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Evaluierung und Fortentwicklung der EnEV 2009: Untersuchung zu ökonomischen Rahmenbedingungen im Wohnungsbau

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Evaluierung und Fortentwicklung der EnEV 2009: Untersuchung zu ökonomischen Rahmenbedingungen im Wohnungsbau


Projektnummer
Projektbeginn
09.2010
Projektende
06.2012
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Gegenstand der Untersuchung waren Auswirkungen der Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) auf die Wirtschaftlichkeit von Wohnungsbauinvestitionen im Neubau und im Bestand. Dabei wurde sowohl die Perspektive von Selbstnutzern als auch von Vermietern berücksichtigt. Zudem wurden verschiedene Marktsituationen bzw. Ertragsverhältnisse auf den regional unterschiedlichen Mietwohnungsmärkten berücksichtigt. Ausgehend von der Evaluation der EnEV 2009 umfasste der Forschungsauftrag auch die Ermittlung möglicher Verschärfungspotenziale.Projektlaufzeit: September 2010 - April 2012

Zur Umsetzung des Energiekonzeptes der Bundesregierung muss die Energieeffizienz von Gebäuden weiter verbessert werden. Ein Instrument dafür ist die Festlegung von Mindeststandards in der Energieeinsparverordnung. Diese müssen jedoch dem Kriterium der wirtschaftlichen Vertretbarkeit genügen.

Innerhalb des Forschungsprojektes wurde wissenschaftlich untersucht, welchen Einfluss die EnEV 2009 auf die Wirtschaftlichkeit von Wohnungsbauinvestitionen von selbstnutzenden Eigentümern und Vermietern hat. Der Vermietungsfall ist wohnungspolitisch besonders bedeutsam, da deutlich mehr als die Hälfte aller Wohnungen vermietet werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Vermieter ihre Investitionen nicht unmittelbar aus den daraus resultierenden Energieeinsparungen refinanzieren können, sondern lediglich mittelbar über die Miete.

Auftragnehmer des Forschungsprojektes war das Institut Wohnen und Umwelt GmbH, Darmstadt.

Konzept

Methodik der Untersuchung

Um das Marktgeschehen abzubilden, wurden für die Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit von Investitionen in die energetische Gebäudequalität typische Neubauten bzw. typische zur Sanierung anstehende Wohngebäude ausgewählt. Die Ergebnisse wurden anschließend einer Sensitivitätsanalyse unterzogen.

Die Modellrechnungen stützen sich u.a. auf umfangreiche Kostendaten, die durch die Analyse aktuell geplanter, kalkulierter und ggf. gebauter bzw. sanierter Projekte ermittelt wurden. Für Maßnahmen im Bestand konnte auf vorhandenes empirisches Datenmaterial über energiebedingte Mehrkosten zurückgegriffen werden. Bei Wohnungsneubauten wurden die bedingten Mehrkosten für das Erfüllen bzw. Überschreiten der Anforderungen der geltenden Energieeinsparverordnung durch Befragung von Planungsbüros in Erfahrung gebracht und auf dieser Grundlage Kostenkennwerte und -funktionen ermittelt.

In einem Fachworkshop wurden Zwischenergebnisse der Wirtschaftlichkeitsanalysen von Bestandsmaßnahmen nach EnEV 2009 mit Verbänden und anderen Interessenvertretern diskutiert.

Ergebnisse

Wirtschaftlichkeit der EnEV 2009

Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die Anforderungen der EnEV 2009 im Allgemeinen wirtschaftlich umsetzbar sind - sowohl im Neubau als auch im Bestand. Für bestehende Gebäude im Mietwohnungsmarkt ist die Wirtschaftlichkeit der EnEV-Anforderungen im Wesentlichen dann gegeben, wenn eine dauerhafte Mieterhöhung im Umfang der eingesparten Energiekosten im ersten Jahr nach Abschluss der Sanierungsmaßnahme (warmmietenneutrale Mieterhöhung) durchsetzbar ist.

Potenziale für eine Verschärfung der EnEV

Bei energetischen Sanierungsmaßnahmen im Gebäudebestand wären Verschärfungen bei der Außenwand und dem Steildach möglich, nicht jedoch bei Kellerdecke, Fenstern und oberster begehbarer Geschossdecke. Je besser die Ausgangsqualität der Bauteile, um so niedriger das Verschärfungspotenzial. Die wirtschaftlich vertretbaren Verschärfungspotenziale führen bei voller Ausschöpfung jedoch nur zu zusätzlichen Energieeinsparungen von ein bis zwei Prozent.

Im Neubau ergaben sich je nach Gebäudetyp unterschiedliche Verschärfungspotentiale beim Jahres-Primärenergiebedarf (sog. "Hauptanforderung" der EnEV) und dem maximal zulässigen spezifischen Transmissionswärmeverlust der Gebäudehülle ("Nebenanforderung"). Es ergibt sich generell ein Verschärfungspotential beim Neubau in Höhe von 20 % sowohl bei der Haupt- als auch der Nebenanforderung, da die EnEV nicht nach den genannten Gebäudetypen unterscheidet und die Wirtschaftlichkeit für alle Gebäudetypen aufrechterhalten bleiben muss.

Veröffentlichungen

Evaluierung und Fortentwicklung der EnEV 2009: Untersuchung zu ökonomischen Rahmenbedingungen im Wohnungsbau - Endbericht
Download auf https://www.bbsr.bund.de/

Projektbeteiligte
Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Evaluierung, EnEV 2009, Wohnungsbau, Energieeffizienz, Mindeststandards, Wirtschaftlichkeit, Investitionen
Projekt auf der Webseite des BBSR : https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/programme/zb/Auftragsforschung/5EnergieKlimaBauen/2012/OekonomRahmenbed/01_start