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Zukunft Bau Pop-up Campus Projekt // Energy Hub – Eine neue urbane Nische
Zukunft Bau Pop-up Campus Projekt // Energy Hub – Eine neue urbane Nische
10.08.18.3-22.11
06.2022
09.2022
abgeschlossen ohne Bericht

Die Lehrveranstaltung „Energy-Hub – eine neue urbane Nische“ der Lehrstühle für Landschaftsarchitektur und für Städtebau und Entwerfen der RWTH Aachen University hatte zum Ziel, planerische Potenziale von Nischen auszuloten und einen konkreten Beitrag zu Klimaschutz und Energiewende zu leisten.
Der einstige Sitz der Aachener Bausparkasse diente im Sommersemester 2022 als Veranstaltungsort des Pop-up Campus und als Experimentierraum, um ein Bestandsgebäude für die konzeptionelle Umnutzung in einen Energy-Hub zu betrachten. Energy Hubs schaffen einen energetischen und sozialen Mehrwert für angrenzende Quartiere und haben ein großes Potenzial für die urbane Energiewende. Sie stellen einen essenziellen Baustein der nachhaltigen und ressourcenschonenden Stadt dar.
Energy-Hubs bündeln die verschiedenen Energiesektoren – Strom, Wärme, Kühlung und Mobilität –, sodass sie auf verschiedenen räumlichen Skalen – Gebäude, Quartier, Stadt oder Region – als infrastrukturelle Knotenpunkte fungieren (Mancarell 2014). Die Sektorenkopplung ermöglicht kurze Energiewege, eine maximale lokale Verwertung von Energieerzeugnissen und hohe Flexibilität durch die Nutzung von Energieträgern vor Ort. Energy-Hubs leisten einen essenziellen Beitrag zum Ausbau regenerativer Energiequellen. Die gebäudeübergreifende Kopplung ermöglicht Materialeinsparungen, sorgt für weniger Übertragungsverluste, den Ausgleich von Verbrauchs- und Erzeugungsspitzen sowie die stärkere technologische Vernetzung verschiedener Maßstabsebenen.
Während des Projekts wurden nach dem Research-Based-Design-Ansatz die einzelnen Phasen von kontextbezogener Untersuchung, partizipativem Design, Produktdesign und Prototyp als Hypothese durchlaufen (Leinonen et al. 2008).
Als Einstieg in die Thematik „Energieinfrastruktur im urbanen Kontext“ wurden mittels klassischer Analysen auf Gebäude- und Quartiersebene Flächenpotenziale, Energieerträge, soziale und ökonomische Bedarfe sowie verschiedene Parameter untersucht und kartiert. Die Erkenntnisse aus der Analyse dienten als Ausgangspunkte für die konzeptionelle Entwicklung des Energy-Hubs.
Inputs von Projektpartnerinnen und -partnern des Forschungscampus „Flexible Elektrische Netze“ (FEN) ermöglichten Einblicke in den aktuellen Stand der Forschung. Dadurch konnten die Herausforderungen der Energiewende unter soziologischen, ökonomischen, sozialen, technischen, architektonischen und stadtplanerischen Gesichtspunkten ganzheitlich betrachtet werden. Ziel war die Verknüpfung von Energieproduktion und Gebäudenutzung zu einer nutzungsgemischten Energiezentrale mit sozialen Angeboten für verschiedene Gruppen. Der Mehrwert für das Quartier und Akteurinnen und sollte am Gebäude sichtbar gemacht werden.
Im Zuge einer Planungswerkstatt entstand mithilfe digitaler Tools ein gemeinsamer Design-Space. Im partizipativen Prozess wurden der Dialog und die Evaluation von Problemstellungen und Lösungsvorschlägen stetig fortgesetzt. Am Ende des Werkstattprozesses stand ein integriertes Handlungskonzept. Dies wurde weiter ausgearbeitet und das Ergebnis in Form eines Demonstrators, der die ehemalige Bausparkasse als Zukunftsvision für eine Energiezentrale im Maßstab 1:100 zeigt sowie mittels Konzeptzeichnungen visualisiert.
Im Rahmen der abschließenden öffentlichen Veranstaltung während der Festivalwochen präsentierten die Studierenden und Planungsbüros aus dem ganzen Bundesgebiet ihre Entwurfsideen und Gestaltungskonzepte für Energiezentralen in Stadträumen. Impulsvorträge vermittelten einen Blick in die Praxis, eine Podiumsdiskussion eröffnete den Ausblick auf die Bausteine der Stadt der Zukunft. Im Diskurs wurden Lösungsansätze der Zukunftsaufgabe Bauwende dargelegt.
Während des Festivals wurden die Ergebnisse des Projekts „Energy-Hub – Eine neue urbane Nische“ in Form des Demonstrators mittels Konzeptzeichnungen auf dem Pop-up-Campus ausgestellt.
Projektbeteiligte | |
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Antragsteller/in : |
RWTH Aachen University Institut und Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur |
Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) : |
Raphaela Bartusch RWTH Aachen University, Institut und Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur (Koordination/Durchführung) Sarah Hermens RWTH Aachen University, Lehrstuhl für Städtebau und Entwerfen, Institut für Städtebau und Europäische Urbanistik (Koordination/Durchführung) Sarah Abdel Elias Alp Hussam Alshawakh Erik Althoff Jannik Ehlers Nyasha Herberg Vanessa Kohl Elizaveta Kovalkova Jibang Li |
Weitere Forscher/innen : |
Wissenschaftlicher Input Prof. Stefan Böschen RWTH Aachen University, Lehrstuhl für Technik und Gesellschaft Prof. Susanne Mütze-Niewöhner RWTH Aachen University, Institut für Arbeitswissenschaft Siamak Sheykhha Institute for Future Energy Consumer Needs and Behavior Jan Martin Specht RWTH Aachen University, Institute for Future Energy Consumer Needs and Behavior Nils Hellmuth RWTH Aachen University, Lehr- und Forschungsgebiet Textlinguistik und Technikkommunikation
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Praxispartner/innen : |
Teilnehmende der Podiumsdiskussion Prof. Frank Lohrberg RWTH Aachen University, Fakultät für Architektur, Institut und Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur Prof. Christa Reicher RWTH Aachen University, Fakultät für Architektur, Lehrstuhl und Institut für Städtebau und Entwerfen Prof. Stefan Böschen RWTH Aachen University, Lehrstuhl für Technik und Gesellschaft Tim Heide Architekturbüro Heide & von Beckerath Berlin Thorsten Wagner Architektur- und Stadtplanungsbüro raumwerk, Frankfurt am Main Sarah Abdel Erik Althoff RWTH Aachen University Max Dern Innovationsmanagement bei Stadtwerke Aachen |
Eckdaten | |
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Schlagworte zum Projekt : | Energiewende, Bauwende, Gleichstromtechnologien/DC- Technology, Energy-Hub/Energiezentrale, Ressourceneffizienz, Energiegerechte Stadt, Nachhaltigkeit, Erneuerbare Energien, Energieversorgung der Zukunft, Klimaanpassung |
Einordnung in Zukunft Bau : | Forschungsförderung, Pop-up Campus, Forschungsbericht |
Bundesförderung in EUR : | 5.346,00 |