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Konzeptionelle und inhaltliche Vorbereitung sowie Auswertung von Konferenzen auf der BAU 2019
Konzeptionelle und inhaltliche Vorbereitung sowie Auswertung von Konferenzen auf der BAU 2019
Konzeptionelle und inhaltliche Vorbereitung sowie Auswertung von Konferenzen auf der BAU 2019
07.2018
07.2019
abgeschlossen mit Bericht
Durch die Ansprache eines breiten Publikums bietet die Messe BAU 2019 eine gute Plattform, um die Arbeit von Bundesbauministerium und BBSR für das Bauen der Zukunft der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, verbraucherorientiert zu informieren und in Austausch mit Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden zu treten. Innerhalb des Forschungsvorhabens wurden drei Konferenzen mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten zum Thema "Bauen von morgen" konzeptionell und inhaltlich entwickelt und durchgeführt.Projektlaufzeit: Juli 2018 - Juni 2019
Ausgangslage
Vom 14. bis 19. Januar 2019 fand in München die Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme BAU 2019 statt. Die im Zweijahresrhythmus durchgeführte Messe gilt mit ihren 250.000 Besuchenden und 2.250 Ausstellern (Zahlen 2019) aus allen Kontinenten als weltweit größte und bedeutendste Messe der Baubranche.
Die BAU München dient dem Bundesbauministerium zum Fachaustausch über aktuelle, baupolitische Themen mit Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden. Unterstützt durch das BBSR ist es seit vielen Jahren regelmäßig mit einem Informationsstand, Konferenzen und weiteren Formaten auf der Messe vertreten.
Auf der BAU 2019 steuerten sie einen gemeinsamen Messestand sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm bei. Diese Aktivitäten sind ein wichtiger Bestandteil des Wissens- und Ergebnistransfers der Forschungsinitiative Zukunft Bau und dienen der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Bauwesens.
Ziel
Innerhalb des Forschungsvorhabens wurden für die BAU 2019 drei Konferenzen zum Thema "Bauen von morgen" konzeptionell und inhaltlich entwickelt.
Die Konferenzen waren als gemeinsame Reihe zu sehen, setzten jedoch unterschiedliche Schwerpunkte. Verbindendes Element war der übergeordnete Titel "Bauen von morgen". Der thematischen Ausrichtung und der Zielsetzung der Konferenzen entsprechend, wurde ein bundesweiter, interdisziplinärer Teilnehmendenkreis angesprochen und eingeladen. Die Konferenzen sollten die Vielfalt aktueller Entwicklungen für die Zukunft des Bauens abbilden.
Die Fragestellungen der ersten Konferenz "Effizient, qualitätsvoll und digital – Wege in das Bauen von morgen" waren grundlegend: Was steht heute für das zukunftsfähige Bauen? Wie sehen zukunftsfähige Gebäude aus? Wie kann die Digitalisierung für effiziente Planung und Umsetzung im Bauwesen genutzt werden?
Bei der zweiten Konferenz "Grün, ressourcenschonend und klimaresistent – Innovationen im nachhaltigen Bauen" standen Fragen nach Einflüssen und Auswirkungen der gebauten Umwelt sowie Innovationen für klimagerechte und zukunftsfähige Gebäude im Zentrum. Ein weiteres Thema waren die Gebäudebegrünung und das Wassermanagement als innovative Lowtech-Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel.
Die dritte Konferenz "Nachwachsend, neuentdeckt und recycelt – Materialien für das zukunftsfähige Bauen" blickte auf Materialien, die wiederverwendbar, abbaubar oder nachwachsend sind und damit als CO2-arme Baustoffe die Klimabilanz im Baubereich deutlich verbessern.
Auftragnehmer des Forschungsprojektes war die sally below cultural affairs GmbH sbca, Berlin.
Konzept
Das Projekt war in fünf Arbeitspakete gegliedert:
- konzeptionell-inhaltliche Vorbereitung der Veranstaltungen
- fachlich-organisatorische Vorbereitung der Veranstaltungen
- fachliche Begleitung und Sicherstellung des Ablaufs der Veranstaltung vor Ort
- wissenschaftliche Nachbereitung der Konferenzen
- Berichterstattung zum Abschluss des Projekts
Die drei entwickelten Konferenzen zum Thema "Bauen von morgen" bildeten auf der Messe BAU 2019 in München eine wichtige Plattform für das Bauen der Zukunft – auch in dem größeren Kontext Klimawandel. Forschungen und Praktiken für ein nachhaltiges Planen und Bauen wurden vorgestellt und diskutiert.
