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Inspektions- und Sanierungsstrategie für nicht öffentliche Grundstücksentwässerungsanlagen

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Inspektions- und Sanierungsstrategie für nicht öffentliche Grundstücksentwässerungsanlagen


Projektnummer
Projektbeginn
11.2007
Projektende
05.2007
Projektstatus
abgeschlossen ohne Bericht

Gegenstand des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung einer ganzheitlichen und zukunftsorientierten Instandhaltungsstrategie für die nicht öffentlichen Grundstücksentwässerungsanlagen aus technischen, organisatorischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten unter Einbeziehung des öffentlichen Kanalnetzes.

Grundstücksentwässerungsanlagen (GEA) sind ein unverzichtbarer Bestandteil von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden. Eine isolierte Betrachtung des Hochbaus ist unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit ohne Berücksichtigung der zur Entsorgung des Abwassers notwendigen Infrastruktur auf einem Grundstück nicht möglich. Aufgrund rechtlicher Vorgaben (WHG, Strafrecht, Baurecht, kommunales Satzungsrecht) sind öffentliche und private Kanäle so zu betreiben, dass sie dicht sind. Durch eine gezielte und regelmäßige Inspektion und Sanierung von GEA kann die Infiltration von Grundwasser in die Grundleitungen und die Exfiltration von Abwasser in den Boden und weiter in das Grundwasser vermieden werden.

Das nicht öffentliche Entwässerungsnetz befindet sich in einem wesentlich schlechteren Zustand als die öffentliche Kanalisation. Es liegen wenige bzw. uneinheitliche Regelungen für die Inspektions- und Sanierungsdurchführung sowie für Bau und dauerhaften Betrieb der nicht öffentlichen GEA vor. Die notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen sowie die dafür anfallenden Kosten sind in der Regel für den Grundstückseigentümer schwer nachvollziehbar. Wegen der nicht klar geregelten Zuständigkeiten zwischen dem öffentlichen Kanalnetzbetreiber und dem privaten Grundstückseigentümer finden die erforderlichen Inspektionen und Instandhaltungen bei GEA derzeit kaum statt; Lage und Zustand sind zurzeit nur sehr lückenhaft erfasst. Der Grundstückseigentümer ist sich der Verantwortung für die Überprüfung der GEA nicht bewusst und weist meist nicht die erforderliche Fachkompetenz für dessen Instandhaltung auf.

In vielen Kommunen werden schon seit Jahren die Daten der öffentlichen Abwasseranlagen bestandsmäßig und vor allem auch mit geographischer Lage in einem geographischen Informationssystems (GIS) gepflegt. Geometrisch werden die Hauptkanäle über die Schachtkoordinaten erfasst, wobei in der Regel ein geradliniger Verlauf vorausgesetzt wird, was nicht immer der Realität entspricht. Über Abfragen im GIS können Mitarbeiter der Fachverwaltung bautechnische, hydraulische und Lageinformationen abrufen. Bei einem digitalen Datenbestand von ca. einem Terabyte pro 100 Netzkilometer wird deutlich, dass ohne den Einsatz von Geoinformationssystemen die inhaltlich sehr komplexe Arbeit nicht möglich wäre.

Im Sinne der ganzheitlichen Zustandserfassung des Abwassernetzes als Grundlage der darauf aufbauenden ganzheitlichen Sanierung ist es unumgänglich, die privaten Anschlussleitungen, Grundleitungen und Sinkkastenanschlussleitungen datentechnisch ebenso zu behandeln wie die Datenerhebung und Pflege der öffentlichen Abwasseranlagen. Aus diesem Grund sind zur Unterstützung der Kommunen und der Grundstückseigentümer unter Einbeziehen von Erfahrungen verschiedener Kommunen und der neuesten Zustandserfassungstechniken ganzheitliche und zukunftsorientierte Instandhaltungsstrategien für die nicht öffentliche Grundstücksentwässerungsanlagen zu entwickeln.


Projektkosten: rd. 75.500 Euro

Konzept

Für die Bearbeitung des Forschungsvorhabens sind folgende Schritte erforderlich:

  • Darstellung der Situation der nicht öffentlichen Grundstücksentwässerungsanlagen (GEA) in Bezug auf Größe, ungefähre Anzahl der betroffenen Eigentümer und deren Möglichkeiten und Grenzen der Erfüllung der abwasserrechtlichen Anforderungen zur Inspektion und Bewertung bis 2015
  • Darstellung der Möglichkeiten zur Wiederherstellung der Funktion der GEA unter Berücksichtigung ökologischer und wirtschaftlicher Aspekte (Sanierung, Erneuerung)
  • Erarbeitung eines Modells für die Neukonzeption eines einfacheren, nachhaltigen und wirtschaftlichen Bauens, Betreibens und Sanierens von privaten GEA
  • Erstellung eines einfachen Kostenmodells für die Strategie unter Einbeziehung der maßgebenden Randbedingungen
  • Darstellung der Möglichkeiten der geometrischen Dokumentation von privaten Abwasserleitungen
  • Darstellung der Leistungsfähigkeit aktueller und zukünftiger Entwicklungen zur geometrischen Erfassung der Abwasserleitungen mit 3D-Sensoren der neuesten Generation
  • Verifizierung der Anwendbarkeit ausgewählter Entwicklungen zur Erfassung und Dokumentation von privaten Hausanschlussleitungen
  • generelle Empfehlungen zur vorgehensweise bei der geometrischen Dokumentation privater Hausanschlussleitungen
  • Erarbeitung einer ganzheitlichen Inspektions- und Sanierungsstrategie zur Untersuchung und Beurteilung des baulichen Zustandes der nicht öffentlichen Grundstücksentwässerungsleitungen unter Einbeziehung der Erfahrung ausgewählter Kommunen

Die erarbeitete Inspektions- und Sanierungsstrategie wird in einem Leitfaden übersichtlich dargestellt, um sowohl den Fachmann als auch den Laien über geeignete Inspektions- und Sanierungsverfahren und die Vorgehensweise umfassend zu informieren.

Eine gezielte Strategie soll dazu beitragen, die Kosten, die für die Instandhaltung von GEA aufgewendet werden müssen, zu senken, um damit die Akzeptanz bei den Grundstückseigentümern zur Durchführung der Instandhaltungsmaßnahmen zu erhöhen.

Ergebnisse

Im Projektverlauf wird an dieser Stelle über Ergebnisse informiert.

Auftragnehmer

Universität der Bundeswehr München
Werner-Heisenberg-Weg 39
85577 Neubiberg

Institut für Wasserwesen
Prof. Dr.-Ing. F.W. Günthert
wolfgang.günthert@unibw.de

Institut für Geoinformation und Landentwicklung
Prof. Dr.-Ing. W. Reinhardt
wolfgang.reinhardt@unibw.de

Institut für Geodäsie
Prof. Dr.-Ing. H. Heister
h.heister@unibw.de

Projektbeteiligte
Eckdaten
Projekt auf der Webseite des BBSR : https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/programme/zb/Auftragsforschung/2NachhaltigesBauenBauqualitaet/2008/GEA/01_start