Kunst-am-Bau-Touren


Projektnummer
Projektbeginn
11.2012
Projektende
06.2013
Projektstatus
abgeschlossen ohne Bericht

Innerhalb des Forschungsprojektes wurden zum Thema "Kunst am Bau bei Bundesbauten" zwei Ganztagestouren in Bonn und Berlin konzipiert und durchgeführt. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf Kunstwerken, die in vorbildlicher Weise eine Verbindung mit der Architektur von Bundesbauten eingehen. Dabei wurden besonders vorbildliche Kunst-am-Bau-Wettbewerbsverfahren herausgestellt und bewertet.Projektlaufzeit: November 2012 - Mai 2013

Kunst und Architektur im Zusammenhang zu sehen und mit geschichtlichen Hintergrundinformationen "zum Reden" zu bringen, war das Ziel zweier Tagestouren zum Thema Kunst am Bau in Bonn und Berlin. Vorgestellt wurden in erster Linie Kunstschätze, die nicht bereits Bestandteile von angebotenen Touren darstellen und die nicht ohne Weiteres in eigener Verantwortung besichtigt werden können. Nicht zugängliche Gebäude wie der ehemalige Plenarsaal, Langer Eugen oder die Hardthöhe in Bonn und Abgeordnetenhäuser und Ministeriumsneubauten in Berlin standen dabei im Vordergrund. Dabei wurden dennoch sowohl wichtige, allgemein bekannte Gebäude als auch weniger bekannte, geschichtlich aber bedeutende "versteckte Perlen" besucht.

Die Vermittlung des Themas Kunst am Bau bei Bundesbauten wurde in zwei Ganztagestouren jeweils in Bonn und Berlin im April 2013 durchgeführt. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf Kunstwerken, die in vorbildlicher Weise eine Verbindung mit der Architektur von Bundesbauten eingehen. Dabei wurden besonders vorbildliche Kunst-am-Bau-Wettbewerbsverfahren herausgestellt und bewertet. Es wurden Kunst-am-Bau-Projekte sowohl der bundesrepublikanischen als auch der DDR-Geschichte von 1949 bis zur Gegenwart aufgezeigt. Die Querbezüge zwischen Bonn und Berlin, Nachkriegszeit und Gegenwart, der Zeit vor und nach der Deutschen Einheit wurden dabei in besonderer Weise thematisiert.

Die Tagestouren umfassten je 10 bis 15 Projekte, die in unterschiedlichem Kontext und unterschiedlichen Kunstformen (Skulptur, Gemälde, Relief, Rauminstallationen, Videoinstallationen) vorgestellt wurden. Ein Auswahlkriterium war einerseits Zugänglichkeit und Eignung für die Betrachtung mit einer größeren Gruppe. Andererseits wurden geschichtlich wichtige Bauten und deren zeitliche Bedeutung von den Anfängen der Bundesrepublik bis in die Gegenwart in einer sinnvollen Abfolge ausgewählt.


Auftragnehmer des Forschungsprojektes waren Dr. Christiane Baumgärtner, Kunst- und Kulturwissenschaftlerin, sowie TICKET B – Stadtführungen von Architekten, vertreten durch Thomas M. Krüger, Architekt BDA und Susanne Günther, Architektin BDA.

Konzept

Bewerbung der Touren

Um Nutzer-, Nachnutzer-, Betreuer von Bundesbauten, Immobilienbetreuer, Investoren, Architekten, Künstler, Wissenschaftler, interessierte Bürger, Studierende und Schüler zu erreichen, wurden vorhandene Verteiler des BBR (1.300 Adressen) und von Ticket B (1.600 Adressen) aktiviert, so dass mit weiteren Zielgruppenanalysen eine Streuung von ca. 3.000 Adressen gewährleistet wurde. Weitere Bewerbungen in der Presse wurden ab Februar lanciert. Der Bonner Generalanzeiger berichtete über die Veranstaltung, der WDR begleitete die Exkursion Bonn am Vormittag und sendete einen vierminütigen Bericht in der "WDR-Lokalzeit".

Die Einbeziehung von örtlichen Tourismusunternehmen, lokalen Stadtmarketing-Unternehmen und Touristeninformationen war insofern erfolgreich, als bei der Tour in Bonn eine Mitarbeiterin der Touristeninformation dabei war. Ein bebilderter Flyer wurde zur Auslage in örtlichen Touristeninformationen, Bundeseinrichtungen und Baukultureinrichtungen mit hohem Publikumsverkehr produziert und versandt. Ein Plakat wurde gedruckt und an ausgewählten Bundesbauten mit Publikumsverkehr aufgehängt bzw. an Teilnehmer versandt.

Teilnehmer und

Bei den für 50 bis 55 Personen ausgelegten Touren wurden neun Freiplätze für Vertreter der ortsansässigen Nutzer, Journalisten und das Team selbst reserviert. Allein das Vorbereitungsteam, Kamera, Ton und Fotografin bestand aus sechs Personen.

