Psychoakustische Kartierung

Eine wahrnehmungsbezogene Bewertung der Schallausbreitung in Lärmkarten


Projektnummer
10.08.18.7-24.48
Projektbeginn
05.2024
Projektende
10.2025
Projektstatus
laufend

Beispiel der psychoakustischen Kartierung der Schallausbreitung einer Wärmepumpe mittels den Größen Schärfe (r. o.), Lautheit (l. u.) und tonaler Überschuss (r. u.), © IBP

Lärmkarten bilden den Umgebungslärm auf Landkarten ab. Sie sind ein Werkzeug des gebietsbezogenen Immissionsschutzes und dienen der Visualisierung der ortsabhängigen Schallimmission in lärmbelasteten Gebieten. Die Berechnung der Schallausbreitung basiert lediglich auf Langzeitbetrachtungen der Schallemission ausgehend von einer Lärmquelle, die z. B. für eine Straße aus Verkehrszählungen abgeschätzt wird. Spezielle Schallereignisse, wie besonders laute oder startende Fahrzeuge, bleiben dabei unberücksichtigt. Zur zahlenmäßigen Beurteilung des Umgebungslärms wird bislang der Schalldruck bzw. Schalldruckpegel in Dezibel (dB) verwendet. Die Angabe des Schalldruckpegels ist jedoch nachweislich nicht ausreichend, um die tatsächlich wahrgenommene Lärmbelastung zu messen [1]. Die Psychoakustik beschreibt die menschliche Empfindung von Schall über das Gehör. Die Berechnung psychoakustischer Größen, wie Lautheit, Schärfe, Tonalität, sowie deren Abbildung in Lärmkarten bietet das Potenzial, die wahrgenommene Lärmbelastung deutlich sicherer und genauer zu prognostizieren. Dass eine psychoakustische Lärmkartierung in Zukunft notwendig sein wird, zeigen zahlreiche Anwendungsbeispiele [1–4], die nicht zuletzt in Folge der Energiewende im Sinne des Klimaschutzes auf uns zukommen. So lässt sich bspw. die Akzeptanz von Wärmepumpen steigern, wenn von der Geräuschentstehung, über die Schallausbreitung bis zu einem schützenswerten Ort, die tatsächliche Lärmbelastung prognostiziert und entsprechende Lärmminderungsmaßnahmen gezielt ausgelegt werden können. Das Projektvorhaben greift auf die veröffentlichten Ergebnisse [5] des Pilotprojektes am Fraunhofer-Institut für Bauphysik zurück, bei der erstmals psychoakustische Parameter in einer etablierten Software zur Schallimmissionsprognose implementiert wurden. Ziel dieses Vorhabens ist es, diese wahrnehmungsbezogene Schallimmissionsprognose zu validieren, weiterzuentwickeln und für die praktische Schallschutzplanung zugänglich zu machen.

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.
Hansastr. 27 c
80686 München

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.
Fraunhofer-Institut für Bauphysik
Institutsleitung: Prof. Dr. Philip Leistner
Projektleitung: David Goecke

Weitere Forscher/innen :

Forscher 2:
Norsonic Tippkemper GmbH, Zum Kreuzweg 12, 59302 Oelde
Norsonic Tippkemper GmbH
Leitung: Henrik Tippkemper
Bearbeitung: Henrik Tippkemper

Forscher 3:
Schüco International KG Karolinenstraße 1-15, 33609 Bielefeld,
Schüco International KG
Leitung: Hans-Walter Bielefeld
Bearbeitung: Hans-Walter Bielefeld

Forscher 4:
SoundPLAN GmbH, Etzwiesenberg 15, 71522 Backnang
SoundPLAN GmbH
Leitung: Jochen Schaal
Bearbeitung: Jochen Schaal

Fachbetreuer/in im BBSR :

Dr.-Ing. Michael Brüggemann, i. A. BBSR / WB 3

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Wahrnehmungsbezogene Schallimmissionsprognose, Psychoakustische Kartierung, Soundscapes, Wahrnehmungsbezogener Schallschutz
Einordnung in Zukunft Bau : Forschungsbericht, Forschungsförderung
Forschungskategorie nach EU : Industrielle Forschung
Art des Unternehmens : Einrichtung für Forschung und Wissensverbreitung
Bundesförderung in EUR : 127.972,02
Projektetage der Bauforschung
Projektvorstellung 1 27.11.2024