Erfurt: Ehemalige Zahnklinik


Projektnummer
20.30.08-17
Projektbeginn
12.2017
Projektende
07.2020
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Ergebnisse

Bildquelle: Bildkraftwerk / Peter-Paul Weiler

Wesentliches Ziel des Projektes war die Erschließung der Umnutzungspotenziale eines bestehenden Typenbaus. Durch die bestehende Skelettbauweise mit nur wenigen tragenden Schotten, die Lastreserven der Fassade und den sich wiederholenden Grundrissen konnten sehr effizient, kostengünstig und nachhaltig modulare Wohnungen hergestellt werden.

In unmittelbarer Nähe zur Erfurter Universität wurde die ehemalige Zahnklinik, ein zwölfgeschossiges Gebäude, umfassend saniert. Der Standort liegt nahe dem Zentrum der Stadt Erfurt und ist mit direkten Straßenbahnverbindungen zum Hauptbahnhof und durch Fahrradwege gut erschlossen. Direkt neben der ehemaligen Zahnklinik liegt das ehemalige Blutspendezentrum, das ebenfalls als Modellvorhaben gefördert wird. Zwischen den beiden Gebäuden ist ein Freiflächenbereich mit hoher Aufenthaltsqualität entstanden.

Durch die zentrale Lage des Studierendenwohnhauses am Universitätscampus fügt sich das Gebäude mit seiner Nutzung in bestehende Strukturen ein. Das Gebäude ist durch seine Höhe und Lage direkt an der verkehrstechnisch stark frequentierten Nordhäuser Straße optisch sehr präsent. Neben gestalterischen Anforderungen erforderte dies jedoch auch einen erhöhten Lärmschutz der Fassade.

Das Gebäude ließ auf Grund seiner statischen Konstruktion eine hohe Flexibilität der geplanten Nutzung zu. Neben Einzelapartments entstanden Wohngemeinschaften, die mit einem gemeinsamen Koch- / Essbereich ausgestattet sind. Grundsätzlich verfügt jeder Individualbereich über eine eigene Sanitärzelle. Im Sockel-, Erd- und Dachgeschoss befinden sich zusätzliche Kommunikations- und Veranstaltungsbereiche.

Der ready Mindeststandard wurde weitestgehend umgesetzt. Darüber hinaus wurden die Erschließung, der Zugang zu allen Gemeinschaftsräumen und einzelne Wohnplätze in jedem Vollgeschoss barrierefrei hergestellt.

Die Reduktion der Bauzeit erfolgte durch die Umnutzung und nachhaltige Entwicklung einer Bestandsimmobilie. Der vorhandene Rohbau ermöglichte u.a. durch die vorgehängte Fassade und die wenigen tragenden Bauteile (Stahlbeton-Stützen-Riegel-System) ein hohes Maß an Modularität bzw. Vorfertigung von Elementen als sogenanntes Baukastensystem. Die geschossweise wiederkehrende Raumstruktur verkürzte die Bauzeit durch gleichartige Erbringung von ähnlichen Bau- und Montageleistungen.

Das Objekt wird über einen Fernwärmeanschluss vom angrenzenden Klinikum beheizt. Zusätzlich erfolgt der Einsatz eines Blockheizkraftwerkes zur Warmwasser- und Eigenstromversorgung. Die Beleuchtung erfolgt mittels LED-Technik, die Ausstattung erfolgt mit energiesparenden Küchengeräten. Der Verglasungsanteil (Fensterflächen) wurde reduziert und 3-fach Verglasungen eingesetzt.

Projektbeteiligte
Bauherr/in :

Studierendenwerk Thüringen A.d.ö.R.

Nutzer/in :

Studierende

Architekt/in :

Projektarbeitsgemeinschaft baukonsult-knabe-stadelmann-plandrei

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Prof. Dr.-Ing. Frank Petzold, TU München, Lehrstuhl für Architekturinformatik

Fachbetreuer/in im BBSR :

Felix Lauffer, WB 3

Eckdaten
Standort :

Nordhäuser Straße 78, 99089 Erfurt

Einordnung in Zukunft Bau : Bestandsgebäude, Betonbau, BIM/ digitale Planungsprozesse, Gebäudehülle, Variowohnungen, Wohnungsbau
Bundesförderung in EUR : 3.540.500,00
Weitere Eckdaten Variowohnungen
Typ der Baumaßnahme : Umbau
Gebäudetyp : Freistehend
Energetischer Standard : EnEV
Bauzeit in Monaten : 15
Anzahl Wohnplätze : 247,00
Förderfähige Fläche in m² : 6.941
Gesamtkosten der Baumaßnahme (KG 200-700) : 12.000.000,00
Baukosten (KG 300-400) in EUR : 9.571.170,00
Bauweise : Massivbau
Nutzung : Wohnen
Altersgerechtes Wohnen : Ready
Kennwerte Wohnplatz
Wohnfläche in m² : 28,10
davon Gemeinschaftsfläche in m² : 1,45
Baukosten Wohnplatz in EUR (KG 300-400) : 38.750,00
Warmmiete (möbliert) in EUR : 280,00
Baustellenblog

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