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Organisation und Durchführung der deutschen Beteiligung an der Weltkonferenz World Sustainable Building 2011 in Helsinki

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Organisation und Durchführung der deutschen Beteiligung an der Weltkonferenz World Sustainable Building 2011 in Helsinki


Projektnummer
Projektbeginn
08.2011
Projektende
01.2012
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Die Bundesregierung nimmt im Bereich Nachhaltiges Bauen eine Vorbildrolle ein. Die Umsetzung dieses Anspruchs wird auf nationalen und internationalen Konferenzen zum Nachhaltigen Bauen regelmäßig der Fachöffentlichkeit vorgestellt. Die Teilnahme an der World Sustainable Building Conference 2011 in Helsinki stellte die logische Weiterführung einer derweil kontinuierlichen Präsenz Deutschlands auf der internationalen Bühne des Nachhaltigen Bauens dar.Projektlaufzeit: August 2011 - Dezember 2011

Die World Sustainable Building 2011 (WSB11) fand vom 18. bis 21. Oktober 2011 in Helsinki mit 1.020 Teilnehmern statt. Die deutsche Teilnahme an der Weltkonferenz verstetigt die Präsenz Deutschlands auf der internationalen Bühne des Nachhaltigen Bauens. Mit diesem Engagement hat sich die Bundesregierung in den letzten zehn Jahren den Ruf erarbeitet, international an der Spitze der Entwicklung und Umsetzung von Nachhaltigkeit zu stehen.

Das Vorhaben zielte in konsequenter Fortsetzung auf die Reputationssicherung durch Demonstration aktueller wissenschaftlicher Inhalte auf dem Gebiet des Nachhaltigen Bauens auf international führenden wissenschaftlichen Veranstaltungen.

Der Schwerpunkt des deutschen Auftritts war die Darstellung der Anwendung und Weiterentwicklung des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen für Bundesbauten (BNB). Daneben wurden flankierende Maßnahmen wie Strukturen und Werkzeuge des Bundes zur Umsetzung und Implementierung des Nachhaltigen Bauens, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Förderprogramme der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) vorgestellt.

Auftragnehmer des Forschungsprojekts war das Büro Dr. Günter Löhnert, sol•id•ar planungswerkstatt berlin.

Konzept

Inhalte

Um einen Überblick der Nachhaltigkeitsaktivitäten der Bundesregierung zu ermöglichen, wurden übergeordnete Aktivitäten und Gremien der Bundesregierung in Bezug zur Nachhaltigkeit dargestellt. Von dieser übergeordneten Ebene wurde der Bezug zur Ebene des Gebäudebereichs und seiner zentralen Rolle bei der Energie- und Ressourceneinsparung hergestellt. Dieses Grundgerüst zum Verständnis der nachhaltigen Entwicklung in Deutschland und der damit verknüpften Entwicklung des nachhaltigen Bauens ermöglichte dem Kongressbesucher eine Einordnung der komplexen Einzelthemen in einen übergeordneten Kontext.

Ein inhaltlicher Schwerpunkt war die umfassende Präsentation des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen für Bundesbauten (BNB). Dargestellt wurden sowohl die Entwicklung in 2008, Aufbau und Kriterien, sowie die Weiterentwicklung für die Nutzungskategorie Unterrichtsbauten, die Sanierung von bestehenden Büro- und Verwaltungsbauten, die Bewertung der Bewirtschaftung von Gebäuden als Zusatzmodul sowie die Bewertung von Außenanlagen. Zu diesem Kernthema, das für die Besucher des Ausstellungsstandes von zentralem Interesse war, gab es zahlreiche flankierende Informationen.

Beispielhaft wurden herausragende Gebäude in Deutschland einschließlich der Ergebnisse der Nachhaltigkeitsbewertung dargestellt. Dies waren das Paul-Wunderlich-Haus in Eberswalde und das Umweltbundesamt Dessau - beide mit Gold bewertet - sowie das Hauptzollamt Rosenheim, das Bundesgesundheitsministerium in Bonn und das Amt für Strahlenschutz in Berlin, die jeweils mit Silber ausgezeichnet wurden.

Gleichzeitig wurden Werkzeuge für die Implementierung und Umsetzung des Nachhaltigen Bauens in Deutschland vorgestellt. Dabei wurden vor allem die unterschiedlichen Ebenen und gegenseitigen Ergänzungen der Instrumente des Nachhaltigen Bauens des Bundes hervorgehoben.

Von größtem Interesse waren hierbei die umfassenden Datengrundlagen, die vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in Form der Ökobau.dat und den zugehörigen Nutzungsdauern sowie der Datenbank WECOBIS öffentlich und kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Erst diese ermöglichen die im Vergleich zu anderen, bestehenden Bewertungssystemen anspruchsvolle Umsetzung der Lebenszyklusanalyse (Ökobilanz) und Berechnung der gebäudebezogenen Lebenszykluskosten. Als zentrale Informationsplattform zur Datenbereitstellung dient dabei das Internetportal Nachhaltiges Bauen.

Als praktische Arbeitshilfe während der Planung wurde der umfassende Bestand an Arbeitshilfen und Leitfäden des Bundes präsentiert. Dabei wurde vor allem der Leitfaden Nachhaltiges Bauen als Grundlage und Orientierung - gerade auch in seiner Verbindung zum Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen von Bundesbauten - in den Vordergrund gerückt. Besonders hervorgehoben wurde die Selbstverpflichtung des Bundes, das Bewertungssystem für alle Neubauten ab Januar 2011 anzuwenden und dabei mindestens Silber zu erreichen.