Ausgangspunkt für die Konzeption der Konferenzen war die Arbeit des BMI und des BBSR zu nachhaltigem Bauen. Darauf basierend wurde zunächst ein übergeordnetes Konzept für die drei Konferenzen entworfen.
Als verbindendes Element erhielt die Konferenzreihe den Obertitel "Bauen von morgen". Damit wurden die drei Konferenzen gleichwertig gesetzt und ein roter Faden erkennbar. Sie hatten die folgenden Titel:
- Effizient, qualitätvoll und digital – Wege in das Bauen von morgen
- Grün, ressourcenschonend und klimaresistent – Innovationen im nachhaltigen Bauen
- Nachwachsend, neuentdeckt und recycelt – Materialien für das zukunftsfähige Bauen
Mit dem Ziel, alle am Planen und Bauen Beteiligten in den Dialog einzubeziehen und die Verantwortung von der Verwaltung bis zur Bauwirtschaft zu thematisieren, brachten die Konferenzen Akteurinnen und Akteure aus Forschung und Praxis zusammen. Der thematischen Ausrichtung und der Zielsetzung entsprechend wurde ein bundesweiter, interdisziplinärer Teilnehmendenkreis angesprochen und eingeladen. Dies waren neben Architektinnen und Architekten, Baufachleuten, Bauherren, Immobilienverwalterinnen und -verwaltern, Vertreterinnen und Vertretern der Bauwirtschaft, kommunaler Verwaltungen und des Bundes auch weitreichendere Gruppen, die sich für das nachhaltige und zukunftsfähige Bauen engagieren.
Ergebnisse
Das Bundesbauministerium und das BBSR präsentieren sich seit zehn Jahren mit Konferenzen, einem Informationsstand und weiteren Formaten auf der Messe BAU in München. Darüber hinaus forschen sie seit rund zwanzig Jahren in ihren jeweiligen Fachreferaten zum Thema nachhaltiges Bauen. Die für die Messe Bau 2019 entwickelte Konferenzreihe zum Thema "Bauen von morgen" knüpfte an diese Arbeit an.
Zahlreiche Teilnehmende fanden sich im Kongresszentrum der Münchner Messe ein, um sich über das nachhaltige Bauen aus verschiedenen Perspektiven auszutauschen. Expertinnen und Experten aus Forschung und Praxis referierten, was zukunftsfähiges Bauen ausmacht, und diskutierten die Themen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verbänden. Mithilfe eines digitalen Interaktions-Tools konnte sich das Publikum über Smartphones in die Diskussion einbringen.
Die Reihe startete am 14. Januar 2019 mit der Konferenz "Effizient, qualitätvoll, digital – Wege in das Bauen von morgen". Die Vortragenden zeigten, dass Lowtech und Hightech nicht im Widerspruch zueinander stehen müssen. So können sich einige in Deutschland aus dem Blickfeld verschwundene Bautechniken und regionale Baustoffe wie Lehm und Holz sowie neue Bautechnik und digitalen Entwurfs- und Planungsmethoden gegenseitig ergänzen. Es entstand das Bild eines robusten Gebäudes der Zukunft, das sich über den Gebäude-Lebenszyklus an unterschiedliche Nutzungen anpasst, energie- und ressourcenschonend geplant und aus nachhaltigen Materialien gebaut ist.
Die Konferenz "Grün, ressourcenschonend und klimaresistent – Innovationen im nachhaltigen Bauen" am darauffolgenden Tag knüpfte an diese Ergebnisse an und stellte die Auswirkungen des Bauwesens auf Umwelt und Stadtklima in den Mittelpunkt. Die Gebäudebegrünung, inhaltlicher Schwerpunkt dieser zweiten Konferenz, konnte als günstige, nachhaltige und ästhetische Alternative zu vielen technischen Anwendungen vorgestellt werden. Eine weitere Kernfrage war, wie die in naher Zukunft gebauten Wohnungen mit definierten Klimaschutzzielen in Einklang gebracht werden können. Die vorgestellten Forschungsergebnisse und Praxisbeispiele konnten hier einen möglichen Weg skizzieren. Darüber hinaus wurde das zehnjährige Jubiläum der Nachhaltigkeitszertifizierung im Bundesbau in der Konferenz gewürdigt: Sie steht für die Weiterentwicklung und die Umsetzung von Forschungsergebnissen zum nachhaltigen Bauen in konkrete Anforderungen.
