Zurück

Inhalte

Untersuchung zu Energieausweisen für Effizienzhäuser Plus

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Untersuchung zu Energieausweisen für Effizienzhäuser Plus


Projektnummer
Projektbeginn
07.2021
Projektende
08.2023
Projektstatus
abgeschlossen ohne Bericht

$doc.teaserText

Ausgangslage

Die Bundesregierung hat 2011 mit dem damaligen Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) erstmals ein Förderprogramm für Wohngebäude aufgelegt, die den Effizienzhaus Plus-Standard erfüllen – also deutlich mehr Energie produzieren, als für ihren Betrieb notwendig ist. Ab dem Jahr 2015 folgte mit einer Förderrichtlinie des damaligen Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) ein Förderprogramm für Nichtwohngebäude, konkret für Bildungsbauten. Mit diesen beiden Programmen wurden Bauherrinnen und Bauherren unterstützt, Gebäude im Effizienzhaus Plus-Standard zu errichteten.

Im Laufe verschiedener Effizienzhaus Plus-Modellvorhaben wurde deutlich, dass der Energieausweis die Vorteile dieses Gebäudekonzeptes nicht umfassend abbildet: Die erzeugten, überschüssigen Energien, die ins öffentliche Netz eingespeist werden, können bei diesem nicht dargestellt werden. Um dieses Plus visualisieren zu können, wurde für Effizienzhäuser Plus ein Zusatzinformationsblatt zum Energieausweis entwickelt. Dieses kann als ergänzende Information zum Standard-Energieausweis verwendet werden. Der „Energieausweis für Effizienzhäuser Plus“ wurde erstmals im Jahr 2011 für das erste Effizienzhaus Plus des Bundes in Berlin angewendet. Die Einführung des Gebäudeenergiegesetzes im November 2020 macht eine Überprüfung und Anpassung dieses Energieausweises notwendig.

Ziel

Das für die Effizienzhäuser Plus entwickelte Zusatzinformationsblatt zum Energieausweis sollte an die aktualisierten Bewertungsgrundlagen des 2020 erlassenen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) angepasst und aktualisiert werden. Außerdem sollte es am Modellprojekt des Bundes (Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität) in Berlin exemplarisch getestet werden.

Das Zusatzinformationsblatt dient gleichzeitig als Zertifikat für den Gebäudestandard Effizienzhaus Plus. Damit sollte die Sichtbarkeit dieses bundesseits in Absprache mit der KfW, der dena und dem BMWi fest definierten, zukunftsgerechten Gebäudestandards gefördert werden.

Auftragnehmer war das Fraunhofer-Institut für Bauphysik, Stuttgart.

Konzept

Zunächst wurde die Darstellung des bisher genutzten Energieausweises für Effizienzhäuser Plus analysiert. Zusammen mit BBSR und BMWSB wurde überlegt, welche zentralen Inhalte zusätzlich zum gesetzlich geforderten Energieausweis in das geplante „Zusatzzertifikat Effizienzhaus Plus“ als freiwillige Information zur energetischen Qualität übernommen werden sollten. Darauf aufbauend wurde ein jeweils angepasstes Design für eine bedarfsbasierte und eine verbrauchsbasierte Ermittlung der Kenndaten entwickelt.

Aufgrund der Umnutzung des ersten Effizienzhauses Plus mit Elektromobilität des Bundes in Berlin von einer Wohnnutzung in ein Veranstaltungsgebäude sollte hierfür ein neuer Energieausweis erstellt werden. Dieser wurde im Projektverlauf zusammen mit dem Zusatzzertifikat Effizienzhaus Plus erarbeitet.

Neben dem Design des Zusatzzertifikats sowie der Erstellung des Energieausweises inklusive Zusatzzertifikat für das Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität des Bundes wurden interne Workshops mit dem BBSR und dem BMWSB durchgeführt und abschließend ein Forschungsbericht erstellt.

Ergebnisse

Der bisher verwendete Effizienzhaus Plus-Energieausweis wurde weiterentwickelt zu einem Effizienzhaus Plus-Zertifikat. Dabei wurden die Bezüge von der Energieeinsparverordnung (EnEV) an das mittlerweile gültige Gebäudeenergiegesetz (GEG) angepasst. Auf Wunsch der für Gebäudeenergieausweise zuständigen Ministerien BMWK und BMWSB wurde das Design des neuen Zertifikats nicht mehr stark an den ordnungsrechtlichen Gebäudeenergieausweis angelehnt.

Das neue Effizienzhaus Plus-Zertifikat konzentriert sich auf die Berechnungsergebnisse für die geforderten Endenergie- und Primärenergieüberschüsse. Es zeigt über einen grünen Bestätigungshaken an, dass die Kriterien für den Effizienzhaus Plus-Gebäudestandard erfüllt sind und stellt tabellarisch den erweiterten jährlichen Endenergiebedarf und die erweiterte jährliche Endenergieerzeugung zusammen. Weiterhin gibt es an, welche Bewertungsgrundlagen im Bereich Nutzerstrom und PV-Strom gewählt wurden. Zusätzlich wurde eine leicht angepasste Version des Effizienzhaus Plus-Zertifikats erarbeitet, die auf gemessenen Kennwerten beruht.

In einem zweiten Schritt wurde für das Effizienzhaus Plus-Pilotvorhaben des Bundes in Berlin ein neuer Gebäudeenergieausweis erstellt und dabei an die geänderte Nutzung (statt Wohngebäude jetzt Büro- und Ausstellungsgebäude) sowie an kleinere bauliche und anlagentechnische Änderungen angepasst. Auf Basis des Gebäudeenergieausweises wurde auch ein Effizienzhaus Plus-Zertifikat im neuen Design erstellt. Mit 27 kWh/m²a Endenergie- und 48 kWh/m²a Primärenergieüberschuss werden durch das Gebäude auch weiterhin die Effizienzhaus Plus-Kriterien erfüllt.

Endbericht

Download auf https://www.bbsr.bund.de/

Projektbeteiligte
Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Effizienzhaus Plus, Effizienzhäuser Plus, Energieausweis
Projekt auf der Webseite des BBSR : https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/programme/zb/Auftragsforschung/5EnergieKlimaBauen/2021/ehp-energieausweise/01-start