Die Nachhaltigkeitsaktivitäten der Bundesregierung beschränken sich jedoch nicht nur auf die Bereitstellung der Werkzeuge für Nachhaltiges Bauen. Auch die Nachwuchsförderung und Initiierung innovativer Projekte sind Teil der zukunftsweisenden Strategie der Bundesregierung. Beispielhaft für diesen Bereich wurde der im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau ausgelobte Wettbewerb "Plusenergiehaus mit E-Mobilität", der sich an Hochschulen in Zusammenarbeit mit Planungsbüros richtete, vorgestellt. Auch Projekte des Solar Decathlon, die von der Bundesregierung gefördert wurden und im Wettbewerb eine hervorragende Bewertung erzielten, wurden präsentiert.

Formate und Präsentationsmethoden

Für die deutsche Beteiligung an der WSB11 war neben den Inhalten auch deren Vermittlung an die Veranstaltungsbesucher von großer Bedeutung. Dabei wurden die verschiedenen Formate und Präsentationsmethoden detailliert ausgearbeitet und zu einem schlüssigen Gesamtauftritt abgestimmt.

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Die Darstellung der Inhalte bewegte sich dabei auf verschiedenen Ebenen. Der Ausstellungsstand diente durch dauerhafte Präsenz als Anker- und Ausgangspunkt. Hier wurden grundlegende, aber auch weitergehende Informationen bereitgestellt und Kontakte zu einzelnen Akteuren hergestellt. Die englische Power-Point-Präsentation am Ausstellungsstand wirkte als Blickfang - vor allem aber war es möglich, am Touchscreen flexibel auf Online-Inhalte zugreifen zu können und damit auch Detailfragen beantworten zu können. Weiterhin wurden Ansichtsexemplare der BNB-Gebäudeplaketten in Gold, Silber und Bronze präsentiert.

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Vorträge wurden sowohl im Rahmen des offiziellen Veranstaltungsprogramms platziert als auch in einem eigenständig organisierten Workshop. Neben vielen weiteren Präsentationen deutscher Akteure wurden Forschungsergebnisse im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau einer breiten, internationalen Fachöffentlichkeit präsentiert.

In Ergänzung des deutschen Gesamtauftritts in Helsinki wurde vom BBSR ein eigenes Forum mit den Themen des nationalen Pavillons ausgerichtet und durchgeführt. Das Special Forum 5 mit dem Titel "Sustainable public procurement - how does the public sector build" bot in verschiedenen Vorträgen einen Überblick über Nachhaltige Beschaffung im öffentlichen Gebäudebereich und widmete sich auch der Vorbildfunktion der öffentlichen Hand.

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Neben den Vorträgen übernahmen auch Printmedien im Gesamtkonzept der Deutschen Beteiligung wichtige Funktionen auf verschiedenen Ebenen. Sie konnten sowohl zur direkten Information genutzt werden, tragen die Inhalte aber auch über den zeitlich begrenzten Rahmen der Veranstaltung hinaus. Die im Zuge der WSB 11 konzipierten Printmedien sind für eine langfristige Verwendung auch auf weiteren Veranstaltungen der Bundesregierung entworfen und gestaltet worden. Sie wurden sowohl in Deutsch als auch in Englisch erstellt, um eine Verwendung auf nationalen und internationalen Veranstaltungen gleichermaßen zu ermöglichen.

Ergebnisse

Insgesamt wurde mit der Präsentation Deutschlands auf der World Sustainable Building Conference 2011 ein umfassender Überblick über die Handlungshilfen während der Planung und des Betriebs, der Bewertungsinstrumente zur Sicherstellung der erreichten Qualität sowie der umfassenden Datenbereitstellung zur öffentlichen und fachlichen Information geboten, die in ihrer Gesamtheit ein wirksames Instrumentarium zur Umsetzung der ambitionierten Ansprüche der Bundesregierung an Nachhaltiges Bauen bilden.

Mit der Teilnahme in Helsinki wurde an die Auftritte der Bundesregierung auf der WSB 2008 in Melbourne, der WSB 2005 in Tokyo, der WSB 2002 in Olso und der WSB 2000 Maastricht angeknüpft. Die kontinuierliche Weiterentwicklung des Nachhaltigen Bauens in Deutschland seit der World Sustainable Building Conference 2008 in Melbourne wurde auf der internationalen Bühne des nachhaltigen Bauens einem breiten Fachpublikum vorgestellt.

Gleichzeitig wurde mit der Präsentation der Weiterentwicklung des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen für weitere Nutzungskategorien, des Bestandes und der Nutzung und Bewirtschaftung großes Interesse und eine positive Resonanz bei den Kongressteilnehmern erzeugt. Die neu entwickelten Bewertungssysteme befinden sich in der Erprobungsphase, die Ergebnisse werden mit Spannung erwartet.

Um auch zukünftig die Vorreiterrolle Deutschlands international behaupten zu können, müssen in diesem Bereich weitere Anstrengungen unternommen werden. Gerade aufgrund der Bedeutung des Gebäudebestands ist die nachhaltige Sanierung, Nutzung und Bewirtschaftung weltweit von besonderem Interesse. Die Weiterentwicklung des nachhaltigen Bauens in diesem Bereich sollten in der Tradition der kontinuierlichen Teilnahme an internationalen Konferenzen auf den Sustainable Building Regionalkonferenzen in 2013 und der World Sustainable Building Conference in 2014 vorgestellt werden.

Veröffentlichungen

Organisation und Durchführung der deutschen Beteiligung an der Weltkonferenz World Sustainable Building WSB 2011 in Helsinki - Endbericht
Download auf https://www.bbsr.bund.de/

Projektbeteiligte
Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Bewertungssystem, Nachhaltiges Bauen, Helsinki, WSB 2011
Projekt auf der Webseite des BBSR : https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/programme/zb/Auftragsforschung/2NachhaltigesBauenBauqualitaet/2011/WSB2011/01_start