Das Thema der dritten Konferenz am 17. Januar 2019 lautete "Nachwachsend, neuentdeckt und recycelt – Materialien für das zukunftsfähige Bauen". Sie beschäftigte sich mit CO2-armen Baustoffen und stellte den Lehm-, Strohballen- und Holzbau in den Fokus. Die internationalen Vortragenden stellten darüber hinaus einen kreislaufwirtschaftlichen Baugedanken vor und zeigten, wie mit wiederverwerteten oder recycelten Materialien nachhaltige, preiswerte und gleichzeitig ästhetische und flexible Gebäude entstehen können. Ein Schwerpunktthema war der mehrgeschossige Holzbau: Die Referierenden verdeutlichten, dass inzwischen zahlreiche Methoden des Hochbaus mit dem in Deutschland reichlich verfügbaren Baustoff Holz erprobt sind.
Die Konferenzreihe zeigte, dass die durchdachte Verbindung von Lowtech und digitalen Anwendungen der richtige Weg in die Zukunft des Bauens ist. Dieser umfasst die Rückbesinnung auf Traditionen, die – mit neuen Anwendungen und technischen Hilfsmitteln kombiniert – ein Comeback erleben können.
Darüber hinaus wurde eine Lebenszyklusbilanzierung von Gebäuden propagiert: Es muss ein Umdenken im Bauwesen stattfinden, das die wahren Kosten von Gebäuden und Baustoffen sowie die Graue Energie berücksichtigt. Gleichzeitig wurde der Bestandsbau neben dem Neubau mitgedacht und als bedeutende Aufgabe für die kommenden Jahrzehnte definiert.
Alle Beitragenden und Teilnehmenden waren sich darüber einig, dass diese Herausforderungen von allen Beteiligten des Bauwesens und darüber hinaus – in den Bereichen Umweltwissenschaften, Ökonomie und Design – gemeinsam bearbeitet werden müssen.
Aus der Vorbereitung und der Umsetzung der drei Konferenzen auf der BAU 2019 können Empfehlungen für die Gestaltung zukünftiger Veranstaltungen ausgesprochen werden: Die inhaltliche Gestaltung der Konferenzen stieß auf sehr positive Resonanz, deren Stringenz unterstützt durch ein durchdachtes Konzept mit durchgehenden Leitfragen wurde. Auch der Aufbau der Konferenzen nach Themenblöcken mit jeweils anschließenden Gesprächsrunden hat sich als erfolgreich erwiesen. Als gute Ergänzung des Programms zeigte sich die Nutzung des digitalen Interaktions-Tools, das Bandbreite der Kommentare, Anregungen und Fragestellungen erweitern konnte. Daher ist die Nutzung eines solchen Tools in Absprache mit der jeweiligen Moderation für zukünftige Veranstaltungen dieser Art sehr empfehlenswert.
Trotz hoher Anmeldezahlen im Vorhinein spiegelte sich das große Interesse an den Fragestellungen der drei Konferenzen jedoch nicht durchweg in der Zahl der tatsächlich Teilnehmenden wider. Um diese Diskrepanz aufzuheben, empfehlen sich einige Maßnahmen: So können die Vorab-Berichterstattungen intensiviert, die großen Reichweiten der Vortragenden für die Bekanntmachung genutzt und die Konferenzen als Fortbildung der Kammern anerkannt werden.
Veröffentlichungen
Konzeptionelle und inhaltliche Vorbereitung sowie Auswertung von Konferenzen auf der BAU 2019 - Endbericht
Download auf https://www.bbsr.bund.de/
Projektbeteiligte |
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Eckdaten | |
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Schlagworte zum Projekt : | Nachhaltiges Bauen, Bau 2019 |
Projekt auf der Webseite des BBSR : | https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/programme/zb/Auftragsforschung/2NachhaltigesBauenBauqualitaet/2018/konferenzen-bau-2018/01-start |