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Zukunft Bau Pop-up Campus Projekt // Mikroklimatische Stadtspaziergänge, Climatewalks
Zukunft Bau Pop-up Campus Projekt // Mikroklimatische Stadtspaziergänge, Climatewalks
10.08.18.3-22.34
08.2022
09.2022
abgeschlossen ohne Bericht
Die mikroklimatischen Stadtspaziergänge wurden entwickelt, um die Auswirkungen der gebauten Umwelt auf das thermische Wohlbefinden der Menschen zu messen und zu quantifizieren. Dabei handelt es sich um ein in vivo Experiment, das in der Realität stattfindet, in den Situationen des menschlichen Alltages. Im Kontext des Klimawandels und der daraus ansteigenden Temperaturen, wird der Aufenthalt im öffentlichen Raum eine Herausforderung für die menschliche Gesundheit.
Climatewalks bieten eine Abbildung der Stressbedingungen denen Menschen ausgesetzt sind, die trotz hoher Temperaturen den Außenraum nutzen müssen und bildet ein Erlebnis des realen Lebens ab.
Extreme Hitze ist die Hauptursache für die sommerliche Sterblichkeit und hat besondere Auswirkungen auf Bevölkerungsgruppen mit vorbestehenden Gesundheitsstörungen und ältere Menschen. Da extreme Hitzeperioden in städtischen Gebieten immer öfter auftreten, ihre Dauer verlängern und aufgrund zunehmender Treibhausgasemissionen und Oberflächenversiegelung immer intensiver werden, ist mit einer Zunahme von Todesfällen und Krankheiten zu rechnen.
Um dieser Prognose entgegenzuwirken, hat sich die Forschung in erster Linie auf biometeoreologische Simulationsmodelle zur Vorhersage des lokalen Mikroklimas in neuen klimatischen Bedingungen fokussiert. Allerdings basieren diese Modelle auf Wetterdaten, die nicht auf menschlicher Höhe gemessen wurden. Die Auflösung und der Maßstab der Datenerfassung spielen eine entscheidende Rolle um die spezifischen Konditionen und Merkmale zu erkennen, die die Qualität des Mikroklimas im öffentlichen Raum prägen. Nur dadurch können gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um lokal die mikroklimatischen Bedingungen durch Verschattung, Erhöhung der Verdunstungskühlung und der Luftgeschwindigkeit, insbesondere während der Hitzeperioden zu verbessern und dadurch die Risiken für die menschliche Gesundheit zu verringern.
Climatewalks nehmen Bedingungen auf menschlicher Ebene in hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung auf. Umweltfaktoren werden mit einer mobilen Wetterstation, die mit Umweltsensorik und GPS-Tracking-Datenloggern ausgestattet ist, gemessen, um den transienten Zustand in verschiedenen saisonalen Szenarien zu erfassen und darzustellen. Die Datenaufnahme erfolgt dynamisch und kumulativ, um somit den Bezug zwischen Menschen und Stadtraum herzustellen.
Während der Mikroklimatischen Stadtspaziergänge, drücken die Teilnehmer ihre thermischen Präferenzen aus und tragen so zur Darstellung der individuellen Wahrnehmung der Qualität des urbanen Raums bei. Dadurch werden subjektive Wahrnehmungsebenen aufgenommen, die die thermischen Messungen integrieren.
Durch die Verknüpfung individueller subjektiver Reaktionen zur Anpassung an die Gegebenheiten der Stadtmorphologie, ermöglicht das Experiment, die Beziehung zwischen mikroklimatischen Bedingungen und dem thermischen Verhalten des Menschen im urbanen Raum zu messen, und sowohl qualitativ als quantitativ abzubilden.
Die sich daraus ergebende Kartierung stellt die mikroklimatischen Bedingungen auf den begangenen Wegen dar und erkennt Schwankungen mit einer hohen räumlich-zeitlichen Auflösung: die Kartierung kann auch Hotspots sowie die kühlende Wirkung bestimmter Merkmale wie Bäume und grüne Infrastruktur hervorheben. Die Werte generieren mikroklimatisches Wissen, das in Verbindung mit der subjektiven Reaktion die Grundlage für die Formulierung standortspezifischer Abhilfestrategien bildet, die z. B. die Verdichtung grüner Infrastruktur, den Ersatz von wärmeableitenden Materialien, die Entsiegelung von Flächen, die Ausweitung von Beschattung und Verdunstung usw. umfassen.
Ziel dieser Spaziergänge ist es, die Beziehung zwischen städtischer Morphologie, Mikroklima und thermischer Behaglichkeit aus der Perspektive des Nutzers ein bis zwei Meter über dem Boden zu untersuchen, um die thermische Vielfalt und Qualität der Stadt zu untersuchen. Die Ergebnisse bilden das Zusammenspiel von physischen, psychologischen und physiologischen Aspekten des Mikroklimas ab.
Projektbeteiligte | |
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Antragsteller/in : |
RWTH Aachen |
Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) : |
Dr. Daniele Santucci Mitwirkende: |
Weitere Forscher/innen : |
Climateflux GmbH |
Eckdaten | |
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Schlagworte zum Projekt : | Stadtklima, Gesunde Quartiere, Hitzestress, Datenerhebung, Klimaresiliente Stadt, partizipative Prozesse für urbane Transformation |
Einordnung in Zukunft Bau : | Forschungsförderung, Pop-up Campus, Forschungsbericht |
Bundesförderung in EUR : | 7.400,00 |