittels für Faser- und Spanplatten aus biogenen Reststoffen auf Basis von Keratinreststoffen wie z. B. Geflügelfedern
10.08.18.7-24.20
07.2024
12.2026
laufend

Mit diesem Vorhaben soll ein nachhaltiges, formaldehydfreies Bindemittel für Faser- und Spanplatten aus Keratinreststoffen wie z. B. Geflügelfedern, Hufen oder Wolle entwickelt werden. Unter der Annahme, dass pro produzierter Tonne Geflügelfleisch ca. 90 kg Federn anfallen häufen sich in Deutschland jedes Jahr knapp 140.000 t Geflügelfedern (EU ca. 1,4 Mio. t in 2019) an, die verbrannt oder deponiert werden müssen. Durch deren Verwendung als Rohstoffquelle kann einerseits der Ausstoß von CO2 direkt reduziert und Abfall vermieden werden. Andererseits werden im Sinne eines echten Upcyclings aus anderweitig nicht nutzbaren Reststoffen neue Produkte mit Mehrwert, wodurch Ressourcen geschont und nicht nachhaltige Stoffe ersetzt werden. Die angestrebten Platten sollen vollständig bioabbaubar und damit kreislaufgerecht sein. Durch die Verwendung von Reststoffen als Rohstoff und die einfache Aufarbeitung könnten zudem Kosten gesenkt werden. Zum Einsatz als Bindemittel werden die Keratinreststoffe mechanisch (Zerkleinerung) und chemisch (Hydrolyse) aufgearbeitet, mit einem geeigneten Faser-/Spanmaterial gemischt und heiß gepresst. Dabei verklebt das Keratin die Fasern zu einer kompakten Platte. Untersuchungsparameter sind im vorliegenden Antrag die Keratinquelle, die Art der Aufarbeitung, der Keratinanteil im finalen Produkt und die Prozessbedingungen. In einer Vorstudie konnten aus Buchenspänen und einem Hydrolysat aus Gänsefedern Platten mit einer Biegefestigkeit von 15 N/mm2 erhalten werden, die zudem ohne weitere Zusätze selbstverlöschend waren. Darauf aufbauend sollen in diesem Vorhaben die Grundlagen für die Entwicklung eines Bindemittels erarbeitet werden. Die Eignungsprüfung erfolgt an ca. 20 cm x 20 cm großen Platten, die im Labor des Antragstellers hergestellt und geprüft werden können. Diese sollen die Anforderungen der DIN EN 622-3, idealerweise für hochbelastbare Platten für tragende Zwecke, erfüllen.
Projektbeteiligte | |
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Antragsteller/in : |
RWTH Aachen University |
Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) : |
RWTH Aachen University |
Fachbetreuer/in im BBSR : |
Dr.-Ing. Michael Brüggemann, i. A. BBSR / WB 3 |
Eckdaten | |
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Schlagworte zum Projekt : | Spanplatte, Faserplatte, Reststoff, Bindemittel, Federn, Circularity, Bioabbaubarkeit |
Einordnung in Zukunft Bau : | Forschungsbericht, Forschungsförderung |
Forschungskategorie nach EU : | Grundlagenforschung |
Art des Unternehmens : | Einrichtung für Forschung und Wissensverbreitung |
Bundesförderung in EUR : | 212.045,00 |
Projektetage der Bauforschung | ||
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Projektvorstellung 1 | 11.03.2025 |