Anmeldungen

Es wurde ein Website-Aufsatz an der bestehenden Website www.Ticket-B.de als Sonderseite vorgenommen mit bebilderten Tour-Informationen und herunterladbarem Anmeldeformular mit einem nachgeschalteten dreistufigen Anmeldeverfahren. Einvernehmlich mit dem Veranstalter wurde eine Teilnehmergebühr ein Höhe von 25 Euro festgelegt, um eine Verbindlichkeit herzustellen, uneingelöste Reservierungen zu vermeiden und ein Mittagessen, ein Lunchpaket und Honorare bzw. Fahrgelder für beteiligte Künstler zu finanzieren.

Ablauf der Touren

Es wurden jeweils ein dialogischer Spaziergang sowie Busfahrten von Christiane Baumgärtner (Kunst) und Thomas M. Krüger (Architektur) vorgenommen, der durch die anwesenden Künstler Veronika Kellndorfer und Marcel Odenbach in Berlin und Leni Hoffmann und Johannes Peter Hölzinger in Bonn bereichert wurde. Beginn der Touren war jeweils 9.00 Uhr, Ende 18.30 Uhr einschließlich einer einstündigen Mittagspause an Orten von architektonisch-künstlerischem Interesse um 13.30 Uhr.

Kurze Vorträge zur Einordnung in den geschichtlichen Kontext erfolgen als Einleitung vor jedem Objekt. Zur Ergänzung der Kurzvorträge wurden A3- Mappen mit Plänen und historischen Fotos eingesetzt. Die Übertragung an die Teilnehmer wurde mit einer Sennheiser Personenführungsanlage mit Mikrofon und 55 Headphones vorgenommen. Sie ermöglichte eine komfortable Übertragung der Redebeiträge und Moderationen für jeden Teilnehmer.

Ergebnisse

Tour Berlin

Die Tagestour begann am Bundeskanzleramt und führte zunächst zu Fuß durch das neue Regierungsviertel an der Spree und stellt die repräsentative Architektur in Verbindung mit zahlreichen Kunstwerken im öffentlichen Raum vor. Ein Besuch des Kunstraumes im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus ermöglichte eine Innenbesichtigung im Regierungsviertel mit Besuch einer temporären Ausstellung zur Gegenwartskunst. Eine Busfahrt zum Kulturforum führte als Zeitreise in die Nachkriegszeit des geteilten Berlin, worin eine Parallele zur Bonner Hauptstadtarchitektur gesehen werden kann. Einer Innenbesichtigung im Familienministerium mit zeitgenössischer Kunst folgte das Mittagessen im Bistro des gleichen Hauses. Am Nachmittag wurden Ministeriumsbauten angefahren, in denen ebenfalls ausgewählte zeitgenössische Kunstwerke, die in der Regel ohne großen Publikumsverkehr auskommen, präsentiert wurden.

Tour Bonn

Die Tagestour begann im alten Regierungsviertel am heutigen Bundesrechnungshof am Rhein, um die spezifische städtebaulich-landschaftliche Situation zu erfahren. Der Spaziergang stellt die Schauplätze großer Politik der Nachkriegszeit vor. Die Kunst wurde als Ausdruck der spezifischen Zeit vorgestellt und diente als Anlass, die Geschichte der Bonner Republik anhand der hohen Qualität ihrer zurückhaltenden Architektur zu vermitteln.

Besuche des ehemaligen Kanzleramtes samt Kanzlergarten mit Palais Schaumburg und Kanzlerbungalow, die Begehung des ehemaligen Plenarsaales von Günter Behnisch mit den Nachnutzungskonzepten des Worldccbonn und der Besuch des "Langen Eugen" mit Besuch der Cafeteria im 30. Stock waren die Höhepunkte des Vormittags. Am Nachmittag wurde ein zeitgenössisches Kunstwerk in der Kantine des Bundesministerium für Arbeit und Soziales von der Künstlerin Leni Hoffmann auf dem Gelände der ehemaligen Troilo-Kaserne selbst präsentiert.

Den Abschluss bildete die Erkundung des weitläufigen, und in der Regel unzugänglichen Areals des Bundesverteidigungsministeriums auf der Hardthöhe. Das Gesamtkunstwerk aus Skulpturen, Gebäuden und Leitsystemen wurde von einem avantgardistischen Künstlerteam entwickelt, das unter der städtebaulichen Regie von Johannes Peter Hölzinger eine einzigartige Verbindung von Architektur und Kunst entstehen ließ. Der Künstler selbst moderierte den Rundgang.

Dokumentation

Die Touren wurden fotografisch dokumentiert und von einem Filmteam mitgeschnitten, um die durchgeführten Touren als Baustein oder Muster wiederholen und speziellen Gruppen, wie z.B. Kunstvereinen, Universitäten vor allem auch Schülergruppen anbieten zu können.


Weitere Informationen und Veröffentlichungen zum Thema "Kunst am Bau" erhalten Sie auf den Internetseiten des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung
LINK

Projektbeteiligte
Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Kunst am Bau, Stadtführung, Stadttour, Tagestour, Bonn, Berlin
Projekt auf der Webseite des BBSR : https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/programme/zb/Auftragsforschung/2NachhaltigesBauenBauqualitaet/2013/KaBTouren/01_start